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Statistisches Bundesamt

Flugverkehr 2008: Preise steigen um 10,3% und Passagierzahlen um 0,8%

Wiesbaden (ots)

Die Flugpreise für private Individualreisen
haben sich in Deutschland im Jahresdurchschnitt 2008 im Vergleich zum
Jahr 2007 um 10,3% verteuert. Wie das Statistische Bundesamt 
(Destatis) anlässlich der vom 11. bis zum 15. März in Berlin 
stattfindenden Internationalen Tourismus-Börse (ITB) mitteilt, fiel 
zugleich das Wachstum der Zahl der auf deutschen Flughäfen mit 
Auslandsziel abfliegenden Passagiere mit 0,8% im Jahr 2008 gegenüber 
2007 deutlich geringer aus als in den Vorjahren. In dem durchgehend 
von Zuwächsen gekennzeichneten Zeitraum von 2003 bis 2007 stieg die 
Passagierzahl gegenüber dem jeweiligen Vorjahr noch durchschnittlich 
um 6,9%.
Wie die Preisstatistik des Statistischen Bundesamtes zeigt, haben 
zu der Verteuerung der Flugpreise für private Individualreisen im 
Jahr 2008 insbesondere gestiegene Kerosinzuschläge beigetragen. 
Entsprechend wirkte sich die Erhöhung der Zuschläge bei niedrigeren 
Ticketpreisen prozentual stärker aus als bei höheren Ticketpreisen. 
So stiegen die Preise für Economy-Class-Flüge im Durchschnitt um 
10,9%, während die Business-Class-Flüge durchschnittlich um 5,8% 
teurer wurden. Die Zuwächse der Flugpreise unterscheiden sich auch 
nach den einzelnen Flugregionen: Für innerdeutsche Flüge erhöhten 
sich die Ticketpreise um 11,2% (Business-Class + 6,5% und 
Economy-Class + 12,5%) und im Flugverkehr zwischen Deutschland und 
Europa sogar um 14,3% (Business-Class + 4,9% und Economy-Class + 
14,9%). Die Preise für interkontinentale Flüge stiegen im Vergleich 
zum Vorjahr dagegen mit 6,9% (Business-Class + 5,8% und Economy-Class
+ 7,2%) prozentual nicht so deutlich an.
Die Luftverkehrsstatistik des Statistischen Bundesamtes zeigt 
zudem, dass sich insgesamt die Zahl der auf deutschen Flughäfen mit 
Auslandsziel abfliegenden Passagiere im Jahr 2008 gegenüber 2007 um 
0,8 auf 70,4 Millionen erhöhte. Während dabei der 
Interkontinentalverkehr mit einem Plus von 2,6% auf einen Wert von 
16,3 Millionen Passagieren kam, war im Verkehr mit dem europäischen 
Ausland (54,2 Millionen) mit einer Veränderung von + 0,3% nahezu eine
Stagnation zu verzeichnen. Die Quartalsentwicklung zeigt für das 
europäische Ausland nach Zuwächsen im ersten und zweiten Quartal (+ 
5,9 beziehungsweise + 2,7%) für das dritte und vierte Quartal (- 1,5%
beziehungsweise - 4,9%) Abnahmen, während der Interkontinentalverkehr
bei Zunahmen in den ersten drei Quartalen nur im vierten Quartal den 
Vorjahreswert geringfügig unterschritt (- 1,3%).
Von dem Rückgang des Luftverkehrs mit dem europäischen Ausland im 
Jahr 2008 war auch das für Deutschland wichtigste Reiseland Spanien 
mit einem Minus von 1,8% (10,8 Millionen Passagiere) betroffen. Zum 
spanischen Festland reisten 0,6% Fluggäste weniger als im Vorjahr. 
Noch stärkere Einbrüche verzeichnete das Gesamtaufkommen nach Italien
(5,2 Millionen; - 4,5%) und Griechenland (2,4 Millionen; - 4,5%). Das
Aufkommen in die Türkei (5,1 Millionen) stieg nach einem Zuwachs von 
7,2% im Jahr 2007 nur noch um 1,5%.
Der im Vergleich zu Europa höhere Zuwachs im 
Interkontinentalverkehr ist primär auf die Entwicklung für Afrika und
Amerika zurückzuführen: Mit einem Plus von 4,6% auf 3,1 Millionen 
Passagiere wurde für Afrika eine Volumenerhöhung von 0,1 Millionen 
erreicht. Dabei stieg das Ergebnis für Ägypten (1,3 Millionen) um 
5,7%, wobei das Flugreiseziel Hurghada (0,7 Millionen; - 1,0%) den 
Vorjahrswert nicht erreichte. Die Passagierzahl nach Marokko (0,3 
Millionen) stieg um ein Fünftel (+ 21,3%). Auch die Fluggastzahlen 
nach Amerika (6,9 Millionen; + 3,3%) wuchsen überdurchschnittlich. 
Die Vereinigten Staaten als aufkommensstärkstes Zielland 
verzeichneten eine Zunahme der Passagierzahl um 0,8% auf 4,9 
Millionen. Die vom Fluggastaufkommen auf den Folgepositionen 
rangierenden Staaten Kanada (0,9 Millionen) und Brasilien (0,3 
Millionen) bewirkten für Amerika mit Erhöhungen von 10,5 und 28,3% 
ein im Vergleich zu den anderen Kontinenten überdurchschnittliches 
Wachstum.
Nach Asien (+ 0,9%) reisten im Jahr 2008 6,2 Millionen Passagiere 
von Deutschland aus - dies entspricht der durchschnittlichen 
Entwicklung des gesamten Auslandsluftverkehrs. Auch im Asienverkehr 
wurde aber innerhalb des Jahres ein Negativ-Trend verzeichnet: Bei 
einem Plus von jeweils 3,5% in den ersten beiden Quartalen lagen die 
Werte für das dritte und vierte Quartal mit - 0,8 und - 2,0% unter 
den Vorjahresergebnissen. Die Vereinigten Arabischen Emirate (0,8 
Millionen; + 6,5%) - mit einem hohen Anteil an Durchgangspassagieren 
- bauten in 2008 ihre Führung gegenüber China (0,8 Millionen; - 0,0%)
aus. Überproportionale Zunahmen erreichten Israel und Singapur 
(jeweils 0,4 Millionen) mit Zunahmen um 8,8 und 5,9% sowie Hongkong 
(0,3 Millionen) mit 2,6%. Für die insbesondere für den Ferntourismus 
relevanten Destinationen Malediven und Sri Lanka verringerten sich 
die Reisendenzahlen um 9,6 und 17,3%.
Weitere Ergebnisse zum Luftverkehr einzelner Zielländer in 
kartografischer Darstellung enthält ein interaktiver Atlas; diesen 
bietet das Internetangebot des Statistischen Bundesamtes unter 
folgendem Link: http://ims.destatis.de/luftverkehr/Default.aspx.
Eine Tabelle bietet die Online-Fassung dieser Pressemitteilung 
unter www.destatis.de.
Weitere Informationen enthalten auch die Publikationen 
"Luftverkehr auf ausgewählten Flughäfen, Fachserie 8, Reihe 6.1 - 
2008" sowie "Preise und Preisindizes für Verkehr, Fachserie 17, Reihe
9.2". Diese können kostenlos im Publikationsservice des Statistischen
Bundesamtes unter www.destatis.de/publikationen heruntergeladen 
werden.
Weitere Auskünfte gibt:
Zur Luftverkehrsstatistik:
Lothar Fiege,
Telefon: (0611) 75-2391,
E-Mail:  luftverkehr@destatis.de
Zur Preisentwicklung im Flugverkehr:
Andreas Martin,
Telefon: (0611) 75-2629,
E-Mail:  dienstleistungspreise@destatis.de

Rückfragen an obigen Ansprechpartner oder an:

Statistisches Bundesamt
Telefon: (0611) 75-3444
E-Mail: presse@destatis.de

Original-Content von: Statistisches Bundesamt, übermittelt durch news aktuell

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