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Statistisches Bundesamt

Anteil der "Umweltsteuern" am Steueraufkommen sinkt

Wiesbaden (ots)

Wie das Statistische Bundesamt (Destatis)
mitteilt, betrugen die Einnahmen aus "umweltbezogenen Steuern" nach 
Angaben der Umweltökonomischen Gesamtrechnungen im Jahr 2008 rund 
54,4 Milliarden Euro und waren damit gegenüber 2007 nahezu 
unverändert (+ 0,3%). Die gesamten Steuereinnahmen der öffentlichen 
Haushalte (561 Milliarden Euro im Jahr 2008) sind dagegen im 
Vergleich zum Vorjahr um 4,3% angestiegen.
Im Jahr 2008 entfielen von den "umweltbezogenen Steuern" 39,3 
Milliarden Euro auf die Energiesteuer (früher Mineralölsteuer), 8,8 
Milliarden Euro auf die Kraftfahrzeugsteuer und 6,3 Milliarden Euro 
auf die Stromsteuer. Seit 2003 gingen die Einnahmen aus der 
Energiesteuer (- 9,1%) und der Stromsteuer (- 4,1%) zurück. Deutliche
Steigerungen bei den Einnahmen erzielte die Kraftfahrzeugsteuer mit 
20,5%.
Der Anteil der umweltbezogenen Steuereinnahmen an den 
Steuereinnahmen insgesamt lag im Jahr 2008 bei 9,7%. Im Jahr 2003 
hatte der Anteil noch 12,9% betragen. Seither sinkt dieser Anteil 
kontinuierlich und liegt jetzt etwa auf dem Niveau von 1998 (9,8%), 
dem Jahr vor der Einführung der ökologischen Steuerreform. Insgesamt 
waren die Einnahmen aus den Umweltsteuern im Zeitraum zwischen 2003 
und 2008 rückläufig (- 4,7%). Bei im gleichen Zeitraum steigenden 
Gesamtsteuereinnahmen (+ 26,9%) hatte dies den erwähnten Rückgang des
Umweltsteueranteils zur Folge.
Der Rückgang der Energiesteuereinnahmen ist insbesondere auf eine 
Verschiebung des Absatzes von Benzin zum geringer besteuerten 
Dieselkraftstoff zurückzuführen. Während 2003 mehr Benzin als Diesel 
versteuert wurde (34,9 Millionen Kubikmeter gegenüber 33,1 Millionen 
Kubikmeter), lag die Menge an versteuertem Benzin 2008 weit unter der
des Dieselkraftstoffs (27,8 Millionen Kubikmeter gegenüber 36,0 
Millionen Kubikmeter). Zudem hat sich die Menge an versteuerten 
Kraftstoffen insgesamt (Benzin und Diesel) in diesem Zeitraum um 2,3%
vermindert. In den versteuerten Mengen an Kraftstoffen spiegeln sich 
nicht unbedingt entsprechende Entwicklungen des Verbrauchs oder der 
Fahrleistungen im Inland wider. Insbesondere bei größeren 
Preisunterschieden zwischen In- und Ausland spielt der Tanktourismus 
in den grenznahen Gebieten eine nicht unbeträchtliche Rolle. Darüber 
hinaus ist seit Jahren ein Umstieg auf sparsamere Dieselfahrzeuge 
festzustellen, so dass nur bedingt Rückschlüsse auf veränderte 
Fahrleistungen gezogen werden können.
Bei leichtem Heizöl war im Jahr 2008 ein Rückgang der versteuerten
Mengen um 13,3% gegenüber 2003 zu verzeichnen, aber ein Anstieg um 
42,5% im Vergleich zum Vorjahr. Die Schwankungen beim Absatz von 
Heizöl sind insbesondere durch witterungsbedingte 
Temperaturunterschiede von Jahr zu Jahr sowie durch die 
Preisentwicklung bestimmt.
Die Zusammenfassung der drei genannten Steuerarten zu 
"umweltbezogenen Steuern" folgt einer auf internationaler Ebene 
gebräuchlichen Abgrenzung, die alle Steuern umfasst, die sich auf den
Energieverbrauch, die Emissionen, den Verkehr oder schädliche 
Stoffausbringungen (Pestizide oder ähnliches) beziehen, unabhängig 
von den Beweggründen für die Einführung der Steuer oder von der 
Verwendung der Einnahmen. Daher umfassen die so abgegrenzten 
Umweltsteuern zum Beispiel die gesamten Mineralölsteuereinnahmen und 
nicht nur den Anteil, der sich durch die Gesetze zur ökologischen 
Steuerreform (Ökosteuer) ergeben hat. Im Rahmen der ökologischen 
Steuerreform wurde 1999 die Stromsteuer eingeführt sowie eine 
schrittweise Erhöhung der Mineralölsteuersätze in den Jahren 1999 bis
2003 realisiert. Die Steuersätze liegen derzeit zum Beispiel für 
unverbleites und schwefelarmes Benzin bei 65,45 Cent je Liter, für 
schwefelarmen Dieselkraftstoff bei 47,04 Cent. Die 2005 eingeführte 
Lastkraftwagen-Maut für die Benutzung der Autobahnen (Einnahmen im 
Jahr 2008 rund 3,5 Milliarden Euro) ist dagegen nicht in den 
umweltbezogenen Steuern enthalten.
Zwei Tabellen bietet die Online-Fassung dieser Pressemitteilung 
unter www.destatis.de.
Weitere Auskünfte gibt:
Ursula Lauber,
Telefon: (0611) 75-2737,
E-Mail:  ugr@destatis.de

Rückfragen an obigen Ansprechpartner oder an:

Statistisches Bundesamt
Telefon: (0611) 75-3444
E-Mail: presse@destatis.de

Original-Content von: Statistisches Bundesamt, übermittelt durch news aktuell

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