Alle Storys
Folgen
Keine Story von Statistisches Bundesamt mehr verpassen.

Statistisches Bundesamt

Tarifverdienste in Deutschland und Frankreich stiegen 2010 um 1,8%

Wiesbaden (ots)

Die tariflichen Monatsverdienste der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in der Privatwirtschaft stiegen 2010 sowohl in Deutschland als auch in Frankreich um 1,8% gegenüber dem Vorjahr. Die Ergebnisse resultieren aus Sonderberechungen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) und des nationalen französischen Statistikamtes (INSEE). Der Anstieg des Harmonisierten Verbraucherpreisindex lag 2010 in Frankreich mit 1,7% über dem in Deutschland mit 1,2%.

Die Tarifsteigerungen in den einzelnen Wirtschaftsbereichen unterschieden sich im Vergleichszeitraum allerdings zum Teil deutlich. Die niedrigsten Tarifsteigerungen erhielten in Deutschland die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer im Grundstücks- und Wohnungswesen sowie im Finanz- und Versicherungsgewerbe mit jeweils 1,4%. In Frankreich wurden in diesen Bereichen mit die höchsten Tarifsteigerungen erzielt (Grundstücks- und Wohnungswesen: 2,1%, Finanz- und Versicherungsgewerbe: 2,0%). Dagegen wiesen die tariflichen Monatsverdienste im Verarbeitenden Gewerbe in beiden Ländern mit 1,8% durchschnittliche Steigerungsraten auf. Eine überdurchschnittliche Tariferhöhung von 2,5% verzeichnete das deutsche Baugewerbe. In Frankreich stiegen die Tarifverdienste im Baugewerbe mit 1,8% durchschnittlich, allerdings erhöhten sich die tariflichen Monatsverdienste der leitenden Angestellten mit 2,5% deutlich stärker als die der unteren Tarifgruppen. Dies wird unter anderem mit der geringen Erhöhung des französischen Mindestlohns um 0,5% im Januar 2010 begründet.

In Frankreich gibt es im Gegensatz zu Deutschland einen allgemein garantierten, gesetzlichen Mindestlohn (SMIC - salaire minimum interprofessionnel de croissance), der jährlich von der Regierung entsprechend der allgemeinen Lohnentwicklung angehoben wird. Er wurde zum 1. Januar 2011 auf 9,00 Euro pro Stunde festgesetzt. Bei der in Frankreich geltenden 35-Stunden-Woche entspricht dies 1 365 Euro pro Monat. In Deutschland gibt es verbindliche Mindestlöhne nur für einzelne Branchen. Der Mindestlohn lag am 1. Juni 2011 zwischen 6,53 Euro (Mitarbeiter im Objektschutz in den neuen Ländern einschließlich Berlin sowie in Rheinland-Pfalz, im Saarland und in Schleswig-Holstein) und 12,95 Euro (Baugewerbe im früheren Bundesgebiet).

Methodische Hinweise:

Das Statistische Bundesamt (Destatis) und das nationale französische Statistikamt in Frankreich (INSEE) veröffentlichen jährlich Vergleichsdaten zur Entwicklung der durchschnittlichen Tarifverdienste in Deutschland und Frankreich. Für die Berechnung der Indizes der tariflichen Monatsverdienste der Arbeitnehmer in Deutschland werden vierteljährlich die Veränderungen der Vergütungen ausgewählter Tarifverträge berücksichtigt. Die französischen Ergebnisse beruhen auf einer vierteljährlichen Erhebung der sogenannten Basislöhne für den letzten Monat jedes Quartals bei Betrieben mit zehn und mehr Beschäftigten. Zulagen und Prämien sowie Einmalzahlungen werden in beiden Berechnungen nicht einbezogen.

Der Harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) wird in Deutschland vom Statistischen Bundesamt parallel zum nationalen Verbraucherpreisindex berechnet. Der HVPI dient der Inflationsmessung und wird vorrangig für den innereuropäischen Vergleich herangezogen.

Zwei zusätzliche Tabellen bietet die Online-Fassung dieser Pressemitteilung unter www.destatis.de.


Weitere Auskünfte geben:
Mirjam Bick,
Telefon: (0611) 75-4327,
www.destatis.de/kontakt 


INSEE (Institut national de la statistique et des études économiques)
Direction générale
18 boulevard Adolph Pinard 
75675 Paris Cedex 14

Email:  bureau-de-presse@insee.fr

Pressekontakt:

Rückfragen an obigen Ansprechpartner oder an:
Statistisches Bundesamt
Pressestelle
E-Mail: presse@destatis.de

Original-Content von: Statistisches Bundesamt, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Statistisches Bundesamt
Weitere Storys: Statistisches Bundesamt
  • 16.06.2011 – 08:00

    95% der Medizinstudenten schließen ihr Studium erfolgreich ab

    Wiesbaden (ots) - Bis zum Prüfungsjahr 2009 haben fast 95% der Medizinstudenten und -studentinnen mit Studienbeginn 2000 ihr Studium erfolgreich abgeschlossen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, schlossen auch in den Fächergruppen Veterinärmedizin mit einer Erfolgsquote von 89%, Kunst/Kunstwissenschaften mit 87% und Sport mit 82% sehr viele ...

  • 15.06.2011 – 08:00

    3,6% weniger Gründungen größerer Betriebe im 1. Quartal 2011

    Wiesbaden (ots) - Im ersten Quartal 2011 wurden knapp 40 000 Betriebe in Deutschland gegründet, deren Rechtsform und Beschäftigtenzahl auf eine größere wirtschaftliche Bedeutung schließen lassen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, waren das 3,6% weniger als im ersten Quartal 2010. Außerdem wurden im ersten Quartal 2011 rund 78 000 ...

  • 15.06.2011 – 08:00

    April 2011: 2,7% mehr Beschäftigte im Verarbeitenden Gewerbe

    Wiesbaden (ots) - In Deutschland waren Ende April 2011 in den Betrieben des Verarbeitenden Gewerbes mit 50 und mehr Beschäftigten mehr als 5,0 Millionen Personen tätig. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) nach vorläufigen Ergebnissen weiter mitteilt, waren das rund 133 100 Personen oder 2,7% mehr als im April 2010. Damit setzte sich die Zunahme der ...