Fast 10 Millionen behinderte Menschen im Jahr 2009
Wiesbaden (ots)
Im Jahr 2009 lebten in Deutschland 9,6 Millionen Menschen mit einer amtlich anerkannten Behinderung. Dies teilt das Statistische Bundesamt (Destatis) nach den Ergebnissen des Mikrozensus mit. Im Durchschnitt war somit jeder neunte Einwohner (11,7%) behindert. Mehr als die Hälfte davon (53%) waren Männer. Der größte Teil, nämlich rund 7,1 Millionen Menschen, war schwerbehindert; 2,5 Millionen Menschen lebten mit einer leichteren Behinderung.
Die Auswirkungen der Behinderung auf die Teilhabe am Leben in der Gesellschaft werden als Grad der Behinderung (GdB) nach Zehnergraden von 20 bis 100 abgestuft festgestellt. Personen, deren Grad der Behinderung mindestens 50 beträgt, gelten als schwerbehindert. Als leichter behindert werden Personen mit einem Grad der Behinderung von weniger als 50 bezeichnet.
Gegenüber 2005 ist die Zahl der behinderten Menschen um 11% beziehungsweise 919 000 Personen gestiegen. Besonders stark erhöhte sich die Zahl der Personen mit leichter Behinderung, und zwar um 29% (+ 546 000 Personen). Die Zahl schwerbehinderter Menschen nahm um 6% zu (+ 374 000 Personen).
Behinderungen treten vor allem bei älteren Menschen auf: So waren 72% der behinderten Menschen 55 Jahre oder älter. Der entsprechende Anteil dieser Altersgruppe innerhalb der nichtbehinderten Menschen betrug demgegenüber nur 29%.
Die Lebenssituation von behinderten Menschen im Alter von 25 bis 44 Jahren unterscheidet sich - nach den Daten des Mikrozensus - häufig deutlich von der Situation bei den nichtbehinderten Menschen gleichen Alters. Behinderte Menschen zwischen 25 und 44 Jahren sind häufiger ledig und leben öfter allein als Nichtbehinderte in dieser Altersklasse. Der Anteil der Ledigen unter den behinderten Menschen beträgt in diesem Alter 54% - der entsprechende Anteil bei den Nichtbehinderten 41%. Der Anteil der Alleinlebenden im Alter zwischen 25 bis 44 Jahren liegt bei behinderten Menschen bei 31%, bei Menschen ohne Behinderung hingegen bei 21%.
Insgesamt 17% der behinderten Menschen im Alter von 25 bis 44 Jahren hatten keinen allgemeinen Schulabschluss (beziehungsweise einen Abschluss nach höchstens sieben Jahren Schulbesuch); bei Menschen ohne Behinderung in diesem Alter hatten deutlich weniger (3%) keinen Abschluss. Abitur hatten hingegen 12% der behinderten und 29% der nichtbehinderten Menschen in dieser Altersklasse. Am Arbeitsmarkt zeigt sich eine geringere Teilhabe der behinderten Menschen: 70% der behinderten Menschen im Alter von 25 bis 44 Jahren waren erwerbstätig oder suchten nach einer Tätigkeit; bei den gleichaltrigen Nichtbehinderten waren es 88%. Behinderte Menschen zwischen 25 und 44 Jahren waren häufiger erwerbslos. Die Erwerbslosenquote beträgt bei ihnen 10%, die entsprechende Quote bei den Nichtbehinderten 7%. Auch von Krankheiten sind behinderte Menschen häufiger betroffen: So waren bei den behinderten Menschen im Alter von 25 bis 44 Jahren 29% in den letzten vier Wochen vor der Mikrozensus-Befragung krank, bei Menschen ohne Behinderung waren es nur 10%.
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