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Überschuldete mit durchschnittlich 34-fachem ihres Monatseinkommens im Minus

Wiesbaden (ots)

Die durchschnittlichen Schulden einer überschuldeten Person, die im Jahr 2014 die Hilfe einer Beratungsstelle in Anspruch genommen hat, betrugen 34 504 Euro. Das war knapp das 34-fache des durchschnittlichen monatlichen Einkommens dieses Personenkreises (1 020 Euro). Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) auf Grundlage der Überschuldungsstatistik mitteilt, bräuchte ein durchschnittlicher Schuldner demnach 34 Monate, um seine Verbindlichkeiten komplett zurückzuzahlen, wenn er all seine regelmäßigen Einkünfte für den Schuldendienst einsetzen könnte (Überschuldungsintensität).

Dabei müssten überschuldete Männer in diesem hypothetischen Modell 39 Monatseinkommen für die Rückzahlung aufwenden. Bei überschuldeten Frauen wäre diese Zeit mit 28 Monaten kürzer, aber auch noch deutlich über zwei Jahre. Die Überschuldungsintensität steigt mit dem Alter der überschuldeten Person stetig an. Haben unter 25-Jährige zehnmal so hohe Schulden wie monatliche Einkünfte, so sind die Schulden bei über 65-Jährigen 53-mal so hoch wie das Monatseinkommen. Dies resultiert vor allem aus mit höherem Alter höheren Schulden, während sich die durchschnittlichen Einkommen zwischen den Altersgruppen weniger unterscheiden.

Die Überschuldungsintensität ist je nach Haushaltstyp unterschiedlich stark ausgeprägt. Überdurchschnittlich lange bräuchten Paare ohne Kinder (50 Monate), alleinlebende Männer (38 Monate) beziehungsweise alleinerziehende Männer (34 Monate), um ihre Schulden zu begleichen.

Ob ein Schuldner erwerbstätig ist oder nicht, hat einen starken Einfluss auf die Höhe der Schulden. So belaufen sich die Verbindlichkeiten bei Erwerbstätigen auf 45 845 Euro, wohingegen Nicht-Erwerbstätige nur Schulden in Höhe von 27 343 Euro haben. Aufgrund unterschiedlicher Einkommenssituationen weisen die beiden Personengruppen mit 35 Monaten (erwerbstätig) beziehungsweise 32 Monaten (nicht-erwerbstätig) aber ähnliche Überschuldungsintensitäten auf.

Hauptauslöser der Überschuldung von Personen, die 2014 Unterstützung bei einer Schuldnerberatungsstelle suchten, war der Verlust des Arbeitsplatzes (19 %). Aber auch andere Ereignisse wie zum Beispiel Trennung, Scheidung sowie der Tod der Partnerin/des Partners (zusammen 12 %) beziehungsweise Erkrankung, Sucht oder Unfall (zusammen ebenfalls 12 %) führten häufig zu kritischen finanziellen Situationen. Unwirtschaftliche Haushaltsführung (11 %) und gescheiterte Selbstständigkeit (8 %) waren weitere bedeutende Faktoren.

Methodischer Hinweis:

Die Ergebnisse der Überschuldungsstatistik 2014 beruhen auf Angaben von 395 der insgesamt rund 1 400 Schuldnerberatungsstellen in Deutschland. Sie stellten anonymisierte Daten von rund 103 000 beratenen Personen mit deren Einverständnis bereit. Die Teilnahme an dieser Statistik ist sowohl für die Beratungsstellen als auch für die Ratsuchenden freiwillig. Die gemeldeten Daten wurden anschließend auf die Grundgesamtheit der durch Schuldnerberatungsstellen beratenen Personen hochgerechnet.

Die vollständige Pressemitteilung (inklusive PDF-Version) mit Tabelle sowie weitere Informationen und Funktionen sind im Internet-Angebot des Statistischen Bundesamtes unter http://www.destatis.de/presseaktuell zu finden.

Weitere Auskünfte gibt:
Walter Joachimiak, 
Telefon: (0611) 75-2689,
www.destatis.de/kontakt

Pressekontakt:

Rückfragen an obigen Ansprechpartner oder an:
Statistisches Bundesamt
Telefon: (0611) 75-3444
E-Mail: presse@destatis.de

Original-Content von: Statistisches Bundesamt, übermittelt durch news aktuell

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