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Statistisches Bundesamt

Rund 1,4% aller Haushalte erhielten Ende 2008 Wohngeld

Wiesbaden (ots)

Am Jahresende 2008 erhielten nach Angaben des
Statistischen Bundesamtes (Destatis) in Deutschland rund 569 000 
Haushalte Wohngeld. Das entsprach 1,4% aller privaten Haushalte 
(2007: 1,5%). Gegenüber dem Vorjahr ging die Zahl der 
Empfängerhaushalte um 1,9% zurück.
Wohngeld ist ein von Bund und Ländern je zur Hälfte getragener 
Zuschuss zu den Wohnkosten. Dieser wird - gemäß den Vorschriften des 
Wohngeldgesetzes - einkommensschwächeren Haushalten gewährt, damit 
diese die Wohnkosten für angemessenen und familiengerechten Wohnraum 
tragen können.
In den neuen Ländern (ohne Berlin) wird Wohngeld rund doppelt so 
häufig in Anspruch genommen wie im früheren Bundesgebiet (mit 
Berlin): Am Jahresende 2008 bezogen 2,5% aller ostdeutschen 
Privathaushalte und 1,2% aller westdeutschen Privathaushalte 
Wohngeld. Am häufigsten waren die privaten Haushalte in 
Mecklenburg-Vorpommern (3,3%) sowie Sachsen (2,9%) auf Wohngeld 
angewiesen. Am seltensten nahmen die Privathaushalte in Bayern (0,9%)
sowie in Baden-Württemberg und Hessen (je 1,0%) entsprechende 
Leistungen in Anspruch.
Gut die Hälfte (54%) aller Wohngeldempfänger führte einen 
Einpersonenhaushalt. 14% der Wohngeldempfänger lebten in einem 
Zwei-Personen-Haushalt, 8% in einem Drei-Personen-Haushalt. In 24% 
der Empfängerhaushalte wohnten vier oder mehr Personen.
90% der Empfängerhaushalte erhielten 2008 ihr Wohngeld als 
Mietzuschuss, die restlichen 10% als Lastenzuschuss, das heißt als 
Zuschuss zu den Aufwendungen für Kapitaldienst und Bewirtschaftung 
ihres Eigentums. Der durchschnittliche monatliche Wohngeldanspruch 
lag bei 88 Euro: Den Empfängerhaushalten von Mietzuschuss wurden 
durchschnittlich 85 Euro im Monat an Wohngeld ausgezahlt, den 
Empfängerhaushalten von Lastenzuschuss durchschnittlich 113 Euro. Die
monatliche Bruttokaltmiete der Empfänger von Mietzuschuss betrug Ende
2008 durchschnittlich 6,10 Euro je Quadratmeter Wohnfläche, die 
monatliche Belastung der Lastenzuschussempfänger lag mit 
durchschnittlich 4,31 Euro je Quadratmeter Wohnfläche niedriger.
Neben den rund 569 000 "reinen" Wohngeldhaushalten gab es Ende 
2008 in Deutschland noch rund 52 000 wohngeldrechtliche Teilhaushalte
in so genannten "Mischhaushalten". Dies entspricht einer Verdoppelung
der "Mischhaushalte" gegenüber dem Vorjahr (2007: 26 122). Dabei 
handelt es sich um Haushalte, in denen Empfänger von staatlichen 
Transferleistungen, die nicht selbst wohngeldberechtigt sind, mit 
Personen zusammen leben, die wohngeldberechtigt sind.
Die Gesamtausgaben für das Wohngeld - also für "reine" 
Wohngeldhaushalte und "Mischhaushalte" zusammen - betrugen im Jahr 
2008 bundesweit rund 750 Millionen Euro. Dies entspricht einem 
Rückgang um knapp ein Fünftel (18,8%) gegenüber dem Vorjahr.
Im Jahr 2004, dem Jahr vor Inkrafttreten des Vierten Gesetzes für 
moderne Dienstleistungen am Arbeitsmarkt ("Hartz IV") und den damit 
verbundenen Änderungen wohngeldrechtlicher Bestimmungen zum 1. Januar
2005, beliefen sich die Ausgaben für das Wohngeld auf 5,18 Milliarden
Euro; damals bezogen noch 3,5 Millionen Haushalte Wohngeld. Durch die
Reform entfällt für Empfänger staatlicher Transferleistungen (zum 
Beispiel Arbeitslosengeld II, Sozialgeld, Hilfe zum Lebensunterhalt, 
Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung, 
Asylbewerberleistungen) sowie Mitglieder ihrer Bedarfsgemeinschaft 
das Wohngeld. Die angemessenen Unterkunftskosten der Empfänger dieser
Transferleistungen werden seitdem im Rahmen der jeweiligen 
Sozialleistungen berücksichtigt. Mit der von Bundestag und Bundesrat 
zum 1. Januar 2009 beschlossenen Wohngeldreform sind 
Leistungsverbesserungen für die Wohngeldbezieher verbunden; auch wird
sich die Zahl der wohngeldberechtigten Haushalte wieder erhöhen.
Eine Tabelle bietet die Online-Fassung dieser Pressemitteilung 
unter www.destatis.de.
Weitere Auskünfte gibt:
Zweigstelle Bonn,
Carola Müller,
Telefon: (0611) 75-8149,
E-Mail:  sozialhilfe@destatis.de

Rückfragen an obigen Ansprechpartner oder an:

Statistisches Bundesamt
Telefon: (0611) 75-3444
E-Mail: presse@destatis.de

Original-Content von: Statistisches Bundesamt, übermittelt durch news aktuell

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