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Gesetzliche Sozialversicherung: Defizit im ersten Quartal 2009 rückläufig

Wiesbaden (ots)

Nach Mitteilung des Statistischen Bundesamtes
(Destatis) verzeichnete die gesetzliche Sozialversicherung - in der 
Abgrenzung der Finanzstatistik - im ersten Quartal 2009 ein 
kassenmäßiges Finanzierungsdefizit von 4,2 Milliarden Euro. Damit lag
es um rund 20,8% unter dem des ersten Quartals 2008 (5,3 Milliarden 
Euro). Die gesetzliche Sozialversicherung umfasst die gesetzliche 
Kranken-, Pflege-, Unfall- und Rentenversicherung, die 
Alterssicherung für Landwirte sowie die Bundesagentur für Arbeit 
(einschließlich Versorgungsfonds).
Die Einnahmen der gesetzlichen Sozialversicherung beliefen sich im
ersten Quartal 2009 auf insgesamt 118,1 Milliarden Euro. Gegenüber 
dem entsprechenden Vorjahreszeitraum entspricht dies einer Zunahme 
von 3,5%. Die Ausgaben stiegen um 2,4% auf 122,3 Milliarden Euro.
Dem Einnahmenzuwachs der gesetzlichen Rentenversicherung um 1,9% 
auf 58,6 Milliarden Euro stand ein ebenfalls leichter Zuwachs der 
Ausgaben um 2,0% auf 60,0 Milliarden Euro gegenüber. Im Vergleich zum
ersten Quartal des Vorjahres erhöhte sich das Finanzierungsdefizit 
der gesetzlichen Rentenversicherung dadurch nur gering (von 1,3 auf 
1,4 Milliarden Euro).
Die Einnahmen der gesetzlichen Krankenversicherung, die 
überwiegend aus Zuweisungen des zum 1. Januar 2009 eingeführten 
Gesundheitsfonds bestehen, sind in den ersten drei Monaten 2009 um 
12,1% auf 42,7 Milliarden Euro gestiegen. Dies ist insbesondere auf 
die Festsetzung des Beitragssatzes zur gesetzlichen 
Krankenversicherung auf einheitlich 15,5% zurückzuführen. Darüber 
hinaus war maßgeblich, dass der Fonds von der gesetzlich vorgesehenen
Möglichkeit, monatliche Bundeszuschussraten vorzuziehen, Gebrauch 
machte. Der Zuwachs der Ausgaben der gesetzlichen Krankenversicherung
fiel mit 6,3% auf 41,7 Milliarden Euro geringer aus als der Anstieg 
der Einnahmen. Somit ergab sich im ersten Quartal 2009 ein 
Finanzierungsüberschuss von 1,1 Milliarden Euro, während im 
entsprechenden Vorjahreszeitraum ein Finanzierungsdefizit von 1,1 
Milliarden zu verzeichnen war.
Bedingt durch die Absenkung des Beitragssatzes zur 
Arbeitslosenversicherung zum 1. Januar 2009 um 0,5 Prozentpunkte auf 
2,8% und die zunehmenden Auswirkungen des konjunkturellen Abschwungs 
auf den Arbeitsmarkt sanken die Einnahmen der Bundesagentur für 
Arbeit (einschließlich Versorgungsfonds) im ersten Quartal 2009 
kräftig um 27,9% auf 6,3 Milliarden Euro. Trotz des gleichzeitigen 
Rückgangs der Ausgaben um 8,6% auf 10,4 Milliarden Euro stieg das 
Finanzierungsdefizit der Bundesagentur für Arbeit im Vergleich zum 
ersten Quartal 2008 um 1,5 Milliarden Euro auf 4,1 Milliarden Euro.
Die Einnahmen der gesetzlichen Pflegeversicherung erhöhten sich im
ersten Quartal 2009 auf 5,1 Milliarden Euro. Grund für diesen 
Einnahmenzuwachs um 15,6% gegenüber dem entsprechenden 
Vorjahreszeitraum war die Erhöhung des Beitragssatzes von 1,7% auf 
1,95% (für Kinderlose von 1,95% auf 2,20%) zum 1. Juli 2008. Dem 
steht ein geringerer Zuwachs der Ausgaben um 6,2% auf 5,0 Milliarden 
Euro gegenüber, sodass sich ein leichter Finanzierungsüberschuss von 
0,1 Milliarden ergibt.
Wegen der starken unterjährigen Schwankungen der Einnahmen und 
Ausgaben können anhand der Daten des ersten Vierteljahres noch 
keinerlei Rückschlüsse auf das Jahresergebnis gezogen werden.
Weitere Auskünfte gibt:
Peter Hatzmann,
Telefon: (0611) 75-2731,
E-Mail:  staatliche-haushalte@destatis.de

Rückfragen an obigen Ansprechpartner oder an:

Statistisches Bundesamt
Telefon: (0611) 75-3444
E-Mail: presse@destatis.de

Original-Content von: Statistisches Bundesamt, übermittelt durch news aktuell

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