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Ors0777: Das 2. Spitzentreffen europäischer Bahnchefs

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Berlin (ors) -

Anmod. (Vorschlag)
   Das 2. Spitzentreffen der europäischen Bahnchefs fand am
Wochenende in München statt. Aus 19 Ländern waren die Bahnchefs
zusammengekommen, um sich über gemeinsame europäische Standards im
europäischen Schienenverkehr zu einigen. Deutschland als Transitland
zwischen Ost und West hat ein besonders großes Interesse an einer
Einigung auf europäischer Ebene. Auch deshalb war die Deutsche Bahn
zum zweiten Mal Gastgeber des Treffens in München.
Text
   Beim Ziel sind sich die europäischen Bahnchefs schon einig: mehr
Verkehr soll von der Straße auf die Schiene verlagert werden. Nach
mehrstündigen Verhandlungen war dann auch ein 10 Punktekatalog
verabschiedet, der den gemeinsamen Weg zu diesem Ziel vorgibt. Dazu
Hatmut Mehdorn, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Bahn AG:
O-Ton (ors07771) Hartmut Mehdorn (0:37 sec.)
Es sind Punkte, dass wir die Rahmenbedingungen der Europäischen
Union zusammenbekommen. Dass wir die Steuer vereinheitlichen, dass
wir die sozialen Bedingungen vereinheitlichen, dass wir die
technischen Bedingungen vereinheitlichen, dass wir die
Sicherheitsbestimmungen vereinheitlichen - all diese Dinge. Lassen
Sie es mich anders sagen: Wenn LKW's über die Grenze fahren und da
immer neues Benzin bräuchten an jeder Grenze, an jeder Grenze einen
neuen Führerschein bräuchten, an jeder Grenze neue
Straßenverkehrsschilder und eine neue Verkehrsordnung hätten, dann
könnten LKW's europaweit nicht fahren. Und das ist das Problem, das
die Bahnen haben. Und das haben wir hier in diesem Kreis noch mal
rausgearbeitet.
Text
   Ein erstes Signal zu einer Harmonisierung der verschiedenen
Schienensysteme war bereits die Unterzeichnung des sog.
RailNetEurope-Vertrages auf der Eisenbahn-Fachmesse Innotrans in
Berlin. Zentraler Punkt dort: statt langwieriger Abwicklungen eines
Zuges von Land zu Land soll künftig eine durchgehende Trassenplanung
mit Hilfe sog. Güterverkehrskorridore eingerichtet werden. 
   Daran knüpften die Gespräche in München an.
O-Ton (ors07772) Hartmut Mehdorn (0:28 sec.)
Wir haben diskutiert was wir verbessern müssen, um die langen
Strecken für Fracht- und Personenverkehr besser zu machen. Da ist
schon auffällig, dass wir zwar von großen Verkehrszuwächsen auf der
Schiene sprechen, aber wir stellen eben auch fest, dass gerade in den
Osteuropäischen Ländern die Eisenbahninvestitionsbudgets immer weiter
runter gehen, und nur Strassen gebaut werden. Und das gefällt uns
natürlich nicht. Und hier klopfen wir an die Tür von Brüssel, dass
wir sagen, he ihr müsst aufpassen, dass sich das ganze schön parallel
entwickelt.
Text
   Klar ist jedoch auch, dass diese Einigung auf europäische
Standards nicht ohne erhebliche Neuinvestitionen möglich ist und die
kosten viel Geld. Auch deshalb wurde in der Resolution die
europäische Verkehrspolitik aufgefordert, schnellstmöglich
alternative Formen der Finanzierung zu schaffen. Der Chef der
Schweizer Bahn, Benedikt Weibel, formulierte stellvertretend die
Hausaufgaben der Bahnchefs bis zum nächsten Treffen:
O-Ton (ors07773) Benedikt Weibel, (0:25 sec.)
Also ich hoffe, dass wir, wenn wir uns in einem Jahr hier wieder
treffen, dass wir zwei Dinge getan haben: erstens dass wir für die
Korridore Konzepte entwickeln, wie wir über die Jahre den
Personenverkehr vom Güterverkehr entmischen können, ich glaube das
ist sehr sehr zentral. Das ist das erste. Und das zweite, die
Überwindung der Grenzen wo es zum Teil noch archaische Methoden gibt,
dass wir hier auch Projekte haben und uns verbessert haben.
Text
   Ein weiteres Fazit des Spitzentreffens: Eine Zukunft für die
Bahnen in Europa kann es durch den verstärkten Wettbewerbsdruck nur
geben, wenn zukünftig auch private Investoren gefunden werden. Und
die wollen bekanntlich eine marktgerechte Verzinsung ihres
eingesetzten Kapitals erhalten. 
   Auch deshalb die Forderung an die europäische Verkehrspolitik,
alles zu tun, um diese Anreize für private Investitionen zu schaffen.
***************
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Konstanze Lueg
Deutsche Bahn AG
030/ 297 61133

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