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Statistisches Bundesamt

2008: 263 Milliarden Euro für Gesundheit ausgegeben

Wiesbaden (ots)

Wie das Statistische Bundesamt (Destatis)
anlässlich des Weltgesundheitstages mitteilt, betrugen die Ausgaben 
für Gesundheit in Deutschland im Jahr 2008 insgesamt 263,2 Milliarden
Euro. Sie stiegen gegenüber dem Vorjahr um 9,9 Milliarden Euro oder 
3,9%. Auf jeden Einwohner entfielen damit Ausgaben in Höhe von rund 3
210 Euro (2007: 3 080 Euro). Die Gesundheitsausgaben entsprachen 
10,5% des Bruttoinlandsproduktes. Schon jetzt ist abzusehen, dass 
durch den Rückgang der Wirtschaftsleistung im Zuge der Finanz- und 
Wirtschaftskrise dieser Anteil für das Jahr 2009 vermutlich auf über 
11% ansteigen wird.
Die Gesundheitsausgabenrechnung erfasst neben den relevanten 
Ausgaben der gesetzlichen Krankenversicherung auch alle weiteren 
gesundheitsbezogenen Aufwendungen, die von anderen Ausgabenträgern 
wie beispielweise der privaten Krankenversicherung oder den privaten 
Haushalten selbst geleistet werden. Größter Ausgabenträger im 
Gesundheitswesen war im Jahr 2008 die gesetzliche 
Krankenversicherung. Sie trug mit 151,5 Milliarden Euro rund 57,5% 
der gesamten Gesundheitsausgaben. Im Vergleich zum Vorjahr sind ihre 
Ausgaben um 6,1 Milliarden Euro und damit um 4,2% gestiegen. Den 
stärksten Zuwachs verzeichnete mit + 6,2% die private 
Krankenversicherung. Ihre Ausgaben erhöhten sich um 1,4 Milliarden 
auf 24,9 Milliarden Euro. Damit entfielen im Jahr 2008 gut 9,5% der 
Gesundheitsausgaben auf dieses Versicherungssystem.
Fast die Hälfte der Ausgaben für Güter und Dienstleistungen im 
Gesundheitswesen wurde in ambulanten Einrichtungen erbracht (130,9 
Milliarden Euro beziehungsweise 49,7%). Die Ausgaben in diesen 
Einrichtungen sind mit + 4,5% überdurchschnittlich stark gestiegen. 
Die vom Ausgabenvolumen her bedeutsamsten ambulanten Einrichtungen 
waren die Arztpraxen mit 40,2 Milliarden Euro (+ 1,9 Milliarden Euro;
+ 5,0%) und die Apotheken mit 38,5 Milliarden Euro (+ 1,2 Milliarden 
Euro; + 3,2%). Den stärksten prozentualen Anstieg im Vergleich zum 
Jahr 2007 verzeichneten die ambulanten Pflegeeinrichtungen mit + 
8,0%, deren Leistungen um 600 Millionen auf 8,6 Milliarden 
angewachsen sind. Dieser Anstieg ist neben den Auswirkungen der 
Leistungsverbesserungen, die im Rahmen des 
Pflege-Weiterentwicklungsgesetzes eingeführt wurden, auch auf den 
Zuwachs der Ausgaben für Behandlungspflege (wie zum Beispiel 
Verbandwechsel oder Medikamentengaben) im Rahmen der häuslichen 
Krankenpflege zurückzuführen.
Im (teil-)stationären Sektor wurden im Jahr 2008 mit 94,6 Milliarden 
Euro 3,3% mehr aufgewendet als im Vorjahr. Zu den (teil-)stationären 
Einrichtungen gehören Krankenhäuser (66,7 Milliarden Euro; + 3,5%), 
die Einrichtungen der (teil-)stationären Pflege (19,9 Milliarden 
Euro; + 2,5%) sowie die Vorsorge- und Rehabilitationseinrichtungen, 
auf die 8,0 Milliarden Euro (+ 3,6%) entfielen.
Bei einer Analyse der Entwicklung der Gesundheitsausgaben nach den
in Anspruch genommenen Leistungen fällt auf, dass der prozentuale 
Ausgabenanstieg im Vergleich zum Jahr 2007 bei den Leistungen der 
Prävention und des Gesundheitsschutzes (+ 5,5%; + 600 Millionen) 
überdurchschnittlich hoch war. Damit erreichten diese Leistungen im 
Jahr 2008 rund 10,7 Milliarden Euro. Die Zunahme ist auch auf die 
gestiegenen Aufwendungen für Früherkennungsmaßnahmen und 
Schutzimpfungen zurückzuführen. Für Arzneimittel wurden im Jahr 2008 
von allen Ausgabenträgern gut 43,2 Milliarden Euro ausgegeben (+ 1,6 
Milliarden Euro; + 3,7%). Dabei wurden die stark 
überdurchschnittlichen Ausgabenanstiege für Arzneimittel der 
gesetzlichen und privaten Krankenversicherung von einem Rückgang der 
Zahlungen der privaten Haushalte zum Beispiel im Bereich der 
Selbstmedikation abgemildert. Über einen längeren Zeitraum (von 2000 
bis 2008) betrachtet, wird jedoch deutlich, dass die Aufwendungen 
aller Ausgabenträger für Arzneimittel mit einem durchschnittlichen 
jährlichen Anstieg von 4,0% weitaus stärker als die gesamten 
Gesundheitsausgaben (+ 2,7%) gewachsen sind.
Die hier vorgestellten Ergebnisse folgen dem Konzept des "System 
of Health Accounts", welches von der Organisation für wirtschaftliche
Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD), der 
Weltgesundheitsorganisation (WHO) und dem Statistischen Amt der 
Europäischen Union (Eurostat) zum Zweck der internationalen 
Vergleichbarkeit von Gesundheitsausgaben empfohlen wird. Gemäß den 
dort enthaltenen Definitionen umfassen die Gesundheitsausgaben 
sämtliche Güter und Leistungen mit dem Ziel der Prävention, 
Behandlung, Rehabilitation und Pflege, die Kosten der Verwaltung 
sowie Investitionen der Einrichtungen des Gesundheitswesens. 
Aufwendungen für Forschung und Ausbildung im Gesundheitswesen, sowie 
Ausgaben für krankheitsbedingte Folgen (zum Beispiel Leistungen zur 
Eingliederungshilfe) und Einkommensleistungen, wie die 
Entgeltfortzahlung im Krankheitsfall werden nachrichtlich 
nachgewiesen. Begründet durch diese Abgrenzung weichen die 
Gesundheitsausgaben in der Gesundheitsausgabenrechnung von den 
Ausgaben der einzelnen Sozialversicherungsträger, insbesondere der 
gesetzlichen Krankenversicherung, ab.
Detaillierte Informationen und lange Zeitreihen zu den 
Gesundheitsausgaben sind kostenfrei in der GENESIS-Online Datenbank 
über die Tabellen zur Gesundheitsausgabenrechnung (23611) abrufbar. 
Diese und viele weitere gesundheitsbezogene Daten finden sich auch 
unter der Adresse www.gbe-bund.de.
Weitere Auskünfte gibt:
Zweigstelle Bonn,
Michael Müller,
Telefon: (0611) 75-8161,
E-Mail:  gesundheitsrechensysteme@destatis.de

Rückfragen an obigen Ansprechpartner oder an:

Statistisches Bundesamt
Telefon: (0611) 75-3444
E-Mail: presse@destatis.de

Original-Content von: Statistisches Bundesamt, übermittelt durch news aktuell

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