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Statistisches Bundesamt

Energieverbrauch der privaten Haushalte von 1995 bis 2006 leicht gesunken

Wiesbaden (ots)

In Deutschland ist der direkte Energieverbrauch
der privaten Haushalte zwischen 1995 und 2006 trotz stark gestiegener
Energiepreise mit - 0,7% nur leicht zurückgegangen. Der direkte 
Energieverbrauch setzt sich zusammen aus dem Verbrauch von 
Wohnenergie (Brennstoffe, Fernwärme und Elektrizität), der nahezu 
unverändert blieb, und dem Verbrauch von Kraftstoffen, der einen 
leichten Rückgang (- 3,7%) aufweist.
Diese und weitere Ergebnisse der Umweltökonomischen 
Gesamtrechnungen hat Roderich Egeler, Präsident des Statistischen 
Bundesamtes heute in Berlin bei der Pressekonferenz "Energieverbrauch
der privaten Haushalte - Wohnen, Mobilität, Konsum und Umwelt" 
vorgestellt.
Für Wohnenergie zeigt sich seit dem Jahr 2000 eine deutlich andere
Verbrauchsentwicklung als in den Jahren zuvor. Dies ist insbesondere 
auf den Energieverbrauch für Raumwärme - er hat einen Anteil von etwa
Dreiviertel an der gesamten Wohnenergie - zurückzuführen. Während 
zwischen 1995 und 2000 für Raumwärme noch ein Anstieg des 
temperaturbereinigten  Energieverbrauchs zu verzeichnen war, ist 
dieser im Zeitraum von 2000 bis 2006 um 11,2% gefallen. Ursachen 
dieses bemerkenswerten Rückgangs sind eine effizientere Nutzung der 
Energie durch Verbesserungen der Heiztechnik und Wärmedämmung, aber 
auch Verhaltensänderungen der privaten Haushalte.
Der Kraftstoffverbrauch der Haushalte für PKW-Fahrten ist zwischen
1995 und 2006 um rund 1,4 Milliarden Liter (- 3,7%) gesunken. Dabei 
ist insbesondere der Verbrauch von Ottokraftstoffen zurück gegangen 
(- 14,5%), da viele Autofahrer von benzinbetriebenen PKW auf 
Dieselfahrzeuge umgestiegen sind. Der Verbrauch von Diesel hat 
dagegen im gleichen Zeitraum um 70% zugenommen. Im Jahr 2006 
entfielen bereits 24,3% des Kraftstoffverbrauchs auf Diesel. Im Jahr 
2000 waren dies erst 13,9%.
Der Rückgang des Kraftstoffverbrauchs ist hauptsächlich auf die 
Senkung des Durchschnittsverbrauchs der Fahrzeuge zurückzuführen. 
Hierzu hat - neben technischen Verbesserungen - auch der Umstieg zu 
den vergleichsweise verbrauchsgünstigeren Diesel-PKW beigetragen. 
Gegenläufige Effekte, die einen weiteren Rückgang des 
Kraftstoffverbrauchs verhindert haben, waren die insgesamt noch 
gestiegenen Fahrleistungen sowie  eine Tendenz zu größeren 
Hubraumklassen.
Neben dem direkten Energieverbrauch im Bereich Wohnen und 
Individualverkehr verursachen die privaten Haushalte durch die 
Nachfrage nach Waren und Dienstleistungen einen weiteren - indirekten
- Einsatz von Energie: Zur Herstellung der von den privaten 
Haushalten konsumierten Waren und Dienstleistungen wurden 2006 im In-
und Ausland schätzungsweise 5,8 Exajoule an Energie aufgewendet. Das 
ist rund das 1,5-fache des direkten Energieverbrauchs (3,9 Exajoule).
Gegenüber dem Jahr 1995 ist der indirekte Energieverbrauch der 
privaten Haushalte um 6,3% zurückgegangen, während die Konsumausgaben
der privaten Haushalte im gleichen Zeitraum preisbereinigt um 13% 
angestiegen sind. Diese "Entkopplung" von Konsum und Energieeinsatz 
resultiert insbesondere aus einem effizienteren Einsatz von Energie 
bei der Herstellung von Konsumgütern.
Detaillierte Ergebnisse enthalten die Unterlagen zur 
Pressekonferenz "Private Haushalte - Wohnen, Mobilität, Konsum und 
Umwelt", die kostenlos im Internetangebot des Statistischen 
Bundesamtes unter www.destatis.de, Pfad 
"Presse-Presseveranstaltungen" abrufbar sind.
Weitere Auskünfte gibt:
Christine Flachmann
Telefon: (0611) 75-2067,
E-Mail:  ugr@destatis.de

Rückfragen an obigen Ansprechpartner oder an:

Statistisches Bundesamt
Telefon: (0611) 75-3444
E-Mail: presse@destatis.de

Original-Content von: Statistisches Bundesamt, übermittelt durch news aktuell

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