Deutsche Bahn beantragt Tarifänderungen im Schienenpersonennahverkehr (SPNV)
Frankfurt a. M. (ots)
- Kostenanstieg erfordert Erhöhung um 4,1 Prozent
- Fahrten in Verkehrsverbünden nicht betroffen
- Weiterführung Schönes-Wochenende-Ticket beantragt
- Pilotprojekt Länderticket als Single
- Ticket in Bayern und Niedersachsen geplant
Nach zweijähriger Preisstabilität plant die Deutsche Bahn zum nächsten Fahrplanwechsel am 14. Dezember Tarifänderungen im Schienenpersonennahverkehr. Ein entsprechender Tarifantrag wurde beim Regierungspräsidium Darmstadt als zuständiger Genehmigungsbehörde eingereicht. Vorgesehen ist eine durchschnittliche Tariferhöhung von 4,1 Prozent für die Nahverkehrsprodukte der Deutschen Bahn (InterRegioExpress, RegionalExpress, RegionalBahn und S-Bahn).
Vorbehaltlich der Zustimmung durch die Behörde werden damit Einzelfahrscheine für den Nahverkehr bis zu einer Entfernung von 100 Kilometern entfernungsabhängig zwischen 0,10 Euro und 0,70 Euro pro Fahrt teurer. Preislich stabil bleiben Kurzstreckenfahrten bis zu fünf Kilometern. Der Preis für Zeitkarten des Berufsverkehrs (bis zu 400 km) und des Schülerverkehrs (bis zu 90 km) erhöht sich um durchschnittlich 4,1 Prozent.
Von den Tarifänderungen ausgenommen sind Fahrten innerhalb von Verkehrsverbünden, in denen eigene Preise gelten. Im Gegensatz zu den Verbünden hat die Deutsche Bahn im Nahverkehr seit Anfang 2002 keine Preiserhöhungen durchgeführt. DB Regio-Chef Ulrich Homburg: "Wir können es uns wirtschaftlich einfach nicht leisten, zwei Jahre in Folge hinter den Erhöhungen der Verkehrsverbünde zurückzubleiben."
Auch insgesamt haben sich die Nahverkehrstarife der Deutschen Bahn seit Beginn der Bahnreform deutlich moderater entwickelt als die Preise der Verkehrsverbünde. Während von 1993 bis 2003 die Verbünde ihre Preise im Durchschnitt um jährlich 3,7 Prozent erhöhten, stiegen die Nahverkehrstarife der Deutschen Bahn im gleichen Zeitraum um durchschnittlich nur 1,9 Prozent pro Jahr.
Diese Tarifänderungen gelten nicht für Fahrten mit dem InterCityExpress und InterCity. Im Fernverkehr gilt damit weiterhin das zum 15. Dezember 2002 und noch einmal zum 1. August 2003 verbilligte Preisangebot. Insgesamt hat die Deutsche Bahn damit ihre Fernverkehrstarife seit 1999 nicht erhöht, sondern deutlich abgesenkt.
Im Rahmen des straffen Sanierungskurses der Bahn sind die vorgesehenen Preismaßnahmen für den Nahverkehr erforderlich, um die allgemeinen Kostensteigerungen der vergangenen Jahre zu kompensieren. Dies sind insbesondere gestiegene Energie- und Personalkosten.
Zusätzlich zu den Tarifanpassungen hat die Deutsche Bahn bei der Genehmi-gungsbehörde eine Weiterführung des Schönes-Wochenende-Tickets zu den bereits genehmigten Konditionen beantragt. Der Preis für ein Ticket, mit dem bis zu fünf Personen fahren und eigene Kinder bis einschließlich 14 Jahre kostenlos mitgenommen werden können, beträgt damit ab dem 14. Dezember 30 Euro. Beim Kauf am Automaten und im Internet wird ein Preisnachlass um zwei Euro auf 28 Euro gewährt.
Um die Attraktivität der Nahverkehrsangebote in Zusammenarbeit mit den Ländern weiter zu verbessern, hat die Deutsche Bahn des weiteren zwei Pilotprojekte beantragt. Für Bayern ist geplant, die Gültigkeit des beliebten Ländertickets auch auf das Wochenende auszudehnen. Der Preis des neuen Ländertickets soll 22 Euro betragen. Damit wäre dieses Angebot für Fahrten innerhalb Bayerns eine preisgünstige Alternative zum Schönes-Wochenende-Ticket. Um die Ländertickets auch für Einzelreisende attraktiver zu machen, möchte die Bahn gemeinsam mit Bayern und Niedersachsen/Bremen das Bayern Single Ticket und das Niedersachsen Single Ticket zum Preis von 15 Euro einführen. Bei positiver Resonanz der Kunden wird sich die Bahn für eine bundesweite Einführung dieser beiden Angebote einsetzen.
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