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Wissenschaftliches Institut der AOK

Damit die Festtagslaune nicht leidet
WIdO informiert über Sodbrennen, Reflux & Co.

Bonn (ots)

Zwischen Weihnachten und Neujahr steigt bei vielen
der Stresspegel. Und nach Festtagsbraten, Plätzchen und Torte macht 
dann auch noch der Magen schlapp: Sodbrennen. Regelmäßig zum 
Jahresende steigt die Zahl der Rezepte für Medikamente gegen 
säurebedingte Magen-Darmerkrankungen. Das belegt eine am Donnerstag 
veröffentlichte Untersuchung des Wissenschaftlichen Instituts der AOK
(WIdO). Betroffene müssen sich zumindest nicht auch noch über hohe 
Preise ärgern: Für viele Wirkstoffe, die gegen Sodbrennen eingesetzt 
werden, entfällt inzwischen die Zuzahlung.
Mit den aktuellen Informationen rund um das Thema Sodbrennen und 
andere säurebedingte Magen-Darm-Erkrankungen setzen das WIdO und die 
Stiftung Warentest ihre gemeinsamen Analysen zu ausgewählten 
Arzneimittelfragen fort. Die Informationen finden Sie im aktuellen 
"test"-Heft der Stiftung Warentest (Ausgabe Januar) oder in der neuen
Patienteninformation des WIdO (www.wido.de). Neben Hinweisen über 
geeignete Arzneimittel zur Behandlung und nicht-medikamentöse 
Alternativen geben die Experten Tipps, damit Magen und Darm erst gar 
nicht rebellieren. Dazu hilft in erster Linie der Verzicht auf 
Alkohol, Zigaretten und fettreiche Mahlzeiten.
Dass Vorweihnachtstress und reichhaltige Mahlzeiten an den 
Festtagen nicht ohne Folgen bleiben, belegt die Verordnungsanalyse 
des WIdO: 3,7 Millionen Arzneimittelpackungen "säurehemmender" 
Medikamente" haben Ärzte im November und Dezember 2005 verschrieben -
sieben Prozent mehr als in den Vormonaten. "Ähnliche Trends 
beobachten wir in der Osterzeit", erläutert WIdO-Arzneimittelexpertin
Katrin Nink. Doch Sodbrennen und andere säurebedingte Erkrankungen 
des Magen-Darm-Systems sind keine saisonale Befindlichkeitsstörung. 
Tritt Sodbrennen dauerhaft auf, kann sich ein ernsthaftes 
Krankheitsbild entwickeln.
Die Analyse der Arzneimittelverordnungen des WIdOs zeigt, 
säurebedingte Erkrankungen kommen besonders häufig bei älteren 
Menschen vor. So nehmen die Verordnungen entsprechender Medikamente 
mit steigendem Alter kontinuierlich zu. Insgesamt sind die 
Verordnungen säurehemmender Mittel laut WIdO-Analyse in den 
vergangenen 15 Jahren deutlich angestiegen. Katrin Nink: "Die Menge 
der verordneten Tagesdosen hat sich zwischen 1991 und 2005 fast 
verdreifacht." Von den 916 Millionen Tagesdosen im Jahr 2005 
entfallen mehr als 80 Prozent auf die Wirkstoffgruppe der sogenannten
Protonenpumpenhemmer. Diese haben sich seit Anfang der 90er Jahre als
wirksamste medikamentöse Behandlung der so genannten Refluxkrankheit 
etabliert. Mittlerweile stehen fünf verschiedene Wirkstoffe dieser 
Arzneimittelgruppe zur Verfügung.
Nach wissenschaftlichen Bewertungen sind alle diese Wirkstoffe 
gleich gut wirksam. Dennoch bestehen erhebliche Kostenunterschiede. 
Laut Arzneiverordnungs-Report kostete 2005 die Tagesdosis des 
patentgeschützten Wirkstoffs Pantoprazol im Schnitt rund zwei Euro. 
Eine qualitativ gleichwertige Therapie mit einem preiswerten 
Omeprazol-Generikum war dagegen bereits für 91 Cent zu haben. Die 
Patienten profitieren von einer Therapie mit einem preiswerten 
Präparat. "Seit November 2006 entfällt für eine Reihe säurehemmender 
Medikamente bei ärztlicher Verordnung die gesetzliche Zuzahlung", 
erläutert Nink. "Das gilt für alle Mittel, deren Preis unterhalb 
einer bestimmten Preisgrenze liegt. Derzeit sind zum Beispiel fast 
300 Packungen verschiedener Stärken und Packungsgrößen der Wirkstoffe
Omeprazol und Lansoprazol von 28 verschiedenen Herstellern 
zuzahlungsfrei erhältlich."
Judith Günther, Katrin Nink, Helmut Schröder, Anette Zawinell: Was
   tun bei Sodbrennen?                                               
   Säurebedingte Magen-Darm-Erkrankungen 
   Welche Mittel werden verordnet? - Bewertung der Arzneimittel -
   Nicht-medikamentöse Maßnahmen        
   35 Seiten, Bonn, 2006.
Die Patienteninformation des WIdO finden sie im Internet unter:
   http://wido.de/arz_patienteninfo.html

Pressekontakt:

Katrin Nink
Tel.: 0228 843-111
Fax: 0228 843-144
katrin.nink@wido.bv.aok.de

Helmut Schröder
Tel.: 01520 1563012
Fax.: 0228 843-144
helmut.schroeder@wido.bv.aok.de

Original-Content von: Wissenschaftliches Institut der AOK, übermittelt durch news aktuell

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