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Statistisches Bundesamt

Hohes Defizit in den Kernhaushalten des Bundes und der Länder in 2009

Wiesbaden (ots)

Aufgrund steigender Ausgaben bei gleichzeitig
sinkenden Einnahmen verzeichneten die Kernhaushalte von Bund und 
Ländern 2009 - in Abgrenzung der Finanzstatistik - ein beträchtliches
kassenmäßiges Finanzierungsdefizit. Dies teilte das Statistische 
Bundesamt (Destatis) nach vorläufigen Ergebnissen der Kassenstatistik
(1. - 4. Quartal 2009) mit.
Im Kernhaushalt des Bundes stieg das Finanzierungsdefizit im Jahr 
2009 auf 37,2 Milliarden Euro, das sind 25,4 Milliarden Euro mehr als
2008. Zu berücksichtigen ist hierbei, dass sich die mit der 
Finanzmarkt- und Wirtschaftskrise einhergehenden Belastungen des 
Bundes überwiegend in dessen Extrahaushalten 
(Finanzmarktstabilisierungsfonds sowie Investitions- und 
Tilgungsfonds) niederschlagen, deren Daten erst gegen Ende März 
dieses Jahres vorliegen. Die Ausgaben im Kernhaushalt des Bundes 
stiegen 2009 auf 319,8 Milliarden Euro. Dem Ausgabenzuwachs um 5,0% 
im Vergleich zu 2008 stand ein Rückgang der Einnahmen um 3,5% auf 
282,6 Milliarden Euro gegenüber, welcher überwiegend aus den stark 
rückläufigen Einnahmen bei der Einkommen- und Körperschaftsteuer 
resultierte.
Die Kernhaushalte der Länder wiesen 2009 ein Finanzierungsdefizit 
in Höhe von 25,8 Milliarden Euro auf, während 2008 noch ein leichter 
Finanzierungsüberschuss von 0,6 Milliarden Euro erreicht wurde. Die 
Ausgaben in den Kernhaushalten der Länder summierten sich im 1. bis 
4. Quartal 2009 auf 285,6 Milliarden Euro. Maßgeblich wurde der 
Ausgabenanstieg um 4,3% durch die Kapitalzuführung des Freistaates 
Bayern an die Bayerische Landesbank bestimmt. Hauptgrund für den 
Rückgang der Einnahmen der Länder um 5,4% auf 259,7 Milliarden Euro 
waren die stark rückläufigen Steuereinnahmen der Länder, insbesondere
bei der Einkommen- und Körperschaftsteuer.
In den westdeutschen Flächenländern erhöhte sich das 
Finanzierungsdefizit gegenüber 2008 von 1,8 Milliarden Euro auf 22,1 
Milliarden Euro. Für die Kernhaushalte der ostdeutschen Flächenländer
errechnete sich für 2009 ein geringes Finanzierungsdefizit von 0,4 
Milliarden Euro, nachdem 2008 noch ein Finanzierungsüberschuss von 
2,1 Milliarden Euro erzielt wurde. Die Kernhaushalte der Stadtstaaten
verzeichneten 2009 ein Finanzierungsdefizit von 3,4 Milliarden Euro 
nach einem geringen Finanzierungsüberschuss von 0,3 Milliarden Euro 
im Jahr 2008.
Zu beachten ist, dass sich die Angaben ausschließlich auf die 
Kernhaushalte von Bund und Ländern beziehen. Daten über die 
öffentlichen Haushalte insgesamt einschließlich der Extrahaushalte 
werden Ende März dieses Jahres vorliegen und veröffentlicht.
Eine zusätzliche Tabelle bietet die Online-Fassung dieser 
Pressemitteilung unter www.destatis.de.
Weitere Auskünfte gibt:
Carsten Steitz,
Telefon: (0611) 75-4123,
E-Mail:  staatliche-haushalte@destatis.de

Rückfragen an obigen Ansprechpartner oder an:

Statistisches Bundesamt
E-Mail: anna-maria.scheuermann@destatis.de

Original-Content von: Statistisches Bundesamt, übermittelt durch news aktuell

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