StBA: Mikrozensus 2000 ./. Männer fast doppelt so häufig als Führungskräfte tätig wie Frauen
Wiesbaden (ots)
Der Präsident des Statistischen Bundesamtes, Johann Hahlen, hat heute in Berlin die neuesten Ergebnisse des Mikrozensus 2000 - mit etwa 800.000 interviewten Personen (1 % der Bevölkerung Deutschlands) die größte jährliche Haushaltsbefragung in Europa - vorgestellt. Ein Schwerpunkt des Mikrozensus 2000 waren Fragen zur Position der Erwerbstätigen in Unternehmen und in der öffentlichen Verwaltung.
Im Mai 2000 gaben 11 % der abhängig beschäftigten Frauen (1996: 10
%) an, als Führungskraft oder mit herausgehobener Tätigkeit beschäftigt zu sein, 10 % als leitende Angestellte und 1 % als Beamtin im höheren Dienst. Knapp ein Drittel aller Führungskräfte in der Industrie, im Dienstleistungsbereich oder in der öffentlichen Verwaltung war damit weiblich (1,6 Mill.), mehr als zwei Drittel (3,5 Mill.) männlich. ISo waren im Mai 2000 waren knapp 20 % (1996: 19 %) aller abhängig erwerbstätigen Männer als leitende Angestellte (18 %) bzw. als Beamte im höheren Dienst (knapp 2 %) beschäftigt. Insgesamt stufte sich jeder sechste Arbeitnehmer (16 %) als Führungskraft oder Beschäftigter mit herausgehobener Tätigkeit ein.
Nur in der Altersgruppe der unter 30-jährigen waren Frauen und Männer mit anteilig 7 % - bezogen auf alle abhängig erwerbstätigen Frauen bzw. Männer in dieser Altersgruppe - als Führungskräfte gleich stark vertreten.
Frauen waren mit einem Anteil von gut 13 % an allen erwerbstätigen
Frauen in der Altersklasse von 30 bis unter 45 Jahren aAm häufigsten als Führungskräfte und Beschäftigte mit herausgehobenen Tätigkeiten in Unternehmen oder in der öffentlichen Verwaltung waren im Mai 2000 Frauen im Alter von 30 bis unter 45 Jahren mit einem Anteil von gut 13 % an allen erwerbstätigen Frauen in dieser Altersgruppe anzutreffen. Bei 45- bis 60-jährigen Frauen nahmen knapp 12 % Führungsaufgaben wahr - fFamiliär bedingte Unterbrechungen dürftendürften ein wichtiger Grund für den zurückgehenden Anteil bei Führungspositionen sein.
Bei Männern in Führungspositionen gilt nNach wie vorgilt das Senioritätsprinzip bei Männern in Führungspositionendas Senioritätsprinzip: Je älter desto häufiger fallen Führungsaufgaben an. So nahmen nur knapp 7 % der unter 30-jährigen erwerbstätigen Männer Führungsaufgaben bzw. herausgehobene Tätigkeiten in Unternehmen oder der Verwaltung wahr, aber 25 % der 45- bis unter 60-jährigen Männer im Jahr 2000 Führungsaufgaben bzw. herausgehobene Tätigkeiten in Unternehmen oder der Verwaltung wahr und 29 % der 60-jährigen und älteren Männer.
Selbständige weisen eine ähnliche Altersstruktur wie abhängig beschäftigte Führungskräfte auf; gut die Hälfte aller Selbständigen ist 45 Jahre und älter. In der Gruppe der abhängig beschäftigten Führungskräfte waren im Jahr 2000 allerdings nur noch 4 % über 60 Jahre alt, bei den Sselbständigen Führungskräften waren dagegenhatten schon 12 % schon älter als 60 Jahrediese Altersgrenze überschritten.
Ansonsten weisen Selbständige eine ähnliche Altersstruktur wie abhängig beschäftigte Führungskräfte auf. Gut die Hälfte aller Selbständigen ist 45 Jahre und älter.
Abhängig Beschäftigte mit einem Fachhoch- oder einem Hochschulabschluss waren im Mai 2000 zu 59 % in führenden Positionen in Unternehmen und in der öffentlichen Verwaltung tätig. Von den Männern mit akademischer Ausbildung arbeiteten zwei Drittel als Angestellte in einer Führungsposition oder einer herausgehobenen Position bzw. als Beamte im höheren Dienst. Bei Frauen waren es mit 46 % deutlich weniger. Bei einer Betrachtung von Arbeitnehmern mit umfassenden Führungsaufgaben in der Privatwirtschaft, worunter beispielsweise Direktor(en)/innen, Geschäftsführer/innen oder Chefärzt(e)/innen fallen, ist die Diskrepanz zwischen Männern und Frauen noch größer: Von den männlichen Fachhoch- und Hochschulabsolventen nahmen 12 % umfassende Führungsaufgaben in der Wirtschaft wahr, bei den erwerbstätigen Frauen mit einer akademischen Ausbildung waren es nur 4 %.
Knapp die Hälfte (48 %) der Arbeitnehmer, die eine Lehr- oder Anlernausbildung abgeschlossen haben, arbeiteten im Mai 2000 als einfache und mittlere Angestellte und Beamte/innen sowie als Arbeiter/innen. Zwischen Männern und Frauen gibt es dabei kaum Unterschiede. Der Aufstieg in eine Führungsposition oder eine herausgehobene Tätigkeit gelang 10 % der Männer mit einer Lehr- oder Anlernausbildung und knapp 7 % der erwerbstätigen Frauen mit dieser Ausbildung. Umfassende Führungsaufgaben übten 2 % der Männer und 1 % der Frauen mit diesem höchsten Ausbildungsabschluss aus.
Detaillierte Ergebnisse zum Mikrozensus 2000 enthält der Bericht des Statistischen Bundesamtes "Leben und Arbeiten in Deutschland - Ergebnisse des Mikrozensus 2000", der unter der Adresse www. statistik-bund.de kostenlos heruntergeladen werden kann. Weitere Auskünfte erteilt: Ursula Israel-Königsfeld, Telefon: (01888) 643 8698, E-mail: mikrozensus@statistik-bund.de
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