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Statistisches Bundesamt

Unfallbilanz 2008: Trotz Tiefstand zwölf Verkehrstote täglich

Wiesbaden (ots)

Wie das Statistische Bundesamt (Destatis)
mitteilt, sind im Jahr 2008 mit insgesamt 4 477 Verkehrstoten so 
wenige Menschen wie noch nie seit 1950 in einem Jahr auf Deutschlands
Straßen ums Leben gekommen. Gegenüber dem Vorjahr nahm die Zahl der 
im Straßenverkehr Getöteten um 472 Personen oder 9,5% ab. Zugleich 
sind es nur noch etwa ein Fünftel der Anzahl der Verkehrstoten, die 
im bisher schwärzesten Jahr der Unfallstatistik 1970 zu beklagen 
waren, als 21 332 Menschen auf Deutschlands Straßen starben.
Diese und weitere zentrale Ergebnisse der 
Straßenverkehrsunfallstatistik hat der Präsident des Statistischen 
Bundesamtes, Roderich Egeler, bei der heutigen Pressekonferenz in 
Berlin vorgestellt. Er betonte dabei, dass trotz aller Bemühungen um 
mehr Sicherheit im Straßenverkehr immer noch durchschnittlich zwölf 
Menschen täglich ihr Leben im Straßenverkehr verlieren.
Die Ergebnisse der Straßenverkehrsunfallstatistik zeigen ferner, 
dass gegenüber dem Vorjahr im Jahr 2008 auch die Zahl der Verletzten 
wieder abgenommen hat, nachdem diese 2007 gestiegen war. Es wurden 
6,4% weniger Verkehrsteilnehmer schwerverletzt und 4,9% weniger 
leichtverletzt. Insgesamt hat die Polizei im vergangenen Jahr 2,29 
Millionen Unfälle aufgenommen. Dies waren 1,8% weniger als ein Jahr 
zuvor. Bei den meisten Unfällen gab es ausschließlich Sachschaden 
(86%), bei jedem siebten Unfall kamen Menschen zu Schaden.
Die Unfallursache "nicht angepasste Geschwindigkeit" ist im 
vergangenen Jahr um 9,9% deutlich zurückgegangen. Erstmals im Jahr 
2008 war damit "zu schnelles Fahren" - das über viele Jahre als 
Unfallursache Nummer eins zählte - nur das dritthäufigste 
Fehlverhalten der Fahrzeugführer bei Unfällen mit Personenschaden. 
Allerdings haben Unfälle, bei denen die Polizei bei mindestens einem 
Unfallbeteiligten "nicht angepasste Geschwindigkeit" feststellt, mehr
Getötete und Verletzte zur Folge als im Durchschnitt aller Unfälle. 
So waren 17% der Unfälle mit Personschaden sogenannte 
"Geschwindigkeitsunfälle" im Jahr 2008, aber 38% aller Verkehrstoten 
kamen dabei ums Leben.
Von allen Altersgruppen haben junge Erwachsene im Alter von 18 bis
unter 25 Jahren noch immer das höchste Unfallrisiko im 
Straßenverkehr. Obwohl 2008 das achte Jahr in Folge weniger junge 
Männer und Frauen im Straßenverkehr ums Leben kamen als jeweils im 
Jahr zuvor, war jeder fünfte Getötete und Verletzte in dieser 
Altersgruppe. Gemessen an ihrem Bevölkerungsanteil von 8,3% hatten 
junge Erwachsene somit ein sehr viel höheres Risiko im Straßenverkehr
zu sterben.
Im Vergleich zu 2007 ist die Zahl der getöteten 18- bis 24-Jährigen 
in Deutschland um 8,7% auf 887 Personen gesunken. Vor allem in 
Personenkraftwagen kamen wesentlich weniger junge Menschen zu Tode: 
Die Zahl der tödlich verletzten 18- bis 24-jährigen Pkw-Insassen nahm
um 14% oder 104 Personen ab. Ein Großteil dieses Rückgangs ist auf 
die Altersklasse der 18- bis 20-Jährigen zurückzuführen. Hier wurden 
67 weniger getötete Pkw-Fahrer (- 21%) und 17 weniger getötete 
Mitfahrer im Personenkraftwagen (- 15%) als im Vorjahr gezählt.
Das im August 2007 eingeführte Alkoholverbot für Fahranfänger 
scheint Wirkung zu zeigen: Im Jahr 2008 ging die Zahl der an Unfällen
mit Personenschaden beteiligten alkoholisierten Pkw-Fahranfänger im 
Alter von 18 bis 20 Jahren um 11% gegenüber dem Vorjahr zurück. Der 
durchschnittliche Rückgang bei allen Pkw-Fahrern lag dagegen bei 
6,4%.
Einen besonderen Einfluss dürfte das Alkoholverbot auf die 
Jugendlichen im Alter von 15 bis 17 Jahren ausgeübt haben. In dieser 
Altersgruppe, in der beispielsweise Führerscheine für Mofa, Moped 
oder ein Leichtkraftrad erworben werden können, wurden 2008 insgesamt
sogar 19% weniger alkoholisierte Unfallbeteiligte gezählt als ein 
Jahr zuvor.
Weitere Auskünfte gibt:
Ingeborg Vorndran,
Telefon: (0611) 75-4547,
E-Mail:  verkehrsunfaelle@destatis.de

Rückfragen an obigen Ansprechpartner oder an:

Statistisches Bundesamt
Telefon: (0611) 75-3444
E-Mail: presse@destatis.de

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