Alle Storys
Folgen
Keine Story von Statistisches Bundesamt mehr verpassen.

Statistisches Bundesamt

2008: Bevölkerung mit türkischem Pass um 25 000 zurückgegangen

Wiesbaden (ots)

Nach Mitteilung des Statistischen Bundesamtes
(Destatis) weist das Ausländerzentralregister (AZR) am Jahresende 
2008 insgesamt rund 6,73 Millionen Personen in Deutschland nach, die 
ausschließlich eine ausländische Staatsangehörigkeit besitzen. 
Gegenüber 2007 waren das knapp 0,3% weniger.
Am stärksten abgenommen hat dabei die im Ausländerzentralregister 
geführte Bevölkerung mit türkischem Pass: Mit 1,69 Millionen lag ihre
Zahl Ende 2008 um 25 200 unter der des Vorjahres (- 1,5%). Dieser 
Rückgang geht zum großen Teil auf Einbürgerungen türkischer 
Staatsangehöriger zurück.
Einen nennenswerten Zuwachs von 24 200 Personen gab es 
demgegenüber bei der ausländischen Bevölkerung mit einem Pass eines 
EU-Mitgliedstaates (+ 1,0%). Hierfür ist nahezu ausschließlich die 
zunehmende Zahl von Staatsbürgerinnen und Staatsbürgern aus Rumänien 
(+ 9 700), Polen (+ 9 000) und Bulgarien (+ 7 200) verantwortlich. 
Gegenüber dem Vorjahr ist der relative Anstieg bei den Menschen aus 
Bulgarien (+ 15,3%) und Rumänien (+ 11,5%) besonders groß.
Im Laufe des Jahres 2008 sind gut 403 400 Personen mit 
ausländischer Staatsangehörigkeit nach Deutschland zugezogen oder 
wurden hier geboren, 1 000 mehr als im Jahr zuvor. Gleichzeitig haben
307 800 ausländische Personen das Land verlassen oder sind 
verstorben, 28 700 Fälle mehr als im Vorjahr. Rund 112 900 Personen 
sind aus anderen Gründen, wie zum Beispiel durch Einbürgerung, aus 
dem Register ausgeschieden.
Rund 5,36 Millionen oder 80% aller ausländischen Personen in 
Deutschland hatten am Jahresende 2008 einen europäischen Pass: Bei 
35% (2,36 Millionen) war das ein Pass der 27 Mitgliedstaaten der 
Europäischen Union, weitere 29% (1,97 Millionen) der ausländischen 
Bevölkerung waren Staatsangehörige aus einem der drei 
Kandidatenländer der Europäischen Union (Türkei, Kroatien und 
Mazedonien) und nochmals 15% (1,03 Millionen) aus anderen 
europäischen Ländern. 12% kamen aus Asien, 4% aus Afrika, 3% aus 
Amerika und 1% hatten keine oder eine ungeklärte Staatsangehörigkeit.
Nach einzelnen Staaten betrachtet hatten die meisten der hier 
lebenden Personen mit ausländischer Staatsangehörigkeit einen 
türkischen Pass (25%), gefolgt von Staatsangehörigen aus Italien mit 
8%, Polen mit 6%, Serbien und Montenegro einschließlich der 
Nachfolgestaaten mit zusammen 5%, Griechenland mit 4% und Kroatien 
sowie die Russische Föderation mit jeweils 3%. Insgesamt waren 188 
der 192 Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen in der in Deutschland 
lebenden Bevölkerung vertreten.
Die am Jahresende 2008 registrierten Ausländerinnen und Ausländer 
hielten sich durchschnittlich bereits seit 18,2 Jahren in Deutschland
auf. 37% der ausländischen Bevölkerung (2,47 Millionen) wohnten seit 
mehr als 20 Jahren hier. Über 72% (4,86 Millionen) waren seit 
mindestens acht Jahren in Deutschland ansässig und erfüllen so die 
notwendige Aufenthaltsdauer für eine Einbürgerung.
Das Durchschnittsalter der Personen mit ausländischer 
Staatsangehörigkeit lag Ende 2008 bei 37,9 Jahren und ist gegenüber 
dem Vorjahr um 0,3 Jahre angestiegen. Dies ist vor allem eine Folge 
des 2000 eingeführten Optionsmodells, nach dem die Kinder 
mehrheitlich auch dann als Deutsche geboren werden, wenn beide Eltern
eine ausländische Staatsangehörigkeit haben. Dies lässt sich auch im 
Ausländerzentralregister ablesen: Im Berichtsjahr 2005 waren dort 
knapp 521 300 ausländische Kinder unter zehn Jahren registriert, im 
Jahr 2008 waren es nur noch 356 400.
1,33 Millionen oder 20% aller im Ausländerzentralregister 
geführten Ausländerinnen und Ausländer wurden in Deutschland geboren.
Den höchsten Anteil an in Deutschland Geborenen hatten mit 33% die 
türkischen Staatsangehörigen, gefolgt von den italienischen und 
griechischen Staatsangehörigen mit jeweils 31% beziehungsweise 28%.
Das Ausländerzentralregister (AZR) erfasst nur Ausländerinnen und 
Ausländer, die sich nicht nur vorübergehend in Deutschland aufhalten.
Es wird deshalb bei Bestandszahlen und Veränderungen in der Regel 
niedrigere Werte ausweisen als Datenquellen ohne eine solche 
Einschränkung. Aus diesem Grund dürfen die Bestandszahlen aus dem AZR
nicht unmittelbar mit jenen aus der Bevölkerungsfortschreibung und 
die Zu- und Fortzüge aus dem AZR nicht mit entsprechenden Angaben aus
der Wanderungsstatistik verglichen werden. Es gibt Hinweise, dass die
Zahl der Fortzüge im AZR 2008 zumindest teilweise durch Abmeldungen 
von Amts wegen erhöht ist. Diese könnten aufgrund von neuen 
Erkenntnissen im Rahmen der Einführung der Steuernummer veranlasst 
worden sein.
Weitere Auskünfte gibt:
Dr. Gunter Brückner,
Telefon: (0611) 75-4365,
E-Mail:  migration@destatis.de

Rückfragen an obigen Ansprechpartner oder an:

Statistisches Bundesamt
Telefon: (0611) 75-3444
E-Mail: presse@destatis.de

Original-Content von: Statistisches Bundesamt, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Statistisches Bundesamt
Weitere Storys: Statistisches Bundesamt
  • 20.03.2009 – 08:00

    Erzeugerpreise Februar 2009: + 0,9% gegenüber Februar 2008

    Wiesbaden (ots) - Sperrfrist: 20.03.2009 08:00 Bitte beachten Sie, dass diese Meldung erst nach Ablauf der Sperrfrist zur Veröffentlichung frei gegeben ist. Der Index der Erzeugerpreise gewerblicher Produkte lag nach Mitteilung des Statistischen Bundesamtes (Destatis) im Februar 2009 um 0,9% höher als im Februar 2008. Gegenüber Januar 2009 sank der Index um 0,5%. Die Jahresteuerungsrate wurde ...

  • 20.03.2009 – 07:55

    2007: Zwei-Personen-Haushalt zahlt 230 Euro für Abwasser

    Wiesbaden (ots) - Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, lag die Abwasserrechnung im Jahr 2007 für einen Zwei-Personen-Haushalt mit einem Wasserverbrauch von 80 Kubikmetern im Bundesdurchschnitt bei 229,50 Euro. Gegenüber 2006 ist dies eine Kostensteigerung um 4,33 Euro oder 1,9%. Die Abwasserrechnung enthält neben dem Abwasserentgelt, das sich am verbrauchten Trinkwasser orientiert, auch eine ...

  • 20.03.2009 – 07:55

    Gastgewerbeumsatz im Januar 2009: real 5,2% niedriger als im Januar 2008

    Wiesbaden (ots) - Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, setzten die Unternehmen des Gastgewerbes in Deutschland im Januar 2009 nominal 3,2% und real 5,2% weniger um als im Januar 2008. Im Vergleich zum Dezember 2008 war der Umsatz im Gastgewerbe im Januar 2009 nach rechnerischer Kalender- und Saisonbereinigung nominal und real 1,2% niedriger. ...