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Statistisches Bundesamt

Ernteschätzung 2007: Viele Süß-, aber wenig Sauerkirschen

Wiesbaden (ots)

Nach Mitteilung des Statistischen Bundesamtes
ist mit einer guten Süßkirschenernte von 37.000 Tonnen zu rechnen,
während nach ersten Schätzungen nur 27.000 Tonnen Sauerkirschen
geerntet werden können. Letzteres ist vor allem auf umfangreiche
Rodungen von Sauerkirschenanlagen zurückzuführen, deren Flächen
gegenüber 2002 um nahezu 19% auf 3.400 Hektar reduziert wurden. Der
Süßkirschenanbau nahm in dieser Zeit nur um 1% ab und erfolgt
bundesweit auf einer Fläche von über 5.400 Hektar.
Diese Ergebnisse zur ersten Kirschenernteschätzung in diesem Jahr
basieren auf der nach fünf Jahren in 2007 turnusmäßig durchgeführten
allgemeinen Baumobstanbauerhebung im Marktobstbau.
Nach der ersten Ernteschätzung in Erzeugerbetrieben des
Marktobstbaus zum 10. Juni dieses Jahres ist insgesamt eine gute
Süßkirschenernte zu erwarten: Die voraussichtliche Erntemenge von
37.000 Tonnen wird etwa 14% über dem Mittel der letzten zehn Jahre
liegen und der erwartete durchschnittliche Ertrag von 68 Dezitonnen
je Hektar ist der höchste seit der Umstellung der Ernteermittlung von
Baumerträgen auf Flächenerträge im Jahr 2005. Mit Spitzenwerten bis
zu über 90 Dezitonnen je Hektar wird in Niedersachsen, Nordrhein-
Westfalen und Baden-Württemberg gerechnet, während in den neuen
Bundesländern durch Frühjahrsfröste und Unwetter deutliche
Ertragseinbußen eintreten werden.
Die erwartete Sauerkirschenernte von 27.000 Tonnen wird das Mittel
der letzten zehn Jahre bundesweit voraussichtlich um 11%
unterschreiten. Der durchschnittliche Ernteertrag sinkt nach ersten
Berechnungen gegenüber dem Vorjahr ebenfalls um 11%. Die höchsten
Erträge werden mit über 100 Dezitonnen je Hektar in Rheinland-Pfalz,
Baden-Württemberg und Schleswig-Holstein erwartet, der vermutlich
niedrigste mit unter 40 Dezitonnen je Hektar in Mecklenburg-
Vorpommern. Damit bleibt Rheinland-Pfalz bei der Erntemenge weiterhin
das bedeutendste Bundesland für die Sauerkirschenerzeugung.
Mit mehr als 2.100 Hektar befinden sich 39% der Anbauflächen von
Süßkirschen im Marktobstbau in Baden-Württemberg, gefolgt von Bayern
(600 Hektar), Brandenburg (550 Hektar), Niedersachsen (540 Hektar)
und Rheinland-Pfalz (470 Hektar) mit insgesamt 40% der Anbaufläche.
Gegenüber dem Jahr 2002 wurden vor allem in Brandenburg (- 170
Hektar), Bayern (- 100 Hektar) und Niedersachsen (- 50 Hektar)
größere Flächen aus der Erzeugung genommen, während Neuanpflanzungen
besonders in Sachsen-Anhalt (+ 70 Hektar), Rheinland-Pfalz (+
60 Hektar) und Baden-Württemberg (+ 50 Hektar) angelegt wurden.
Die Anbauflächen von Sauerkirschen im Marktobstbau wurden in allen
Bundesländern reduziert, wobei allein in Rheinland-Pfalz 300 Hektar
gerodet wurden. Die wichtigsten Anbauregionen sind im Jahr 2007
Sachsen (850 Hektar), Rheinland-Pfalz (830 Hektar) und Thüringen
(610 Hektar). Diese drei Bundesländer verfügen über gut zwei Drittel
der deutschen Sauerkirschenanlagen.
Weitere Auskünfte gibt:
Zweigstelle Bonn,
Bettina Hilf,
Telefon: (01888) 644-8635,
E-Mail:  ernte@destatis.de
Kirschenernte 2007
    Vorläufige Ernteschätzung für Süß- und Sauerkirschen (Juni)
                         im Marktobstbau
Süßkirschen             Sauerkirschen
               Fläche1)  Ertrag    Ernte-  Fläche1) Ertrag    Ernte-
 Land                    Dezi-     Menge            Dezi-     menge
                         tonnen                     tonnen
                Hektar   je Hektar Tonnen  Hektar   je Hektar Tonnen
Deutsch-
land 2)          5.448     68      37.006   3.416      79     26.996
Baden-
  Württemberg    2.131     86      18.220     212     108     2.290
Bayern           600     71       4.248     111      80       883
Brandenburg3)    551     26       1.415     286      47     1.352
Hamburg           44     64         283       4      91        38
Hessen 129 . . 30 . .
Mecklenburg-
  Vorpommern        71     16         113      93      36       332
Niedersachsen    537     94       5.043      55      86       477
Nordrhein-
  Westfalen         48     90         430      95      81       771
Rheinland-Pfalz  473     65       3.065     826     109     9.019
Saarland 1 . . 0 . .
Sachsen          197     20         393     853      74     6.316
Sachsen-Anhalt 352 . . 176 . .
Schleswig-
  Holstein          51     74         376      61     101       612
Thüringen        264     40       1.047     613      66     4.050
1) Vorläufige Ergebnisse der Baumobstanbauerhebung 2007. 2)
Erhebung wird in Berlin und Bremen nicht durchgeführt, da keine
entsprechenden Flächen vorhanden sind. 3) In Brandenburg werden die
Flächen der Baumobstanbauerhebung jährlich aktualisiert.

Rückfragen an obigen Ansprechpartner oder an:

Statistisches Bundesamt
Pressestelle
Telefon: (0611) 75-3444
Email: presse@destatis.de

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