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Deutsche Bahn AG

Thema: Korruptionsbericht 2005

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Berlin (ots)

Anmoderation (Vorschlag)
Fast immer, wenn in den Medien ausführlich über Korruption berichtet 
wird, wird auch die Deutsche Bahn erwähnt. Dies geschieht zum einen, 
weil das Unternehmen Deutschlands größter Auftraggeber ist. Zum 
anderen aber, weil die Bahn gegen Korruption, die Geißel der modernen
Wirtschaft, aktiv vorgeht. Seit knapp einem Jahr ist Regina Puls 
Compliance-Beauftragte der Deutschen Bahn. Als Leiterin der 
gleichnamigen Organisationseinheit innerhalb der Rechtsabteilung ist 
sie zentrale Ansprechpartnerin des Bahn-Konzerns bei der Bekämpfung 
der Korruption. In Berlin stellte sie heute den Korruptionsbericht 
2005 vor.
Text
Fünf Jahre ist es jetzt her, seit die Deutsche Bahn den so genannten 
Lenkungskreis Compliance eingerichtet hat, die zentrale Stelle für 
die offensive Bekämpfung von Korruption im Unternehmen. Die Bilanz 
kann sich sehen lassen: Bis heute behandelte der Lenkungskreis 
Compliance 430 Hinweise, die auf Korruption hindeuten. 221 Fälle sind
abgeschlossen, 209 Hinweise werden noch bearbeitet. Oft sind 
Nachforschungen sehr aufwängig und erfordern deshalb ein hohes Maß an
Geduld. Seit knapp einem Jahr ist Regina Puls Compliance-Beauftragte 
der Bahn. Die richtige Frau am richtigen Platz, wie viele mit Hinweis
auf ihre langjährige Berufserfahrung im Bundeskriminalamt meinen.
O-Ton Regina Puls, Compliance - Beauftragte DB AG (ca. 44 sec.)
Nun, wir haben in den letzten fünf Jahren seit Bestehen des 
Lenkungskreises Compliance 430 Fälle insgesamt bearbeitet. Von diesen
430 Fällen haben wir über 120 zur Strafanzeige gebracht 
beziehungsweise die Ermittlungen der Strafverfolgungsbehörden 
maßgeblich unterstützt. Wir haben darüber hinaus in allen Fällen 
arbeitsrechtliche Maßnahmen versucht einzuleiten über die 
Vorgesetzten. Diese reichten dann von Ermahnungen über Abmahnungen 
bis zur Kündigung. Und wir haben unsere Schäden und die daraus 
resultierenden zivilrechtlichen Ansprüche geltend gemacht.
Text
Neben Regina Puls setzt die Bahn im Kampf gegen Korruption auf zwei 
Ombudsleute, beides Anwälte. Dr. Edgar Joussen ist in Berlin tätig. 
Als wesentlichen Grundstein seiner Arbeit für die Bahn sieht er das 
Angebot an alle Hinweisgeber, ihre Identität zu wahren.
O-Ton Dr. Edgar Joussen, Ombudsmann der DB AG (ca 30 sec.)
Für den Informanten gibt es solange einen Weg zurück, solange er uns 
nicht ausdrückliche erlaubt, und das muss er auch schriftlich tun, 
dass wir mit den Informationen arbeiten können. Bis dahin ist es ein 
weiter Weg. Wir beraten den Hinweisgeber hinsichtlich des Hinweises, 
ob er ihn offen legen soll oder nicht. In einigen Fällen steht am 
Ende der Beratung auch, dass er den Fall nicht offen legen will. Die 
meisten, die zu uns kommen, sind aber bereit, dass die Hinweise in 
anonymisierter Form an die Bahn oder Strafverfolgungsbehörden weiter 
gegeben werden.
Text
Wirkungsvollstes Instrument gegen Korruption im Unternehmen ist die 
Vergabesperre.
Diese Richtlinie, die die Bahn vor drei Jahren eingeführt hat, 
schreibt zwingend vor:
Mit gesperrten Unternehmern dürfen für einen fest definierten 
Zeitraum keine Verträge abgeschlossen werden. Die Mindestdauer einer 
Sperre beträgt vier Monate, ihr Höchstmaß liegt bei drei Jahren. In 
besonders schweren Fällen ist sogar eine Verlängerung auf sieben 
Jahre möglich. Ist die Sperre abgelaufen, befindet ein 
Entscheiderkreis, zu dem auch Regina Puls gehört, über eine 
Wiederzulassung des Unternehmens.
O-Ton Regina Puls, Compliance - Beauftragte DB AG (ca. 43 sec.)
Ich denke schon, dass wir hiermit auch mir den strafrechtlichen 
Konsequenzen eine präventive und somit abschreckende Wirkung 
erreichen, denn die Verurteilungen, die wir erreicht haben, sprechen 
durchaus für sich. Wir haben erst kürzlich einen Mitarbeiter, der 
wurde verurteilt zu sieben Jahren Haft. Insofern denke ich, dass eine
solche Haftstrafe auch präventiv und abschreckend auf andere 
Mitarbeiter wirken, die sich gegebenenfalls der Korruption oder in 
Korruptionsfälle verstrickt sind
Text
Oberster Grundsatz bei der Bahn: Wer gegen Korruption vorgeht, muss 
geschützt werden. Der Hinweisgeber handelt im klaren Interesse des 
Unternehmens, das durch Korruption schweren Schaden nehmen kann. Seit
Anfang 2001 ist die Deutsche Bahn Mitglied von Transparency 
International. Die Nicht-Regierungsorganisation hat sich die 
Bekämpfung von Korruption auf die Fahnen geschrieben. Ihre Mitglieder
tauschen sie sich über Instrumente, Strukturen und Praktiken der 
wirksamen Korruptionsbekämpfung aus. Das beste Mittel gegen dunkle 
Geschäfte ist und bleibt das Licht der Öffentlichkeit - und genau so 
verfährt die Deutsche Bahn in allen Korruptionsangelegenheiten.
ACHTUNG REDAKTIONEN:
Das Tonmaterial ist honorarfrei zur Verwendung. Wir bitten jedoch 
um einen Hinweis, wie Sie den Beitrag eingesetzt haben 
an  desk@newsaktuell.de.

Kontakt:

Claudia Triebs
Tel. (030) 297-61133
claudia.triebs@bahn.de

Original-Content von: Deutsche Bahn AG, übermittelt durch news aktuell

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