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Statistisches Bundesamt

Im Jahr 2060 wird jeder Siebente 80 Jahre oder älter sein

Wiesbaden (ots)

Heute leben in Deutschland etwa 82 Millionen
Menschen, 2060 werden es voraussichtlich nur noch 65 bis 70 Millionen
sein. Daneben kommt es zu erheblichen Veränderungen in der 
Altersstruktur der Bevölkerung. Heute sind 20% der Bevölkerung 65 
Jahre oder älter. Bereits in den kommenden beiden Jahrzehnten wird 
der Anteil älterer Menschen deutlich steigen. "Im Jahr 2060 wird dann
jeder Dritte mindestens 65 Lebensjahre durchlebt haben - jeder 
Siebente wird sogar 80 Jahre oder älter sein" sagte der Präsident des
Statistischen Bundesamtes (Destatis), Roderich Egeler, im Rahmen 
einer Pressekonferenz zur 12. koordinierten 
Bevölkerungsvorausberechnung.
Den hier genannten Ergebnissen liegen zwei Varianten der 
Bevölkerungsvorausberechnung zugrunde, die von der Fortsetzung der 
heute nachweisbaren demografischen Trends mit unterschiedlichen 
Annahmen zur Höhe der Zuwanderung ausgehen.
Die Bevölkerung geht zurück, weil die Zahl der Geburten bis 2060 
stetig sinken und die Zahl der Sterbefälle bis Anfang der 2050er 
Jahre ansteigen wird. Das jährliche Geburtendefizit, also der 
Überschuss der Sterbefälle über die Geburten, wird bis 2060 auf mehr 
als das Dreifache zunehmen (2008: 162 000, 2060: je nach Variante 527
000 oder 553 000). An dieser Entwicklung hat die aktuelle 
Altersstruktur der Bevölkerung einen erheblichen Anteil. Der 
Bevölkerungsrückgang kann weder durch Zuwanderungsüberschüsse aus dem
Ausland noch durch eine etwas höhere Kinderzahl je Frau aufgehalten 
werden.
Zur Bevölkerung im Erwerbsalter von 20 bis 64 Jahren gehören heute
etwa 50 Millionen Menschen. Im Jahr 2060 werden es, je nach Ausmaß 
der angenommenen Zuwanderung, 27% oder 34% weniger sein. Dagegen wird
die Zahl der 65-Jährigen und Älteren nach 2020 sehr stark ansteigen, 
weil dann die geburtenstarken Jahrgänge in dieses Alter kommen. Damit
wird auch der Altenquotient - die Anzahl der Menschen im Rentenalter 
je 100 Personen im Erwerbsalter - erheblich zunehmen. Heute kommen 34
Senioren im Alter von 65 Jahren und mehr auf 100 Personen zwischen 20
und 64 Jahren. 2030 werden es bereits über 50 sein und 2060 dann, je 
nach Vorausberechnungsvariante, 63 oder 67. Für die Altersgrenze 67 
Jahre wird der Altenquotient 2030 je nach Variante 43 oder 44 
betragen und 2060 56 oder 59; heute liegt er bei 29.
Die genannten Ergebnisse beziehen sich auf die beiden Varianten 
der Bevölkerungsvorausberechung, die die Grenzen eines Korridors 
markieren, in dem sich die Bevölkerungsgröße und der Altersaufbau bei
Fortsetzung der heute nachweisbaren demografischen Trends entwickeln 
werden. Diesen beiden Varianten liegen folgende Annahmen zugrunde: 
Die zusammengefasste Geburtenziffer bleibt annähernd konstant bei 1,4
Kindern je Frau. Die Lebenserwartung Neugeborener wird bis zum Jahr 
2060 für Jungen um etwa 8 Jahre auf 85,0 Jahre und für Mädchen um 
etwa 7 Jahre auf 89,2 Jahre zunehmen. Zum jährlichen Wanderungssaldo 
(Unterschied zwischen den Zuzügen aus dem Ausland und den Fortzügen 
in das Ausland) wird in der einen Variante angenommen, dass er auf 
100 000 Personen im Jahr 2014 steigt und dann konstant bleibt. In der
zweiten Variante steigt er bis 2020 auf 200 000 und bleibt dann bei 
diesem Wert.
Die 12. koordinierte Bevölkerungsvorausberechnung umfasst 
insgesamt 12 Varianten. Langfristige Bevölkerungsvorausberechnungen 
sind keine Prognosen. Sie haben vielmehr Modellcharakter und zeigen 
auf, wie sich die Bevölkerung und deren Struktur bei bestimmten 
Annahmen verändern würden.
Ausführlichere Informationen zu den Annahmen und Ergebnissen der 
Varianten der 12. koordinierten Bevölkerungsvorausberechnung enthält 
das Begleitmaterial zur heutigen Pressekonferenz 
"Bevölkerungsentwicklung in Deutschland bis 2060", das unter 
www.destatis.de, Pfad: Presse/ Presseveranstaltungen als PDF-Dokument
heruntergeladen werden kann. Ausführliche Ergebnisse zu allen 
Varianten und zu zusätzlichen Modellrechnungen stehen im 
Publikationsservice unter www.destatis.de/shop, Suchwort 
"Bevölkerung2060" zur Verfügung. Unter 
www.destatis.de/bevoelkerungspyramide ist auch eine animierte 
Bevölkerungspyramide für mehrere Varianten abrufbar.
Weitere Auskünfte gibt:
Reinhold Zahn,
Telefon: (0611) 75-2242,
E-Mail:  demografie@destatis.de

Rückfragen an obigen Ansprechpartner oder an:

Statistisches Bundesamt
Telefon: (0611) 75-3444
E-Mail: presse@destatis.de

Original-Content von: Statistisches Bundesamt, übermittelt durch news aktuell

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