Halbjahresbilanz 2004 Deutsche Bahn AG
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Berlin (ots)
1. Wie würden Sie die Ergebnisse des ersten Halbjahres kurz und knapp beschreiben? (ca. 44 sec.)
Hartmut Mehdorn, Vorstandsvorsitzender Deutsche Bahn AG:
Wir haben uns doch ziemlich gut endlang unserer Planung weiter entwickelt. Wir konnten im ersten Halbjahr unseren Umsatz um circa 4% steigern. Wenn man bedenkt, dass die Konjunktur uns da nicht nur uns, sondern allen Unternehmen viel zu schaffen macht, ist das, glaub ich, ein sehr gutes Ergebnis. Wir sind dabei, Ergebnissicherung zu machen. Mit vielen Maßnahmen, dass wir trotz konjunktureller und wirtschaftlicher Probleme im Lande auch unser Jahresergebnis halten. Auch hier sind wir auf einen guten Weg, so dass wir sagen: das erste Halbjahr läuft so, wie wir uns das gewünscht haben. Es könnte etwas besser sein, aber wir sind innerhalb unseres Kanals.
2. Sind Sie zufrieden mit dem Ergebnis? (ca. 16")
Hartmut Mehdorn, Vorstandsvorsitzender Deutsche Bahn AG:
Ich persönlich bin zufrieden mit dem Geleisteten. Aber es ist eben erst das Halbjahresergebnis, entscheidend wird das gesamte Jahr. Der erste Etappensieg ist da erreicht, da machen wir mal einen Hacken daran. Aber wir müssen noch sehr viel machen, um das Jahresergebnis dann wirklich auch einzustellen.
3. Was bedeutet das Ergebnis für den angestrebten Börsengang? (ca. 1:00)
Hartmut Mehdorn, Vorstandsvorsitzender Deutsche Bahn AG:
Der Börsengang ist ja eigentlich die logische Vollendung der Bahnreform, sprich der Transfer der beiden Behördenbahnen in eine Servicegesellschaft, kundenorientierte Gesellschaft. Wir haben unser Etappenziel erreicht. Wir glauben jetzt, dass wir mit diesem Börsengang, mit der Privatisierung, wie Post, wie Lufthansa, wie Telekom, quasi dann auch noch den letzten Schritt machen sollten. Insbesondere ist es für uns, glaub ich, auch von Bedeutung, in der Zeit der knappen Budgets der Bundesregierung, für neue Investitionen. Dass wir glauben, über diesen Börsengang wie Lufthansa oder wie Telekom, den internationalen Kapitalmarkt mit nutzen zu können, um auch unseren Modernitätsprozess auch in der Zukunft aufrecht zu erhalten. Insofern ist das eigentlich eine alternativlose Entscheidung, die fällig ist im Prozess der Entwicklung zu einen guten europäischen Mobilitätsunternehmen, was wir am Ende sein wollen.
4. Mit der Integration von Stinnes in den Bahn-Konzern hatten Sie sich positive Effekte versprochen. Wie lautet Ihre Zwischenbilanz? (ca. 1:33)
Hartmut Mehdorn, Vorstandsvorsitzender Deutsche Bahn AG:
Also zum einen können wir wirklich großes Lob aus sprechen an die Mannschaft von Stinnes und die Mannschaft der Bahn. Die Integration der beiden Unternehmen ist sehr leise gelaufen, harmonisch gelaufen, ist schneller gelaufen als es unser Plan war. Die Bahn hat sich damit sehr schnell verändert, eigentlich einen Quantensprung gemacht. Wir sind schlagartig ein europäisch orientiertes Mobilitätsunternehmen für die Mobilität von Menschen aber auch die Mobilität von Gütern geworden. Wir haben weltweit eine Vertriebsorganisation, die natürlich im Ende auch der Bahn zur Verfügung steht und mehr Güter auf die Bahn bringt. Das zeigt sich auch, auch im Güterverkehr haben wir im ersten Halbjahr sehr schön zugelegt, auch wenn wir hier einen großen Druck bei den Preisen haben. Der Wettbewerb wird immer schärfer, aber in den Mengen haben wir zugelegt, und ich glaube, dass wir uns da gut behaupten werden. Und ich denke, das Wichtigste, was wir eben verbuchen können, und auch ich sag mal positiv bewerten wollen, ist, dass wir ein Stück europäische Positionierung der Bahn AG als Logistiker erreicht haben. Großteile unseres Umsatzes machen wir heute schon im europäischen Umsatz. Ich erinnere nur daran, dass 50 % unserer Züge heute schon ins Ausland fahren oder aus dem Ausland kommen. Also das zeigt, dass wir uns europäisch aufstellen müssen. Und das ist uns gelungen, und hier werden wir in den nächsten Jahren Früchte einsammeln können.
5. Der Fernverkehr hatte sich in der Vergangenheit als besonders problematisch erwiesen. Wie hat er sich in den ersten sechs Monaten dieses Jahres entwickelt? (ca. 2:00)
Hartmut Mehdorn, Vorstandsvorsitzender Deutsche Bahn AG:
Also das Fernverkehrsthema ist so ein typisches Gerechtigkeits- oder ich möchte eigentlich sagen, ein Ungerechtigkeitsthema, dass hier Billig-Airlines mit Dumping- Preisen und mit steuerlicher Bevorzugung Wettbewerbsvorteile gegenüber der Bahn haben. Die Bahn zahlt alle Steuern, die man sich auf der Welt denken kann. Diese Gesellschaften zahlen die nicht. Stichwort Mineralölsteuer, Stichwort Mehrwertsteuer, Stichwort Ökosteuer, die die Bahn trägt, und die nicht. Das ist ein starker Wettbewerb, das spürt der Fernverkehr im hohen Umfang. Wir können die Welt da leider nicht verändern, wir können mahnend den Finger heben, aber was wir tun können, ist, dass wir uns eben selber umstrukturieren durch attraktive Angebote, verbesserte Pünktlichkeit, verbesserten Service. Hier kommen wir mit einer groß angelegten Offensive sehr gut voran. Pünktlichkeit ist in den ersten 6 Monaten sehr, sehr viel besser geworden als sie im letzten Jahr war. Wir haben unsere Ziele noch nicht erreicht, wir müssen da noch sehr viel machen, sind da auch dran, aber wir sind schon spürbar besser geworden. Unsere Kunden bestätigen uns das. Das Thema Service, Freundlichkeit, Information im Zug, sind wir voran gekommen. Kunden bestätigen, dass wir aber noch lange nicht da wo wir sein wollen, und wir machen auch sehr attraktive Preisangebote an die Menschen im Lande, ich erinnere nur an unsere 29 EURO Tickets.
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