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ChefIn, Chef:in, Chef: Inklusive Sprache bleibt ein Streitthema
Eschborn (ots)
Immerhin 14 Prozent der Befragten sagen ja zu gendergerechter Sprache, 41 Prozent sehen die Wichtigkeit, sind aber unschlüssig
Inklusive Sprache ist längst nicht in aller Munde. Erste Medien wie Radiosender, Magazine und Nachrichtenformate nutzen gendergerechte Sprache, in der Masse angekommen ist das Ganze aber noch nicht. Eine repräsentative Umfrage von Monster in Zusammenarbeit mit YouGov* ergab, dass inklusive Sprache de facto aber nur den wenigsten Deutschen völlig egal ist. Das Online-Karriereportal befragte Ende Februar 2.048 volljährige Deutsche. Ein Ergebnis: Für immerhin 14 Prozent der Befragten ist gendergerechte Sprache ein absolutes Muss. 41 Prozent gaben an, dass das Thema wichtig ist, es aber auf die richtige Umsetzung ankäme.
Frau vs. Mann und Alt vs. Jung?
Den größten Einfluss auf die Meinung in Sachen inklusiver Sprache haben Geschlecht und Alter der Befragten. Insgesamt spricht sich immer noch mehr als ein Drittel der Befragten gegen das Gendern aus. Sie wollen, dass alles bleibt, wie es ist - generisches Maskulinum also. Überproportional häufig wurde dieser Wunsch von Männern geäußert. Ihnen gegenüber stehen 43 Prozent der befragten Frauen, die auf eine inklusive Sprache setzen.
Von den 2.048 Befragten sagten insgesamt 14 Prozent klar ja zu gendergerechter Sprache. Das Lager der Befürworter:innen besteht dabei zu überraschend gleichen Teilen aus Männern und Frauen: Für 12 Prozent der befragten Männer und 15 Prozent der befragten Frauen ist inklusive Sprache ein absolutes Muss.
In verschiedenen Altersgruppen zeichnet sich ebenso ein Trend in die eine und die andere Richtung ab. Je jünger die Befragten sind, desto wichtiger ist ihnen inklusive Sprache: 23 Prozent** der 18-24-Jährigen und 19 Prozent** der 25-34-Jährigen sagen klar "Ja" zu gendergerechter Sprache. Anders sehen das die älteren Befragten. Ab 35 wollen sie eher das generische Maskulinum beibehalten. "Die Zahlen bestätigen gewissermaßen die bestehenden Klischees zum Thema: Ältere sind eher dagegen, Jüngere eher dafür", erklärt Dr. Katrin Luzar, Senior Director Marketing bei Monster. "Gleichzeitig ist es toll zu sehen, dass mittlerweile eine Diskussion über inklusive Sprache geführt wird und viele Befragte es wichtig finden, dass sich hier etwas verändert. Diese Debatte bringt gerade den Stein für gendergerechte Sprache ins Rollen." Die öffentliche Debatte nimmt dabei auch Einfluss auf das Arbeitsleben. "Ob in Stellenanzeigen oder auf der Karriere-Webseite: Unternehmen müssen über inklusive Sprache nachdenken, denn die Mitarbeiter:innen wollen sich angesprochen fühlen - und zwar alle."
Unentschlossenheit ist groß, sensibler Umgang der Wunsch
Was sich über alle Altersklassen und die Geschlechter hinweg zeigt: Viele Befragte sind zu einem gewissen Grad unentschlossen. So gaben 41 Prozent an, dass sie inklusive Sprache grundsätzlich wichtig finden, man es in ihren Augen aber auch übertreiben kann. "Dass so viele Menschen das Thema auf dem Schirm haben, ist positiv zu bewerten. Die Unentschlossenheit drückt aus, dass noch nicht die eine richtige Lösung für diese Herausforderung gefunden wurde. Viele Menschen vergessen allerdings, dass es zwischen Schwarz und Weiß auch immer noch Grautöne gibt. Im Fall von inklusiver Sprache kann das bedeuten: sich Mühe geben und neutrale Formulierungen wählen, um so wirklich alle anzusprechen. Ein sensibler, überlegter Umgang mit Sprache eben", erklärt Luzar.
Wie so ein sensibler Umgang mit Sprache besonders im Hinblick auf Inklusivität aussehen sollte, ist noch nicht komplett geklärt. Das Thema spielt in der öffentlichen Debatte - egal ob medial oder in deutschen Unternehmen - allerdings eine zunehmend wichtige Rolle. Wichtig ist, dass in der Diskussion die Bedürfnisse aller Menschen berücksichtigt werden, denn egal ist das Thema gerade einmal 10 Prozent der Befragten.
*Die verwendeten Daten beruhen auf einer Online-Umfrage der YouGov Deutschland GmbH, an der 2.048 Personen zwischen dem 22.02.2021 und 24.02.2021 teilnahmen. Die Ergebnisse wurden gewichtet und sind repräsentativ für die deutsche Bevölkerung ab 18 Jahren.
**Die Zahl der Befragten lag teilweise unter 100
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