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Deutsche Bahn AG

Gespräche zwischen Bahn und Gewerkschaften ohne Ergebnis

Berlin (ots)

Die Deutsche Bahn bleibt bei ihrer Entscheidung,
sich an Ausschreibungen im Nahverkehr nicht mehr mit der DB Regio AG,
sondern mit neu aufzubauenden Gesellschaften zu beteiligen, um zu
wettbewerbsfähigen Personalkosten anbieten zu können. Die erste
Ausschreibung, bei der das der Fall sein wird, ist die sogenannte
Marschbahn in Schleswig-Holstein. Sie ist die bisher zweitgrößte
Ausschreibung im deutschen Nahverkehr. Termin für die Angebotsabgabe
ist der 20. Dezember 2002. Eckpunkte sind ein Leistungsumfang von
fünf Millionen Zugkilometer pro Jahr und eine Laufzeit von zehn
Jahren. Von der Ausschreibung abhängig sind die Arbeitsplätze von 350
Mitarbeitern.
Ein Spitzengespräch zwischen Bahnchef Hartmut Mehdorn,
Personalvorstand Dr. Norbert Bensel und den drei
Gewerkschaftsvorständen Norbert Hansen (Transnet), Klaus-Dieter
Hommel (GDBA) und Manfred Schell (GDL) hat gestern kein Ergebnis
gebracht. Die Bahn hatte angeboten, für Gespräche bis zur letzten
Minute offen zu sein, um die Ergänzungstarifverträge für DB Regio
doch noch unter Dach und Fach zu bringen. Mit diesen Verträgen soll
DB Regio in die Lage versetzt werden, sich mit wettbewerbsfähigen
Tarifen an Ausschreibungen im Nahverkehr zu beteiligen. Bahn und die
Gewerkschaften Transnet und GDBA hatten sich auf diese Tarifverträge
nach langen, zähen Verhandlungen verständigt. Nur die GDL hatte sich
dem nicht angeschlossen.
Der Hintergrund der Ergänzungstarifverträge ist, dass Wettbewerber
von DB Regio bei Ausschreibungen mit Personalkosten antreten können,
die um mehr als 20 Prozent geringer sind als bei der Deutschen Bahn.
Bahnchef Mehdorn: "Ich sage seit meinem Amtsantritt immer wieder
öffentlich, dass die Bahn keine Dumpinglöhne wie beim LKW auf der
Straße will. Aber die Gewerkschaften, die uns jetzt wettbewerbsfähige
 Tarife verweigern, haben mit Wettbewerbern von uns Tarifverträge
abgeschlossen, mit denen wir nicht konkurrieren können. Wollen wir
nicht zu Lasten der Beschäftigten eine Ausschreibung nach der anderen
und damit nach und nach einen Großteil unseres Kerngeschäftes
verlieren, müssen wir jetzt handeln. Wir haben bei der Marschbahn
keine Chance gegen Wettbewerber, die so deutlich unter unseren
Tarifen liegen." So würden Lokführer von Wettbewerbern beispielsweise
zu 5.000 Euro niedrigeren Einstiegslöhnen pro Jahr arbeiten als bei
der DB Regio AG. Dabei plane die DB Regio AG nicht, die
Gesamtentgeltsumme für die Beschäftigten zu kürzen. Es gehe
schlichtweg darum, die Wettbewerbsfähigkeit durch verbesserte
Produktivität und Leistungsanreize zu steigern. So sollen bisher
freie Zeiten während der Dienstzeit nur noch teilweise als
Arbeitszeit angerechnet werden. "Wir haben hier also einen
sozialverträglichen Weg gefunden, um auch bei den Personalkosten
wettbewerbsfähig zu werden. Nur so werden wir unseren Mitarbeitern
sichere Arbeitsplätze bieten können. Der Vorwurf der Gewerkschaften,
wir würden uns an Ausschreibungen nicht mehr beteiligen, ist deshalb
einfach unsinnig. Im Gegenteil: Wir kämpfen um die
Ergänzungstarifverträge, damit wir bei den Ausschreibungen überhaupt
erfolgreich antreten können", so Dr. Christoph Franz, Vorstand
Personenverkehr der Deutschen Bahn AG.
Dieter Hünerkoch
Leiter Kommunikation
Tel. 030 297-61130
Fax  030 297-61919
Gunnar Meyer
Sprecher Personenverkehr
Tel. 069 297-7707
Fax  069 265-7626
medienbetreuung@bahn.de
www.bahn.de/presse

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