Alle Storys
Folgen
Keine Story von Statistisches Bundesamt mehr verpassen.

Statistisches Bundesamt

Bevölkerung im Osten Deutschlands wird besonders schnell zurückgehen und altern

Wiesbaden (ots)

Der Osten Deutschlands wird bis zum Jahr 2060 in
viel stärkerem Maße vom Rückgang und der Alterung der Bevölkerung 
betroffen sein als der Westen: In den neuen Bundesländern (ohne 
Berlin) werden 2060 rund 37% weniger Menschen als im Jahr 2008 leben 
und 36% von ihnen werden 65 Jahre und älter sein. Besonders schnell 
wird diese Entwicklung in den kommenden zwei Jahrzehnten 
voranschreiten: Bereits um 2030 wird die Bevölkerungszahl in den 
neuen Ländern um 15% niedriger sein als heute und jeder dritte 
Einwohner wird 65 Jahre oder älter sein. Dies zeigt eine der beiden 
Varianten der 12. koordinierten Bevölkerungsvorausberechnung nach 
Ländern, die das Statistische Bundesamt (Destatis) jetzt in Ergänzung
der am 18. November 2009 veröffentlichten Bundesergebnisse vorgelegt 
hat. Die zwischen den Statistischen Ämtern des Bundes und der Länder 
koordinierte Bevölkerungsvorausberechnung liefert vergleichbare 
Ergebnisse für alle Bundesländer.
Die rapide Alterung wirkt sich in den neuen Ländern nicht nur in 
der schnell ansteigenden Zahl der Älteren aus, sondern auch im 
Rückgang des Erwerbspersonenpotenzials. Die Zahl der Menschen im 
Erwerbsalter (von 20 bis unter 65 Jahren) wird von 8,0 Millionen 
(Stand 2008) auf 5,6 Millionen im Jahr 2030 (- 30%) und dann auf 4,0 
Millionen im Jahr 2060 (- 50%) zurückgehen. Dementsprechend wird der 
so genannte Altenquotient - er zeigt wie viele Senioren auf 100 
Personen im erwerbsfähigen Alter (hier von 20 bis unter 65 Jahren) 
entfallen - von heute 37 bis zum Jahr 2030 auf 68 steigen. Seinen 
höchsten Wert wird der Altenquotient dann im Jahr 2055 mit 82 
erreichen und anschließend bis 2060 leicht auf 74 sinken. Zu diesem 
Rückgang kommt es, weil dann die geburtenschwachen Jahrgänge aus der 
ersten Hälfte der 1990er Jahre das Alter 65 erreichen.
Die Bevölkerung in den westlichen Flächenländern wird dagegen bis 
zum Jahr 2030 um lediglich 4% und bis zum Jahr 2060 um 19% im 
Vergleich zum Jahr 2008 zurückgehen. Die Einwohnerzahl in den 
Stadtstaaten Hamburg, Bremen und Berlin bleibt bis 2030 fast stabil 
und nimmt dann bis 2060 um 12% ab. Auch in den westlichen 
Flächenländern und Stadtstaaten wird im Jahr 2060 jeder dritte 
Einwohner 65 Jahre oder älter sein. Die Alterung und der Rückgang des
Erwerbspersonenpotenzials werden hier jedoch deutlich langsamer 
verlaufen als in den neuen Ländern. Der Altenquotient wird in den 
Flächenländern im Westen Deutschlands und in den Stadtstaaten bis 
2060 ansteigen, aber auch dann noch niedriger sein als in den neuen 
Ländern.
Die hier dargestellten Ergebnisse entsprechen der Variante zur 
unteren Grenze der "mittleren" Bevölkerung. Ihr liegen folgende 
Annahmen zugrunde: eine annähernd konstante zusammengefasste 
Geburtenziffer von 1,4 Kindern je Frau, eine Zunahme der 
Lebenserwartung bei Jungen um etwa acht und bei Mädchen um rund 
sieben Jahre bis 2060 und ein Anstieg des jährlichen 
Außenwanderungssaldos für Deutschland insgesamt bis zum Jahr 2014 auf
100 000 Personen und anschließende Konstanz bis zum Jahr 2060.
Zur Binnenwanderung wird angenommen, dass der Anteil der 
Bevölkerung, der in ein anderes Bundesland fortzieht, bis zum Jahr 
2020 konstant bleibt und den durchschnittlichen altersspezifischen 
Fortzugsraten der Jahre 2005 bis 2007 entspricht. Die Zuzüge eines 
Bundeslandes ergeben sich als Summe der Fortzüge der übrigen 15 
Länder in dieses Land. Der Wanderungsverlust der neuen an die alten 
Länder wird aufgrund der rückläufigen Bevölkerungszahl von aktuell 
etwa 48 000 auf etwa 14 000 bis zum Jahr 2020 sinken. Zwischen den 
Jahren 2020 und 2030 nimmt im angewendeten Modell die Intensität der 
Binnenwanderung ab. Ab dem Jahr 2030 werden keine Binnenwanderungen 
mehr angesetzt.
Die zweite Variante der 12. koordinierten 
Bevölkerungsvorausberechnung für die Länder unterscheidet sich von 
der ersten nur durch die Annahme eines höheren Außenwanderungssaldos 
von 200 000 Personen jährlich ab 2020. Sie entspricht der oberen 
Grenze der "mittleren" Bevölkerung der Berechnung für Deutschland 
insgesamt. Zusammen markieren die beiden Varianten die Grenzen eines 
Korridors, in dem sich die Veränderungen bei Fortsetzung der 
aktuellen demografischen Entwicklung vollziehen dürften.
Weitere ausführliche Erläuterungen und Ergebnisse zu Deutschland 
und zu den Ländern stehen kostenlos im Internetangebot des 
Statistischen Bundesamtes zur Verfügung: http://www.destatis.de > 
Bevölkerung > Vorausberechnung Bevölkerung
Eine vergleichende Darstellung des Altersaufbaus der Länder in 
Form der Bevölkerungspyramiden kann direkt unter folgender Adresse 
abgerufen werden:
http://www.destatis.de/laenderpyramiden/
Eine Tabelle bietet die Online-Fassung dieser Pressemitteilung 
unter www.destatis.de.
Weitere Auskünfte gibt:
Bettina Sommer,
Telefon (0611) 75-2708,
E-Mail:  demografie@destatis.de

Rückfragen an obigen Ansprechpartner oder an:

Statistisches Bundesamt
Pressestelle
Telefon: (0611) 75-3444
E-Mail: presse@destatis.de

Original-Content von: Statistisches Bundesamt, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Statistisches Bundesamt
Weitere Storys: Statistisches Bundesamt
  • 19.02.2010 – 08:00

    Deutsche Luftfahrtunternehmen 2008: Umsatz stieg um 3,1% an

    Wiesbaden (ots) - Die deutschen Luftfahrtunternehmen haben im Jahr 2008 ihre Umsätze gesteigert. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, nahmen die Luftfahrtumsätze um 3,1% gegenüber dem Vorjahr auf 25,9 Milliarden Euro zu. Der Personalbestand bei den 299 Unternehmen wuchs dagegen etwas geringer: Mit rund 64 600 Personen waren 2,3% mehr Arbeitskräfte als 2007 in Deutschland im Luftfahrtbereich ...

  • 19.02.2010 – 08:00

    Erzeugerpreise Januar 2010: - 3,4% gegenüber Januar 2009

    Wiesbaden (ots) - Sperrfrist: 19.02.2010 08:00 Bitte beachten Sie, dass diese Meldung erst nach Ablauf der Sperrfrist zur Veröffentlichung freigegeben ist. Der Index der Erzeugerpreise gewerblicher Produkte lag nach Mitteilung des Statistischen Bundesamtes (Destatis) im Januar 2010 um 3,4% niedriger als im Januar 2009. Im Dezember 2009 hatte die Jahresveränderungsrate - 5,2% betragen. Gegenüber ...

  • 18.02.2010 – 08:00

    Luftfracht verzeichnete 2009 den bisher stärksten Transportrückgang

    Wiesbaden (ots) - Der deutsche Luftfrachtverkehr hat im Jahr 2009 ein Rekord-Minus verzeichnet: Der Luftfrachttransport nahm um 209 100 Tonnen (- 6,1%) auf insgesamt 3,24 Millionen Tonnen ab (innerdeutsche Luftfracht wird zur Vermeidung von Doppelzählungen nur einmal berücksichtigt). Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, war damit der ...