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Statistisches Bundesamt

Deutsche Wirtschaft im Jahr 2015 weiter im Aufschwung

Wiesbaden (ots)

Die konjunkturelle Lage in Deutschland war im Jahr 2015 
gekennzeichnet durch ein solides und stetiges Wirtschaftswachstum. 
Das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt (BIP) war nach ersten 
Berechnungen des Statistischen Bundesamtes im Jahresdurchschnitt 2015
um 1,7 % höher als im Vorjahr. Im vorangegangenen Jahr war das BIP in
ähnlicher Größenordnung gewachsen (+ 1,6 %), 2013 lediglich um 0,3 %.
Eine längerfristigere Betrachtung zeigt, dass das Wirtschaftswachstum
im Jahr 2015 wieder über dem Durchschnittswert der letzten zehn Jahre
von + 1,3 % lag.


Kalenderbereinigt errechnet sich eine etwas niedrigere 
BIP-Wachstumsrate von + 1,5 %, da die Anzahl der verfügbaren 
Arbeitstage im Jahr 2015 höher war als im Vorjahr.


Auf der Verwendungsseite des Bruttoinlandsprodukts war der Konsum im 
Jahr 2015 wichtigster Wachstumsmotor der deutschen Wirtschaft: Die 
privaten Konsumausgaben waren preisbereinigt um 1,9 %, die 
Konsumausgaben des Staates sogar um 2,8 % höher als im Jahr zuvor. 
Auch die Investitionen legten zu: Im Inland investierten Unternehmen 
und Staat zusammen 3,6 % mehr in Ausrüstungen - das sind vor allem 
Maschinen und Geräte sowie Fahrzeuge - als ein Jahr zuvor. Die 
preisbereinigten Bauinvestitionen erzielten ebenfalls ein leichtes 
Plus von 0,2 %. Der deutsche Außenhandel gewann im Jahr 2015 weiter 
an Dynamik: Die preisbereinigten Exporte von Waren und 
Dienstleistungen waren um 5,4 % höher als im Vorjahr. Die Importe 
legten in ähnlicher Größenordnung zu (+ 5,7 %), sodass der 
resultierende Außenbeitrag, also die Differenz zwischen Exporten und 
Importen, einen vergleichsweise geringen Beitrag zum BIP-Wachstum 
leistete (+ 0,2 Prozentpunkte).

Auf der Entstehungsseite des Bruttoinlandsprodukts trugen sowohl das 
Produzierende Gewerbe ohne Baugewerbe als auch die 
Dienstleistungsbereiche insgesamt zur wirtschaftlichen Belebung im 
Jahr 2015 bei. Das Produzierende Gewerbe, das ohne das Baugewerbe gut
ein Viertel der gesamten Bruttowertschöpfung erwirtschaftet, konnte 
spürbar um 2,2 % zulegen. Daneben entwickelten sich auch die 
Dienstleistungsbereiche überwiegend positiv. Lediglich die Finanz- 
und Versicherungsdienstleister lagen 2015 preisbereinigt mit - 1,0 % 
im Minus. Daneben kam es im Baugewerbe im Jahr 2015 - trotz 
überwiegend milder Witterung in den Wintermonaten - zu einem leichten
Rückgang der wirtschaftlichen Leistung von - 0,2 %, nachdem es im 
Vorjahr einen kräftigen Anstieg gegeben hatte. Insgesamt stieg die 
preisbereinigte Bruttowertschöpfung aller Wirtschaftsbereiche im Jahr
2015 gegenüber dem Vorjahr um 1,6 %.

Die Wirtschaftsleistung in Deutschland wurde im Jahresdurchschnitt 
2015 erstmals von mehr als 43 Millionen Erwerbstätigen mit Arbeitsort
in Deutschland erbracht. Nach ersten vorläufigen Berechnungen waren 
im Jahr 2015 rund 329 000 Personen oder 0,8 % mehr erwerbstätig als 
ein Jahr zuvor. Damit setzte sich der seit zehn Jahren anhaltende 
Aufwärtstrend fort. Die Arbeitsproduktivität, gemessen als 
preisbereinigtes Bruttoinlandsprodukt je Erwerbstätigenstunde, war 
2015 um 0,5 % höher als im Vorjahr. Je Erwerbstätigen ist die 
Arbeitsproduktivität etwas stärker gestiegen (+ 0,9 %). 

Die Staatshaushalte waren im Jahr 2015 weiter auf 
Konsolidierungskurs: 

Der Staatssektor - dazu gehören Bund, Länder, Gemeinden und 
Sozialversicherungen -beendete das Jahr nach vorläufigen Berechnungen
mit einem Finanzierungsüberschuss in Höhe von 16,4 Milliarden Euro. 
Gemessen am Bruttoinlandsprodukt in jeweiligen Preisen errechnet sich
für den Staat im Jahr 2015 eine Überschussquote von + 0,5 %. Damit 
kann der Staat den neuesten Berechnungen zufolge das zweite Jahr in 
Folge mit einem Überschuss abschließen. 

Ausführlichere Informationen zu den Ergebnissen der 
Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen für das Jahr 2015 enthält das 
Statement von Präsident Dieter Sarreither zur heutigen 
Pressekonferenz sowie das zusätzliche Begleitmaterial 
"Bruttoinlandsprodukt 2015 für Deutschland", das unter 
www.destatis.de --> Presse & Service --> Presse --> Pressekonferenzen
verfügbar ist.

Am 12. Februar 2016 wird das Statistische Bundesamt erste Ergebnisse 
der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen für das vierte Quartal 
2015 sowie die überarbeiteten Ergebnisse für das Jahr 2015 
veröffentlichen (nur BIP). Detaillierte Ergebnisse folgen am 23. 
Februar 2016.

Die zuletzt im November 2015 veröffentlichten Ergebnisse für die 
Jahre 1991 bis 2014 wurden -  wie immer zum jetzigen Zeitpunkt - 
nicht überarbeitet.

Die vollständige Pressemitteilung (inklusive PDF-Version) mit 
Tabellen sowie weitere Informationen und Funktionen sind im 
Internet-Angebot des Statistischen Bundesamtes unter 
http://www.destatis.de/presseaktuell zu finden. 


Weitere Auskünfte gibt:
VGR-Infoteam,
Telefon: (0611) 75-2626,
www.destatis.de/kontakt

Pressekontakt:

Rückfragen an obigen Ansprechpartner oder an:
Statistisches Bundesamt
Telefon: (0611) 75-3444
E-Mail: presse@destatis.de

Original-Content von: Statistisches Bundesamt, übermittelt durch news aktuell

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