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Statistisches Bundesamt

Ausführliche Ergebnisse zur Wirtschaftsleistung im 1. Quartal 2013

Wiesbaden (ots)

Die deutsche Wirtschaft nimmt nur langsam wieder Fahrt auf: Wie das 
Statistische Bundesamt (Destatis) bereits in seiner Schnellmeldung 
vom 15. Mai 2013 mitteilte, stieg das Bruttoinlandsprodukt (BIP) - 
preis-, saison- und kalenderbereinigt - im ersten Quartal 2013 nach 
vorläufigen Berechnungen lediglich um 0,1 % im Vergleich zum 
Vorquartal. Bei diesem schwachen Wachstum zum Jahresbeginn spielte 
allerdings auch die extrem winterliche Witterung eine Rolle. Im 
Schlussquartal 2012 hatte die deutsche Wirtschaft wie berichtet mit -
0,7 % einen kräftigen Dämpfer erhalten. Für das gesamte Jahr 2012 
ergibt sich beim BIP keine Änderung im Vergleich zu den bisher 
veröffentlichten Werten (+ 0,7 %, kalenderbereinigt + 0,9 %).

Bruttoinlandsprodukt, preisbereinigt, verkettet                   
(saison- und kalenderbereinigte Werte nach Census X-12-ARIMA)     
Veränderung gegenüber dem Vorquartal in Prozent:                  

             2011                          2012               2013
  1.Vj   2.Vj   3.Vj   4.Vj     1.Vj   2.Vj   3.Vj   4.Vj     1.Vj
 + 1,2  + 0,5  + 0,4  - 0,1    + 0,6  + 0,2  + 0,2  - 0,7    + 0,1


Aus dem Inland kamen im Berichtsquartal unterschiedliche Signale: 
Positive Impulse kamen im Vorquartalsvergleich fast ausschließlich 
von den privaten Konsumausgaben; sie stiegen zum Jahresbeginn preis-,
saison- und kalenderbereinigt um 0,8 %. Allerdings waren die Ausgaben
im Schlussquartal 2012 nach neuesten Berechnungen um 0,3 % 
zurückgegangen. Bei den Investitionen setzte sich der negative Trend 
des Jahres 2012 fort: In Ausrüstungen - darunter fallen hauptsächlich
Maschinen und Geräte sowie Fahrzeuge - wurde 0,6 % weniger investiert
als im vorangegangenen Quartal, in Bauten 2,1 % weniger. Der Staat 
reduzierte seine Konsumausgaben geringfügig um 0,1 %.

Der Außenbeitrag - also die Differenz aus Exporten und Importen - 
hatte im ersten Quartal 2013 kaum Auswirkungen auf das 
Wirtschaftswachstum (Wachstumsbeitrag von + 0,1 Prozentpunkten): Zwar
wurden 2,1 %  weniger Waren und Dienstleistungen importiert als im 
Schlussquartal 2012, die Exporte waren aber ebenfalls rückläufig (- 
1,8 %).


Die folgenden Ausführungen beziehen sich auf den Vorjahresvergleich:

Im Vorjahresvergleich sank das preisbereinigte BIP im ersten Quartal 
2013 um 1,4 %. Dieser kräftige Rückgang war allerdings überwiegend 
kalenderbedingt: Im Berichtsquartal standen weniger Arbeitstage zur 
Verfügung als ein Jahr zuvor, was vor allem auf das zurückliegende 
Schaltjahr und die Lage der Osterfeiertage zurückzuführen ist. 
Kalenderbereinigt ging die Wirtschaftsleistung lediglich um 0,2 % 
zurück.

Bruttoinlandsprodukt, preisbereinigt, verkettet (Ursprungswerte)  
Veränderung gegenüber dem Vorjahr in Prozent:                     
                                                                  
             2011                          2012               2013
  1.Vj   2.Vj   3.Vj   4.Vj      1.Vj    2.Vj   3.Vj   4.Vj   1.Vj
 + 5,2  + 3,1  + 2,6  + 1,4     + 1,8   + 0,5  + 0,4  + 0,0  - 1,4


Die Wirtschaftsleistung im ersten Quartal 2013 wurde von 41,5 
Millionen Erwerbstätigen mit Arbeitsort in Deutschland erbracht, das 
waren 293 000 Personen oder 0,7 % mehr als ein Jahr zuvor.

Die gesamtwirtschaftliche Arbeitsproduktivität, gemessen als 
preisbereinigtes BIP je Erwerbstätigen, verringerte sich im ersten 
Quartal 2013 gegenüber dem ersten Quartal 2012 um 2,1 %. Je 
Erwerbstätigenstunde ergaben erste vorläufige Berechnungen dagegen 
einen geringfügigen Anstieg der Arbeitsproduktivität (+ 0,2 %), da je
Erwerbstätigen im Durchschnitt um 2,3 % weniger gearbeitet wurde als 
ein Jahr zuvor.

Auf der Verwendungsseite des Bruttoinlandsprodukts waren im 
Vorjahresvergleich fast alle preisbereinigten Aggregate rückläufig; 
allerdings war die deutsche Wirtschaft in 2012 mit einem kräftigen 
Plus ins Jahr gestartet, sodass es sich bei diesen Rückgängen zum 
Teil um Basiseffekte handelt. Die Ergebnisse im Einzelnen:

Unternehmen und Staat hielten sich mit Investitionen weiter zurück - 
sowohl in Ausrüstungen (- 10,3 %) als auch in Bauten (- 6,2 %) wurde 
preisbereinigt deutlich weniger investiert als vor einem Jahr. Den 
stärksten Rückgang gab es beim öffentlichen Tiefbau; der gewerbliche 
Bau und die Wohnbauten insgesamt wiesen aber ebenfalls geringere 
Investitionen auf als vor einem Jahr. Die privaten Konsumausgaben 
waren um 0,4 % niedriger als im ersten Quartal 2012; lediglich die 
Konsumausgaben des Staates legten etwas zu (+ 0,3 %). Insgesamt ging 
die inländische Verwendung im Vergleich zum Vorjahr um 1,4 % zurück.

Auch vom Außenhandel kamen im ersten Quartal 2013 keine positiven 
Impulse: Zwar wurden preisbereinigt weniger Waren und 
Dienstleistungen aus dem Ausland importiert als vor einem Jahr (- 2,0
%). Die preisbereinigten Exporte von Waren und Dienstleistungen 
gingen im selben Zeitraum aber ebenfalls zurück (- 1,9 %). Dadurch 
konnte der Außenbeitrag als Saldo zwischen Exporten und Importen die 
inländische Wachstumsschwäche nicht kompensieren und hatte auch im 
Vorjahresvergleich kaum Auswirkungen auf das BIP (Wachstumsbeitrag 
von - 0,1 Prozentpunkten).

Die einzelnen Wirtschaftsbereiche der Entstehungsseite des 
Bruttoinlandsprodukts entwickelten sich zum Jahresbeginn 2013 recht 
unterschiedlich: Während der überwiegende Teil der 
Dienstleistungsbereiche ihre Wirtschaftsleistung im Vergleich zum 
Vorjahr halten oder steigern konnte, ging die preisbereinigte 
Bruttowertschöpfung in den Bereichen Handel, Verkehr, Gastgewerbe und
Sonstige Dienstleister um jeweils 1,2 % zurück. Die 
Wirtschaftsleistung im Baugewerbe (- 7,2 %) und im Verarbeitenden 
Gewerbe (- 4,4 %) ist seit mittlerweile einem Jahr rückläufig.

In jeweiligen Preisen gerechnet war das Bruttoinlandsprodukt im 
ersten Quartal 2013  um 0,7 % und das Bruttonationaleinkommen um 0,8 
% höher als im ersten Quartal 2012. Das Volkseinkommen nahm insgesamt
ebenfalls um 0,8 % zu, seine beiden Komponenten entwickelten sich 
dabei aber höchst unterschiedlich: Während das Arbeitnehmerentgelt 
der Inländer um 3,4 % anstieg, gingen die Unternehmens- und 
Vermögenseinkommen nach ersten vorläufigen Berechnungen um 3,8 % 
zurück. Die Löhne und Gehälter der Arbeitnehmer waren zum 
Jahresbeginn 2013 brutto wie netto um 3,6 % höher als vor einem Jahr;
je Arbeitnehmer stiegen sie im Durchschnitt aber nur um 2,6 %. Das 
verfügbare Einkommen der privaten Haushalte erhöhte sich um 0,5 %, 
die privaten Konsumausgaben in jeweiligen Preisen um 1,1 %. Für die 
Sparquote der privaten Haushalte ergab sich im ersten Quartal 2013 
ein vorläufiger Wert von 13,1 % (zum Vergleich: 13,6 % im ersten 
Quartal 2012). 

Neben der Erstberechnung des ersten Quartals 2013 hat das 
Statistische Bundesamt auch die bisher veröffentlichten Ergebnisse 
der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen für die Quartale und das 
Jahr 2012 überarbeitet und - soweit erforderlich - revidiert. Dabei 
ergaben sich für das Bruttoinlandsprodukt Veränderungsraten, die in 
einzelnen Quartalen um 0,1 Prozentpunkte von den bisherigen 
Ergebnissen abweichen. In einzelnen Komponenten des BIP gab es 
deutlich stärkere  Korrekturen. Darüber hinaus kann es bei saison- 
und kalenderbereinigten Reihen zu geänderten Ergebnissen in der 
gesamten Zeitreihe kommen.


Ergebnisse der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen können auf den 
Internetseiten von Destatis abgerufen werden. In der Fachserie 18 
"Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen", Reihe 1.2 
"Vierteljahresergebnisse" sowie Reihe 1.3 "Saisonbereinigte 
Vierteljahresergebnisse nach Census X-12-ARIMA und BV 4.1" stehen 
tiefer gegliederte Ergebnisse zur Verfügung. Diese und weitere 
Veröffentlichungen sind unter www.destatis.de --> Publikationen 
erhältlich. Ein ausführlicher Qualitätsbericht für die 
Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen findet sich unter 
www.destatis.de --> Publikationen --> Qualitätsberichte --> 
Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen.

Eine methodische Kurzbeschreibung bietet die Online-Fassung dieser 
Pressemitteilung unter www.destatis.de.

Die vollständige Pressemitteilung (inklusive PDF-Version) mit 
Tabellen sowie weiteren Zusatzinformationen und -funktionen, ist im 
Internet-Angebot des Statistischen Bundesamtes unter 
www.destatis.de/presseaktuell zu finden.

Weitere Auskünfte gibt:
VGR-Infoteam,
Telefon: (0611) 75-2626,
E-Mail:  bip-info@destatis.de

Pressekontakt:

Rückfragen an obigen Ansprechpartner oder an:
Statistisches Bundesamt
Pressestelle
E-Mail: presse@destatis.de

Original-Content von: Statistisches Bundesamt, übermittelt durch news aktuell

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