SNCF und Deutsche Bahn optimieren grenzüberschreitenden Verkehr - Heute Letter of Intent zwischen Gallois und Mehdorn in Paris unterschrieben
Paris/Berlin (ots)
- Louis Gallois, Präsident der französischen Staatsbahn SNCF, und Hartmut Mehdorn, Chef der Deutschen Bahn, sowie die Chefs der jeweiligen Güterverkehrssparten, Dr. Bernd Malmström und Francis Rol-Tanguy, haben heute in Paris einen Letter of Intent unterschrieben.
Dieser ist ein Ergebnis der seit September 2001 laufenden Studie von Dr. Helmut Draxler. Im Auftrag beider Bahnen suchte der ehemalige Chef der Österreichischen Bundesbahn (ÖBB) nach ersten Lösungsschritten, um die grenzüberschreitende Produktion zwischen Deutschland und Frankreich zu optimieren. Draxlers Studie wurde in Zusammenarbeit mit der Rail Euro Concept S.A.S. erstellt, einer von der SNCF-Tochter Fret International S.A. und DB Cargo AG gegründeten gemeinsamen Produktmanagementgesellschaft. Die Unternehmen sind sich einig, dass nur in enger Zusammenarbeit eine Weiterentwicklung des Schienengüterverkehrs zwischen beiden Ländern möglich ist.
"In Europa haben die beiden Länder den stärksten Warenaustausch, aber die deutsch-französischen Verkehre auf der Schiene sind nach wie vor gering. Frankreich und Deutschland können durch die Verstärkung des Güterverkehrs nur gewinnen," so Louis Gallois zu Beginn der Studie im Sommer 2001. Das Handelsvolumen zwischen beiden Staaten lag im Jahr 2000 bei 67,5 Millionen Tonnen. Nur knapp 12 Prozent davon wurden auf der Schiene transportiert.
Beide Unternehmen haben den Einsatz zwei- und mehrsystemfähiger Triebfahrzeuge beschlossen, welche die Basis für eine durchgehende, grenzüberschreitende und damit effiziente Produktion darstellen.
Hartmut Mehdorn: "Wir leben in einer Wirtschaftsunion, in der für den Austausch von Waren keine nationalen Grenzen bestehen. Der Lkw kann von Stockholm bis Madrid durchfahren ohne anzuhalten, außer zum Tanken. Im grenzüberschreitenden Schienengüterverkehr ist das nicht möglich, weil es eine Vielzahl von technischen Hindernissen gibt. So müssen wegen national unterschiedlicher Strom- und Signalsysteme an jeder Grenze Lok und Lok-führer ausgewechselt werden. Die europäischen Bahnen können im Wettbewerb nur bestehen, wenn sie gemeinsam dafür sorgen, dass die internationalen Güterzüge schnell und zuverlässig Grenzen passieren können."
Für das Jahr 2002 ist geplant, die grenzüberschreitenden Produktionsabläufe durch den Einsatz mehrsystemfähiger Triebfahrzeuge auszubauen. Die Pilotphase einer durchgehenden Traktion soll bereits zum Fahrplanwechsel im Sommer 2002 beginnen. Auf einer neu eingerichteten Systemtrasse zwischen den Rangierbahnhöfen Woippy in Frankreich und Mannheim werden Mehrfrequenzlokomotiven der deutschen Baureihe 181 und der französischen 461000 eingesetzt. Zeitaufwendige technische Hindernisse an der Grenze sollen wegfallen. Zwischen Mannheim und Woippy werden dadurch bis zu 2 Stunden Fahrtzeit auf der insgesamt 223 Kilometer langen Strecke eingespart.
Ziel ist es, ab 2003 weitere Lokomotiven der deutschen Baureihen 185 und 189 und der französischen 437000 zwischen den vier Rangierbahnhöfen Sibelin-Woippy-Mannheim-Gremberg im abgestimmten Produktionsablauf einzusetzen. Der Grundstein für eine zuverlässige europaweite Vernetzung im Schienengüterverkehr ist damit gelegt.
Pressekontakt:
Dirk Große-Leege
Sprecher DB AG
Tel.: 030-297 61180
Fax: 030-297-62086
Sabine Großkopf
Sprecherin Güterverkehr
Tel.: 06131 /15-60200
Fax: 06131 / 15-60209
e-mail: medienbetreuung@bku.db.de
Internet: http://www.bahn.de
Original-Content von: Deutsche Bahn AG, übermittelt durch news aktuell