Ors1060: "Barrierefrei?" - Ungewöhnliche Fotoausstellung der Bahn zum Europäischen Jahr der Menschen mit Behinderungen 2003
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Berlin (ots)
Anmod Über 37 Millionen Bürger mit Behinderungen gibt es in der Europäischen Union. In diesem Jahr, dem "Europäische Jahr der Menschen mit Behinderungen", verfolgen die Europäische Kommission und die Behindertenbewegung gemeinsam das Ziel, die Lebensbedingungen behinderter Mitbürger zu verbessern. Auf Barrieren und Diskriminierungen soll aufmerksam gemacht werden, mit denen Behinderte tagtäglich kämpfen müssen. Auch die Bahn sieht sich in der Verantwortung.
Text "Barrierefrei?" - so lautet das Motto einer ungewöhnlichen Fotoausstellung, die die Deutsche Bahn AG in Zusammenarbeit mit der Berliner Universität der Künste (UDK) präsentiert. Am Dienstag (22.07.) ist im Frankfurter Hauptbahnhof Auftakt und Eröffnung einer provokativen Ausstellung, die zwei Wochen zunächst am Main und dann in anderen Bahnhöfen zu sehen ist. Großformatige Foto-Collagen setzen sich mit dem Thema Behinderungen auseinander und sollen den "barrierefreien" Dialog fördern. Irene Liebau, die Leiterin Öffentlichkeitsarbeit der DB AG zum Projekt:
O-Ton (ors10601) Irene Liebau, Leitung Öffentlichkeitsarbeit DB AG
Im europäischen Jahr der Menschen mit Behinderungen fühlt die Bahn eine besondere Verpflichtung, auf die Menschen mit Behinderungen zuzugehen. Da geht es nicht nur darum, die barrierefreien Zugang zu Bahnhöfen, in Zügen zu gewähren, sondern da geht es einfach um sehr viel mehr .... da haben wir uns ein gemeinsames Projekt mit der Universität der Künste in Berlin ausgedacht - Studierende verschiedener Fachbereiche haben im Kontakt mit Behinderten verschiedene Fotos hergestellt und diese Fotos zeigen wir jetzt in unseren Bahnhöfen. (32 Sekunden)
Text Die ausgewählten Arbeiten gehen aus einem Wettbewerb hervor, der von der Deutschen Bahn zusammen mit dem Fachbereich Visuelle Kommunikation der Universität der Künste ausgelobt wurde. Die UdK-Studenten behandeln das Thema sich auf sehr persönliche Art und Weise - offen und ohne Berührungsängste. Nicht nur Caterina Micksch, eine der Fotografinnen aus Berlin, hat sich die Aufgabe zu Herzen genommen:
O-Ton (ors10602) Catarina Micksch, UdK Berlin
"Also, ich habe sehr lange darüber nachgedacht, was ich nun mache, und es fiel mir auch (schwer) Also ich hatte halt einen Anspruch an mich, dass ich den Leuten halt mitteilen will, dass man sich drauf einlassen sollte, mal auf Behinderte zuzugehen., und dass man das irgendwie einmal mindestens im Leben versucht haben soll." (18 Sekunden)
Text Auch die Portraitierten haben die Zusammenarbeit als intensiv und gewinn-bringend empfunden. Raúl Aguayo-Krauthausen, der an der Glasknochen-krankheit leidet und auch an der Berliner UdK studiert, ist mit den Bildern sehr zufrieden:
O-Ton (ors10603) Raúl Aguayo-Krauthausen, UdK Berlin
Man sieht so gut wie gar nicht den Rollstuhl, obwohl ich ja definitiv einen habe ... was vielleicht letztendlich auch dann die Person in sich ins Bild rückt und nicht die Hilfsbedürftigkeit von mir. Ich finde die Fotos sind gelungen, sehr gelungen, allerdings kann ich mich auf den Fotos gar nicht mehr sehen, weil es sind so viele geworden und ich sehe mich halt nicht gerne auf Bildern, im Fernsehen oder sonst wo - Spiegel, so dass ich denke, ich bin nicht der richtige, um zu urteilen. (27 Sekunden)
Text Die Fotoausstellung "Barrierefrei?" wird anschließend auch in den Haupt-bahnhöfen München, Köln, Hannover, Leipzig und im Bahnhof Berlin-Alexanderplatz der breiten Öffentlichkeit präsentiert.
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