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Statistisches Bundesamt

2009: Bruttoverdienste sinken erstmals seit Gründung der Bundesrepublik

Wiesbaden (ots)

Nach ersten Ergebnissen der
Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen des Statistischen Bundesamtes 
(Destatis) sind die durchschnittlichen Bruttoverdienste aller 
Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Deutschland im Jahr 2009 um - 
0,4% auf rund 27 648 Euro gesunken. Dies ist der erste Rückgang der 
Verdienste in der Geschichte der Bundesrepublik.
Verantwortlich für den Rückgang der rechnerischen 
Pro-Kopf-Verdienste sind hauptsächlich der Ausbau der Kurzarbeit und 
der Abbau von Überstunden. Die neue Buchung der Beiträge zur privaten
Krankenversicherung als Sozialbeitrag wirkte ebenfalls verringernd. 
Seit dem 1. Januar 2009 besteht für alle Bürgerinnen und Bürger eine 
Krankenversicherungspflicht. Die Arbeitgeberzuschüsse zur privaten 
Krankenversicherung, die bisher den Bruttolöhnen zugerechnet wurden, 
werden jetzt als Arbeitgebersozialbeitrag klassifiziert. Ohne diese 
Neuklassifikation wären die durchschnittlichen Bruttoverdienste nur 
um 0,2% gesunken.
Im Gegensatz zu den Pro-Kopf-Verdiensten sind die Bruttoverdienste
je Stunde insbesondere durch den Abbau von Guthaben auf 
Arbeitszeitkonten um 3,0% gestiegen. Die Arbeitnehmer erhielten 2009 
das Entgelt für die Arbeit, die sie in den Vorjahren bereits erbracht
haben.
Besonders stark betroffen war das Verarbeitende Gewerbe. Hier 
sanken die Pro-Kopf-Verdienste um 3,6% während auf Stundenbasis ein 
Zuwachs von 4,4% zu beobachten war. Auch die Lohnstückkosten, die die
Relation von Arbeitskosten und Wertschöpfung darstellen, stiegen in 
diesem Wirtschaftsbereich besonders stark an (+ 15,3%).
Bei der Ermittlung der gesamtwirtschaftlichen 
Durchschnittsverdienste (Bruttolöhne und -gehälter je Arbeitnehmer) 
der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen werden alle 
Arbeitnehmergruppen einbezogen - auch Beschäftigte in 
Arbeitsgelegenheiten, geringfügig Beschäftigte ebenso wie leitende 
Angestellte, Vorstandsmitglieder oder Beamte. Ferner werden alle für 
geleistete Arbeit empfangenen Entgelte und geldwerte Leistungen, zum 
Beispiel auch Weihnachts- und Urlaubsgeld, Zulagen oder Prämien, 
berücksichtigt. Die Sozialbeiträge der Arbeitgeber sind dagegen nicht
eingeschlossen.
Eine zusätzliche Tabelle bietet die Online-Fassung dieser 
Pressemitteilung unter www.destatis.de.
Weitere Auskünfte gibt:
Franz-Josef Steimer,
Telefon: (0611) 75-2546,
E-Mail:  vgr-arbeitnehmerentgelte@destatis.de

Rückfragen an obigen Ansprechpartner oder an:

Statistisches Bundesamt
Telefon: (0611) 75-3444
E-Mail: presse@destatis.de

Original-Content von: Statistisches Bundesamt, übermittelt durch news aktuell

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