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Statistisches Bundesamt

60% der Eltern von Heimkindern erhalten Transferleistungen

Wiesbaden (ots)

Wie das Statistische Bundesamt (Destatis)
mitteilt, begann für 32 000 junge Menschen im Jahr 2008 eine 
Heimerziehung oder sonstige betreute Wohnform. In 60% der Fälle 
bezogen deren Familien oder sie selbst Transferleistungen. Dazu 
gehören finanzielle Hilfen des Staates wie Arbeitslosengeld II oder 
Sozialgeld nach dem Zweiten Sozialgesetzbuch beziehungsweise 
Sozialhilfe oder Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung 
entsprechend dem Zwölften Sozialgesetzbuch. Von den 14 500 jungen 
Menschen, die in Pflegefamilien neu aufgenommen wurden, erhielten die
jungen Menschen selbst oder deren Eltern in 75% der Fälle 
Transferleistungen.
Insgesamt begann im Jahr 2008 für 502 000 junge Menschen eine 
erzieherische Hilfe. Neben Heimerziehung, sonstiger betreuter 
Wohnform oder der Unterbringung in einer Pflegefamilie 
(Vollzeitpflege) gehören dazu auch Leistungen wie Erziehungsberatung 
und sozialpädagogische Familienhilfe. Von allen jungen Menschen, für 
die eine erzieherische Hilfe begonnen hat, bezogen 35% zusätzlich 
auch Transferleistungen.
Unter den Kindern, für die eine Vollzeitpflege begonnen hat, waren
die unter einjährigen mit 14% am häufigsten vertreten. In diesen 
Fällen war die Gefährdung des Kindeswohls der meistgenannte 
Hauptgrund. Knapp die Hälfte der Kinder, die in einer Pflegefamilie 
aufgenommen wurden, war noch nicht im schulpflichtigen Alter. 
Insgesamt ging mit zunehmendem Alter der Kinder die Inanspruchnahme 
der Vollzeitpflege zurück. Im Gegensatz dazu nahm die Unterbringung 
von jungen Menschen in Heimen oder sonstigen betreuten Wohnformen mit
dem Alter der Hilfeempfänger zu. Nahezu zwei Drittel (62%) dieser 
Kinder und Jugendlichen waren zwischen 12 und 17 Jahren alt. 
Hauptgrund für den Beginn einer Heimunterbringung war im Jahr 2008 
die unzureichende Erziehungskompetenz der Eltern beziehungsweise 
Personensorgeberechtigten.
Gut jeder fünfte junge Mensch (21%), dem eine Vollzeitpflege neu 
gewährt wurde, verfügte über einen Migrationshintergrund. Dieser 
liegt vor, sofern das Kind selbst oder mindestens ein Elternteil aus 
dem Ausland stammt. Bei den durch Heimerziehung betreuten Kindern, 
Jugendlichen und jungen Erwachsenen verfügten 24% der Eltern über 
eigene Zuwanderungserfahrungen. Von allen unter 21-jährigen jungen 
Menschen in Deutschland wies im Jahr 2008 ein Viertel einen 
Migrationshintergrund auf.
Weitere detaillierte Ergebnisse zu Vollzeitpflegen und 
Heimerziehungen gibt es kostenlos im Publikationsservice des 
Statistischen Bundesamtes unter www.destatis.de/publikationen, 
Suchbegriff: "Erzieherische Hilfe".
Weitere Auskünfte gibt:
Zweigstelle Bonn,
Dorothee von Wahl,
Telefon: (0611) 75-8167,
E-Mail:  jugendhilfe@destatis.de

Rückfragen an obigen Ansprechpartner oder an:

Statistisches Bundesamt
Pressestelle
Telefon: (0611) 75-3444
E-Mail: presse@destatis.de

Original-Content von: Statistisches Bundesamt, übermittelt durch news aktuell

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