Alle Storys
Folgen
Keine Story von Statistisches Bundesamt mehr verpassen.

Statistisches Bundesamt

Volkszählung war gestern - Zensus ist morgen

Wiesbaden (ots)

Im Jahr 2011 wird in Deutschland ein Zensus
stattfinden. Mit dieser statistischen Erhebung wird ermittelt, wie 
viele Menschen in Deutschlannd leben und wie sie wohnen und arbeiten.
Dabei unterscheidet sich die Methode des Zensus 2011 grundlegend von 
einer traditionellen Volkszählung, bei der alle Haushalte befragt 
werden. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) anlässlich der 
ersten Beratung des Zensusgesetzes am 19. März im Deutschen Bundestag
mitteilt, bietet die amtliche Statistik umfassende Fachinformationen 
zu der für Deutschland neuen Methode und zu aktuellen Fragen rund um 
den Zensus 2011.
Der Wechsel von den früheren, traditionellen Volkszählungen hin 
zum Zensus 2011 in Deutschland bedeutet nicht nur für die amtliche 
Statistik die methodische Anpassung an Entwicklungen in anderen 
Ländern, sondern bringt auch für die Bürgerinnen und Bürger spürbare 
Vorteile: Denn die Mehrheit der Bevölkerung wird beim Zensus 2011 
keine Auskunft zu leisten haben. Dank der Methode des Zensus 2011 
werden für die Erhebung in erster Linie Daten aus Registern der 
Verwaltung genutzt, vor allem Daten aus den Melderegistern der 
Kommunen in Deutschland sowie Daten der Bundesagentur für Arbeit. Nur
um Ungenauigkeiten in den Melderegistern zu erkennen und um Daten zu 
erhalten - für die es keine bundesweiten Verwaltungsdaten gibt (zum 
Beispiel zur Bildung) - werden im Jahr 2011 circa acht Prozent der 
Bevölkerung durch Interviewerinnen und Interviewer befragt werden. 
Ferner gibt es bundesweit keine Register zur Wohnraumversorgung, so 
dass die rund 17,5 Millionen Eigentümer und Verwalter von Wohnraum 
schriftlich befragt werden.
Mit der neuen Methode löst der Zensus im Jahr 2011 die früheren 
Volkszählungen ab. Diese fanden in Deutschland zuletzt im Jahr 1987 
im früheren Bundesgebiet und 1981 in der DDR statt. Seither werden 
die aktuellen Einwohnerzahlen mit den Meldungen der Standesämter zu 
den Geburten und den Sterbefällen sowie mit den Daten der 
Meldebehörden über die Zu- und Fortzüge von Personen (über die 
Gemeindegrenzen hinweg) durch die amtliche Statistik fortgeschrieben.
Im Zeitverlauf schleichen sich dabei unweigerlich Fehler ein. So kann
zum Beispiel nicht ausgeschlossen werden, dass An- beziehungsweise 
Abmeldedaten von den Meldebehörden oder von den statistischen Ämtern 
fehlerhaft verarbeitet werden. Eine weitere Fehlerquelle besteht auch
darin, dass einige Bürgerinnen und Bürger den melderechtlichen 
Vorschriften nicht nachkommen, zum Beispiel wenn sie die Abmeldung 
bei Fortzug ins Ausland unterlassen. Die Volkszählung 1987 im 
früheren Bundesgebiet ergab beispielsweise, dass die tatsächlichen 
Einwohnerzahlen von Bonn um mehr als 14 000 Personen niedriger und 
die von Frankfurt/Main um mehr als 26 000 höher waren als bis dahin 
angenommen.
Um verlässliche Zahlen zu erhalten, ist von Zeit zu Zeit eine Art 
Inventur notwendig - wie sie mit dem Zensus im Jahr 2011 durchgeführt
wird. Die Verlässlichkeit der Bevölkerungsdaten ist unverzichtbar, da
sie eine wesentliche Grundlage für eine Vielzahl von politischen und 
wirtschaftlichen Planungen und Entscheidungen in Bund, Ländern und 
Gemeinden ist.
Den Grundsatzbeschluss zum Wechsel von den traditionellen 
Volkszählungen hin zum Zensus 2011 hatte die Bundesregierung am 29. 
August 2006 gefasst. Das am 13. Dezember 2007 in Kraft getretene 
Zensusvorbereitungsgesetz ist die gesetzliche Grundlage für die 
konkreten Vorbereitungen der amtlichen Statistik auf den Zensus 2011 
in Deutschland. Die Durchführung des Zensus 2011 wird das 
Zensusgesetz 2011 regeln, zu dem am 19. März im Deutschen Bundestag 
die erste Beratung stattfindet.
Die wichtigsten Fachinformationen zum Zensus 2011 hat das 
Statistische Bundesamt in seinem Internetangebot unter 
www.destatis.de/zensus zusammengetragen, darüber hinaus haben die 
Statistischen Ämter des Bundes und der Länder ein ausführliches 
Informationsangebot zum Zensus 2011 unter www.zensus2011.de 
eingerichtet.
Weitere Auskünfte gibt:
Michael Neutze,
Telefon: (0611) 75-2410,
E-Mail:  zensus2011@destatis.de

Rückfragen an obigen Ansprechpartner oder an:

Statistisches Bundesamt
Telefon: (0611) 75-3444
E-Mail: presse@destatis.de

Original-Content von: Statistisches Bundesamt, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Statistisches Bundesamt
Weitere Storys: Statistisches Bundesamt
  • 18.03.2009 – 07:50

    Berufliche Schulen: Mehr Schüler im früheren Bundesgebiet

    Wiesbaden (ots) - Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, besuchen nach vorläufigen Angaben im Schuljahr 2008/2009 in Deutschland rund 2,8 Millionen Schülerinnen und Schüler berufliche Schulen. Bezogen auf ganz Deutschland sind das etwa so viele wie im vorhergehenden Schuljahr (+ 0,1%). Regional steht dabei einer Zunahme von 1,7% im früheren Bundesgebiet ein Rückgang von 6,1% in den neuen ...

  • 18.03.2009 – 07:45

    Deutschlands wichtigste Handelsgüter im Jahr 2008

    Wiesbaden (ots) - Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) nach vorläufigen Zahlen mitteilt, wurden im Jahr 2008 Waren im Wert von 994,9 Milliarden Euro exportiert und Waren im Wert von 818,6 Milliarden Euro nach Deutschland importiert. Wichtigste Exportgüter waren dabei im Jahr 2008 Kraftfahrzeuge und Kraftfahrzeugteile mit einem Anteil von 17,5% an den deutschen Gesamtexporten, gefolgt von Maschinen (14,8%) ...

  • 17.03.2009 – 11:01

    Zahl der Woche / Anteil privater ambulanter Pflegedienste steigt auf 45%

    Wiesbaden (ots) - Von den insgesamt 504 000 durch ambulante Pflegedienste betreuten Pflegebedürftigen in Deutschland wurden im Dezember 2007 229 000 beziehungsweise 45% von privaten Anbietern versorgt. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, ist damit der Anteil der privaten Pflegedienste gegenüber der erstmaligen Erhebung im Jahr 1999 um knapp ...