Alle Storys
Folgen
Keine Story von Statistisches Bundesamt mehr verpassen.

Statistisches Bundesamt

Jahr 2008: 1,5% mehr Erwerbstätige als ein Jahr zuvor

Wiesbaden (ots)

Nach ersten vorläufigen Berechnungen des
Statistischen Bundesamtes (Destatis) hatten im Durchschnitt des 
Jahres 2008 rund 40,35 Millionen Erwerbstätige ihren Arbeitsort in 
Deutschland. Das waren 582 000 Personen oder 1,5% mehr als ein Jahr 
zuvor. Die Zahl der Erwerbstätigen erreichte damit im Jahr 2008 einen
neuen Höchststand seit der Wiedervereinigung. Allerdings fiel der 
Anstieg der Erwerbstätigkeit im Berichtsjahr etwas schwächer aus als 
im Jahr 2007, in dem die Zahl der Erwerbstätigen gegenüber dem 
Vorjahr um 671 000 Personen oder 1,7% zugenommen hatte.
Wie schon in den beiden Jahren zuvor wurde der Anstieg der 
Erwerbstätigkeit auch im Jahr 2008 vom konjunkturellen Aufschwung, 
der bis weit in die erste Jahreshälfte anhielt, getragen. Die 
inzwischen eingetretene konjunkturelle Eintrübung wirkte sich nicht 
wesentlich auf das Jahresergebnis zur Erwerbstätigkeit aus, da der 
Arbeitsmarkt auf Veränderungen im Konjunkturverlauf erst mit 
zeitlicher Verzögerung reagiert. Zudem wurde im Jahr 2008 die 
Förderung abhängiger Beschäftigung (zum Beispiel 
Eingliederungszuschüsse) mehr in Anspruch genommen als ein Jahr 
zuvor. Auch das Ende 2006 eingeführte Saison-Kurzarbeitergeld trug zu
Beginn des Jahres 2008 zur positiven Beschäftigungsentwicklung bei. 
Dagegen war die Zahl der in Arbeitsgelegenheiten geförderten Personen
weiter rückläufig ebenso die Inanspruchnahme von Förderung der 
Selbstständigkeit.
Demzufolge resultierte der Anstieg der Erwerbstätigkeit im 
Jahresdurchschnitt 2008 zum größten Teil aus der Zunahme der 
Arbeitnehmerzahl: sie erhöhte sich im Vergleich zum Vorjahr um 
568 000 Personen (+ 1,6%) auf knapp 35,9 Millionen Beschäftigte. Die 
Zahl der Selbstständigen einschließlich mithelfender 
Familienangehöriger nahm im Vergleich zum Vorjahr nur leicht um 
14 000 Personen (+ 0,3%) auf rund 4,5 Millionen zu. Die günstige 
Entwicklung der Arbeitnehmerzahlen im Jahr 2008 ging fast vollständig
auf den Aufbau voll sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung 
zurück, während der Anstieg der in Haupterwerbstätigkeit ausgeübten 
geringfügigen Beschäftigung (Minijobs) im abgelaufenen Jahr annähernd
zum Stillstand kam.
In der Mehrzahl der Wirtschaftsbereiche gab es im Jahr 2008 
Beschäftigungsgewinne gegenüber dem Vorjahr. Dabei konnten in den 
Dienstleistungsbereichen insgesamt die größten Zuwächse erzielt 
werden. Hier nahm im Vorjahresvergleich die Zahl der Erwerbstätigen 
um 471 000 Personen (+ 1,6%) zu. Ein großer Wachstumsbeitrag kam 
erneut auch aus dem Produzierenden Gewerbe (ohne Baugewerbe). Hier 
stieg die Zahl der Erwerbstätigen um 118 000 Personen (+ 1,5%). 
Dagegen sank die Zahl der Erwerbstätigen im Baugewerbe um 18 000 
Personen (- 0,8%), nachdem im Jahr 2007 erstmals seit elf Jahren per 
Saldo Arbeitsplatzgewinne realisiert werden konnten. Im Bereich der 
Land-, Forstwirtschaft und Fischerei waren im Durchschnitt des Jahres
2008  11 000 Personen (+ 1,3%) mehr erwerbstätig als vor einem Jahr.
Die Entwicklung der Erwerbstätigkeit nach Wirtschaftsbereichen ist
von einem Strukturwandel begleitet, der sich auch im Jahr 2008 
fortsetzte: Der Anteil der in den Dienstleistungsbereichen 
Beschäftigten in Relation zur gesamten Erwerbstätigkeit erhöhte sich 
von 59,5% im Jahr 1991 auf 72,5% im Jahr 2008. Im primären und 
sekundären Sektor hat sich der Erwerbstätigenanteil entsprechend 
kontinuierlich verringert: Waren in der Land- und Forstwirtschaft 
1991 noch 3,9% aller Erwerbstätigen beschäftigt, lag der Anteil im 
Jahr 2008 nur bei 2,1%. Im Produzierenden Gewerbe ohne Baugewerbe 
sank im gleichen Zeitraum der Beschäftigtenanteil um 9,4 
Prozentpunkte und zwar von 29,3% auf 19,9%. Im Baugewerbe hat sich 
der Anteil der Erwerbstätigen nach seinem höchsten 
Beschäftigungsstand im Jahr 1995 (8,6% der Erwerbstätigen) 
kontinuierlich verringert und lag 2008 mit 5,4% um 1,9 Prozentpunkte 
niedriger als im Jahr 1991.
Die aktuellen Daten der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen zur
Erwerbstätigkeit nach Quartalen und Jahren können auf der Homepage 
des Statistischen Bundesamt unter www.destatis.de, Pfad: Arbeitsmarkt
--> Erwerbstätige --> Tabellen abgerufen werden.
Methodische Kurzbeschreibungen zur Berechnung der Erwerbstätigkeit
und des Arbeitsvolumens sowie eine Tabelle bietet die Online-Fassung 
dieser Pressemitteilung unter www.destatis.de.
Weitere Auskünfte gibt:
Stephan Lüken,
Telefon: (0611) 75-2016,
E-Mail:  arbeitsmarkt@destatis.de

Rückfragen an obigen Ansprechpartner oder an:

Statistisches Bundesamt
Pressestelle
Telefon: (0611) 75-3444
E-Mail: presse@destatis.de

Original-Content von: Statistisches Bundesamt, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Statistisches Bundesamt
Weitere Storys: Statistisches Bundesamt
  • 30.12.2008 – 14:00

    Verbraucherpreise 2008: Voraussichtlich + 2,6% gegenüber 2007

    Wiesbaden (ots) - Sperrfrist: 30.12.2008 14:00 Bitte beachten Sie, dass diese Meldung erst nach Ablauf der Sperrfrist zur Veröffentlichung frei gegeben ist. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, wird sich der Verbraucherpreisindex in Deutschland im Jahresdurchschnitt 2008 voraussichtlich um 2,6% erhöhen. Das ist die höchste ...

  • 30.12.2008 – 11:00

    ZAHL DER WOCHE: Jahr 2007 - Feuerwerk im Wert von 58 Millionen Euro importiert

    Wiesbaden (ots) - Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, wurden im Jahr 2007 40 100 Tonnen Feuerwerkskörper im Wert von 58,3 Millionen Euro nach Deutschland eingeführt. Gegenüber dem Jahr 2006 ist die Einfuhr wertmäßig um 3,2% gestiegen. Hauptlieferland war die Volksrepublik China mit einem Anteil von 98%. Von Januar bis September 2008 ...

  • 30.12.2008 – 07:57

    Finanzierungsdefizit öffentlicher Haushalte bis Ende September 2008 14,6 Milliarden Euro

    Wiesbaden (ots) - Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) aufgrund vorläufiger Ergebnisse der Kassenstatistik der öffentlichen Haushalte für das erste bis dritte Quartal 2008 mitteilt, haben die Einnahmen der öffentlichen Haushalte um 3,2% auf 760,2 Milliarden Euro zugenommen. Die Ausgaben nahmen um 2,5% zu und waren mit 774,8 Milliarden Euro höher als ...