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Statistisches Bundesamt

Im Jahr 2020 voraussichtlich weniger Kinder aber mehr Betreuungsbedarf bei Kleinkindern

Wiesbaden (ots)

Wie das Statistische Bundesamt (Destatis)
mitteilt, zeigen die gemeinsamen Berechnungen der Statistischen Ämter
des Bundes und der Länder, dass im Jahr 2020 die Zahl der Kinder 
unter drei Jahren in öffentlich geförderter Kindertagesbetreuung um 
rund 400 000 höher liegen könnte als im Jahr 2007 (+ 124%). Dieser 
Zuwachs tritt ein, wenn in den alten Ländern die Betreuungsquote auf 
35% der unter Dreijährigen und in den neuen Ländern auf über 50% 
ansteigt.
Nach den Ergebnissen der 11. koordinierten 
Bevölkerungsvorausberechnung dürfte sich die Gesamtzahl der Kinder 
und Jugendlichen unter 19 Jahren in Deutschland bis zum Jahr 2020 um 
15% reduzieren. Dies wirkt sich unmittelbar auf die Schülerzahlen und
die vorschulische Betreuung von Kindern über drei Jahren aus. Unter 
der Annahme, dass 97% aller noch nicht eingeschulten Kinder über drei
Jahren im Jahr 2020 in einer Tagesbetreuung sind, ergibt sich 
aufgrund der zugrunde liegenden demografischen Entwicklung ein 
Rückgang an betreuten Kindern in dieser Altersgruppe um 14% (330 000 
Kinder). Je nach Bevölkerungsentwicklung können die Werte in den 
einzelnen Bundesländern deutlich vom Bundesdurchschnitt abweichen.
Für die zukünftigen Schülerzahlen zeichnet sich ein ähnliches Bild
ab: Die Zahl der Schülerinnen und Schüler an allgemein bildenden 
Schulen in Deutschland insgesamt dürfte im Jahr 2020 gut 20% (1,8 
Millionen) niedriger liegen als im Jahr 2006. Nach Schulstufen gibt 
es dabei - bedingt durch demografische Verschiebungen - einige 
Unterschiede. In der Primarstufe ist bis 2020 mit einem Rückgang um 
18% zu rechnen, in der Sekundarstufe I mit minus 22% und in der 
Sekundarstufe II mit minus 23%. Durch Unterschiede in der 
Bevölkerungsentwicklung kommt es auch hier in einzelnen Bundesländern
zu deutlichen Abweichungen von diesen Mittelwerten.
Die Vorausberechnungen zur Entwicklung der Schülerzahlen basieren 
auf der Annahme, dass das Übergangsverhalten von einer in die nächste
Stufe dem des Schuljahres 2005/2006 entspricht. Beschlossene und 
geplante Reformen (Einführung G8, Vorverlegung des 
Einschulungsstichtages) sind bei den Berechnungen einbezogen.
Die von den statistischen Ämtern des Bundes und der Länder 
durchgeführten Modellrechnungen sollen zeigen, welche Folgen sich für
die Zahl der zu betreuenden Vorschulkinder und die Schülerzahlen an 
allgemein bildenden Schulen allein durch die demografische 
Entwicklung unter Berücksichtigung bereits absehbarer Änderungen der 
Rahmenbedingungen ergeben. Grundlagen dieser Modellrechnungen sind 
die Ergebnisse der 11. koordinierten Bevölkerungsvorausberechnung der
Statistischen Ämter nach der Variante zur Untergrenze der "mittleren"
Bevölkerung.
Ausführliche Ergebnisse auch nach Bundesländern können der 
Veröffentlichung "Demografischer Wandel in Deutschland, Heft 3: 
Auswirkungen auf Kindertagesbetreuung und Schülerzahlen im Bund und 
in den Ländern" entnommen werden. Ergebnisse der 11. koordinierten 
Bevölkerungsvorausberechnung sind im Publikationsservice von Destatis
(www.destatis.de/publikationen) verfügbar.
Weitere Auskünfte zu dieser Publikation geben:
Statistisches Bundesamt
Norbert Schwarz
Tel.: (0611) 75-2218
E-Mail:  vgr-einkommen@destatis.de
Fragen zur Kinderbetreuung:
Statistisches Landesamt Thüringen
Silke Scholze
Tel.: (0361) 3784-440
E-Mail:  silke.scholze@statistik.thueringen.de
Fragen zu Schülerzahlen:
Statistisches Landesamt Hessen
Andreas Büdinger
Tel.: (0611) 3802-320
E-Mail:  abuedinger@statistik-hessen.de

Rückfragen an obigen Ansprechpartner oder an:

Statistisches Bundesamt
Telefon: (0611) 75-3444
E-Mail: presse@destatis.de

Original-Content von: Statistisches Bundesamt, übermittelt durch news aktuell

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