DEUTSCHE BAHN: Stabile Pünktlichkeit und Anschlusssicherung auf hohem Niveau
Berlin/Frankfurt (ots)
Pünktlichkeit im Personenverkehr in den ersten sechs Monaten des Jahres von 92,3 Prozent - Anschlusssicherung im Fernverkehr beträgt 96 Prozent
Die Bahn bleibt das pünktlichste und berechenbarste Verkehrsmittel in Deutschland. Das belegen die lückenlos ermittelten Pünktlichkeits- und Anschlusssicherungswerte der Deutschen Bahn AG. Danach erreichten im ersten Halbjahr die Züge im Personenverkehr durchschnittlich einen Pünktlichkeitswert von 92,3 Prozent, die Anschlusssicherung im Fernverkehr lag bei 96 Prozent.
Gegenüber den Vorjahreszahlen bedeutet dies eine Stabilisierung auf hohem Niveau - im Jahr 2000 lag die durchschnittliche Pünktlichkeit bei 90,5 Prozent, die Anschlusssicherung im Fernverkehr bei 96 Prozent. Die DB AG bewertet, wie andere europäische Bahnen auch, die Pünktlichkeit auf 5-Minuten-Basis. Das bedeutet, dass Züge ab fünf Minuten Abweichung vom Fahrplan als verspätet gewertet werden. Im Flugverkehr gelten beispielsweise erst Flüge mit einer Abweichung von 15 Minuten als verspätet. Bahnchef Hartmut Mehdorn: "Wer ausgerechnet die Bahn als pünktlichstes Verkehrsmittel auf Zwei- oder sogar Ein-Minuten-Basis misst, ist entweder realitätsfremd oder handelt willkürlich, um zu publizitätsträchtigen Werten zu kommen."
Einen mindestens so hohen Stellenwert wie die Pünktlichkeit hat dabei für die Bahn die Anschlusssicherung der Züge im Fernverkehr. Allein im vertakteten Fernverkehr müssen täglich rund 3.500 Anschlüsse gesichert werden. "Mit 96 Prozent Anschlusssicherung haben wir einen Spitzenwert erreicht. Jede Entscheidung zu Gunsten eines Anschlusses ist eine gute Entscheidung für die Kunden in verspäteten Zügen, zugleich aber eine schlechte Entscheidung für die Kunden in den pünktlichen Zügen. Die hohe Anschlusssicherung, also das Warten auf verspätete Züge, hat seinen Preis: Automatisch verschlechtern wir - sozusagen "künstlich" - unsere Pünktlichkeitsstatistik", beschreibt Manfred Wagner, Leiter der Zentralen Transportleitung der Bahn in Frankfurt, die Situation. "Würden wir Züge nicht warten lassen, könnten wir zwei bis vier Prozentpunkte in der Pünktlichkeitsstatistik besser sein. Dies wäre aber nicht im Sinne von vielen Reisenden."
Für die Pünktlichkeit gilt deshalb, dass die Bahn nie so perfekt sein wird, 100 Prozent zu erreichen. Dafür gibt es in dem hochkomplexen System mit 4,5 Millionen Fahrgästen und 38.000 Zügen täglich zu viele Innen- und Außeneinflüsse, die auf einen flächendeckend vernetzten Fahrplan Auswirkungen haben.
"In jedem technischem System gibt es immer wieder mal Unregelmäßigkeiten, Störungen und auch Ausfälle. Beispielsweise kann eine Lokomotive ausfallen oder ein Signal kann nicht auf Fahrt gestellt werden. Es kommt auch vor, dass eine Baustelle wegen Maschinenschadens verspätet beendet wird. Aber auch Faktoren, die von der Bahn nicht zu beeinflussen sind, spielen eine große Rolle: Blitzeinschläge in Oberleitungen und technische Anlagen, Stromausfälle, Suizide und Bahnübergangsunfälle erfordern häufig stundenlange Streckensperrungen und zeitraubende Umleitungen. An solchen Tagen gerät bisweilen der gesamte Fahrplan durcheinander. Da sind rund um die Uhr an sieben Tagen in der Woche richtige und schnelle Entscheidungen gefragt", sagt Klaus-Detlef Lehberger, Chef der Netzleitzentrale in Frankfurt.
Beispielhaft seien hier einige von der Bahn nicht zu beeinflussende Ereignisse in der Woche vom 20. bis 26 August genannt: 85 Mal hielten sich unberechtigterweise Personen im Gleis auf, was zu Gleis- bzw. Streckensperrungen und Zugverspätungen von rund 4500 Minuten führte. Ebenso schlugen 18 Personenunfälle mit rund 10.000 Verspätungsminuten zu Buche. Auf Grund eines Hangrutsches nach einem Unwetter musste die Strecke Decin - Dresden gesperrt werden, was die Pünktlichkeitsstatistik mit rund 6.300 Minuten belastete. In Magdeburg musste aufgrund einer behördlichen Anordnung ein einsturzgefährdetes Gebäude unmittelbar neben den Bahngleisen abgerissen werden. Deshalb musste die Bahn ihre Gleise sperren - rund 3.400 Minuten zu Lasten der Pünktlichkeit.
Bauarbeiten finden bei der Bahn in aller Regel unter dem "rollenden Rad" statt. Deshalb können auch sie sich auf die Pünktlichkeit auswirken. Da die öffentliche Infrastruktur der Bahn gegenüber der Straße jahrzehntelang vernachlässigt worden ist, bringt die Bahn jetzt mit einem Kraftakt das gesamte Netz in Ordnung. Die Zahl der Baustellen bei laufendem Betrieb ist auf Rekordniveau. In den nächsten Jahren investiert die Bahn insgesamt 79 Milliarden Mark. Allein 42 Milliarden Mark davon fließen in das Netz, um die Infrastruktur zu verbessern. Dazu gehört auch der konsequente Abbau von Langsamfahrstellen. Noch in diesem Jahr strebt die Bahn eine Halbierung der durch Langsamfahrstellen verursachten Verspätungsminuten an. Ziel ist es, möglichst schnell zu höheren Reisegeschwindigkeiten für die Kunden und damit auch zu noch mehr Zuverlässigkeit zu kommen.
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