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Statistisches Bundesamt

Ausführliche Ergebnisse zur Wirtschaftsleistung im 1. Quartal 2016

Wiesbaden (ots)

Die deutsche Wirtschaft ist kraftvoll in das neue Jahr gestartet: Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) bereits in seiner Schnellmeldung am 13. Mai 2016 mitgeteilt hatte, war das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im ersten Quartal 2016 - preis-, saison- und kalenderbereinigt - um 0,7 % höher als im vierten Quartal 2015. Damit hat der moderate Wachstumskurs des vergangenen Jahres (+ 0,3 % im Schlussquartal 2015) an Dynamik gewonnen.

Positive Impulse kamen im Vorquartalsvergleich (preis-, saison- und kalenderbereinigt) vor allem aus dem Inland. Insbesondere die Investitionen zogen zum Jahresbeginn deutlich an: In Ausrüstungen wurde 1,9 % mehr investiert als im vierten Quartal 2015. Die Bauinvestitionen - begünstigt durch die milde Witterung - stiegen sogar um 2,3 %. Zudem steigerten die privaten Haushalte ihre Konsumausgaben (+ 0,4 %), und die staatlichen Konsumausgaben waren um 0,5 % höher als im Vorquartal.

Die Nachfrage aus dem Ausland ist ebenfalls gestiegen. Den vorläufigen Berechnungen zufolge wurden insgesamt 1,0 % mehr Waren und Dienstleistungen exportiert als im vierten Quartal 2015 (preis-, saison- und kalenderbereinigt). Allerdings erhöhten sich die Importe im selben Zeitraum etwas stärker (+ 1,4 %). Dadurch dämpfte der Außenbeitrag - also die Differenz aus Exporten und Importen - das Wirtschaftswachstum rechnerisch um - 0,1 Prozentpunkte.

Die folgenden Ausführungen beziehen sich auf den Vorjahresvergleich:

Im Vorjahresvergleich hat sich die Wirtschaftsleistung ebenfalls erhöht: Das preisbereinigte BIP stieg im ersten Quartal 2016 um 1,3 % (kalenderbereinigt + 1,6 %), nach + 2,1 % im vierten Quartal 2015 (kalenderbereinigt + 1,3 %).

Die Wirtschaftsleistung im ersten Quartal 2016 wurde nach vorläufigen Berechnungen von 43,1 Millionen Erwerbstätigen mit Arbeitsort in Deutschland erbracht. Das waren 533 000 Personen oder 1,3 % mehr als ein Jahr zuvor (siehe Pressemitteilung 166/16 vom 18. Mai 2016).

Die gesamtwirtschaftliche Arbeitsproduktivität - gemessen als preisbereinigtes Bruttoinlandsprodukt je Erwerbstätigenstunde - stieg vorläufigen Berechnungen zufolge gegenüber dem Vorjahr um 1,1 %, während sie je Erwerbstätigen stagnierte.

Auch im Vorjahresvergleich kamen die Wachstumsimpulse im ersten Quartal 2016 vor allem aus dem Inland: Die privaten Konsumausgaben stiegen um 1,8 %, die staatlichen um 2,7 %. In Ausrüstungen - darunter fallen hauptsächlich Maschinen und Geräte sowie Fahrzeuge - wurde preisbereinigt 2,4 % mehr investiert als im ersten Quartal 2015. Die Bauinvestitionen stiegen ebenfalls (+ 1,9 %), wobei insbesondere in den Wohnungsbau und den öffentlichen Bau mehr investiert wurde als ein Jahr zuvor. Insgesamt stieg die inländische Verwendung um 2,0 %. Der Außenbeitrag bremste rein rechnerisch das Wirtschaftswachstum im Vorjahresvergleich (- 0,5 Prozentpunkte): Es wurden preisbereinigt zwar 1,5 % mehr Waren und Dienstleistungen exportiert als ein Jahr zuvor, die Importe stiegen im selben Zeitraum mit + 3,1 % aber deutlich stärker.

Auf der Entstehungsseite des Bruttoinlandsprodukts war die preisbereinigte Bruttowertschöpfung zum Jahresbeginn 2016 in allen Wirtschaftsbereichen höher als ein Jahr zuvor: Die größten Zuwachsraten gab es im Bereich der Finanz- und Versicherungsdienstleister (+ 2,5 %) sowie bei den Informations- und Kommunikationsdienstleistern (+ 2,3 %). Insgesamt war die preisbereinigte Bruttowertschöpfung aller Wirtschaftsbereiche um 1,0 % höher als im ersten Quartal 2015.

In jeweiligen Preisen gerechnet war das Bruttoinlandsprodukt im ersten Quartal 2016 um 3,1 % und das Bruttonationaleinkommen um 3,2 % höher als im ersten Quartal 2015. Das Volkseinkommen nahm insgesamt um 3,2 % zu, wobei das Arbeitnehmerentgelt den ersten vorläufigen Berechnungen zufolge mit + 4,0 % deutlich stärker stieg als die Unternehmens- und Vermögenseinkommen (+ 1,8 %). Die Bruttolöhne und -gehälter der Arbeitnehmer waren um 4,3 %, die Nettolöhne und -gehälter um 4,2 % höher als vor einem Jahr. Im Durchschnitt je Arbeitnehmer stiegen die Löhne und Gehälter weniger stark (brutto und netto um 2,7 %), da auch die Anzahl der Arbeitnehmer im Vergleich zum Vorjahresquartal zunahm (+ 1,5 %). Das verfügbare Einkommen der privaten Haushalte erhöhte sich um 2,5 % und damit etwas stärker als die privaten Konsumausgaben in jeweiligen Preisen (+ 2,4 %).

Neben der Erstberechnung des ersten Quartals 2016 hat das Statistische Bundesamt auch die bisher veröffentlichten Ergebnisse der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen für die Quartale und das Jahr 2015 überarbeitet. Wie bereits in der Schnellmeldung vom 13. Mai 2016 berichtet, ergaben sich dabei keine Änderungen für das BIP insgesamt. In einzelnen Komponenten des BIP kam es aber zum Teil zu deutlichen Korrekturen. Darüber hinaus kann es wie üblich bei saison- und kalenderbereinigten Reihen zu geänderten Ergebnissen in der gesamten Zeitreihe ab 1991 kommen.

Ergebnisse der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen können auf den Internetseiten des Statistischen Bundesamts abgerufen werden. In der Fachserie 18 "Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen", Reihe 1.2 "Vierteljahresergebnisse" sowie Reihe 1.3 "Saisonbereinigte Vierteljahresergebnisse nach Census X-12-ARIMA und BV 4.1" stehen tiefer gegliederte Ergebnisse zur Verfügung. Diese und weitere Veröffentlichungen sind unter www.destatis.de --> Publikationen erhältlich. Ein ausführlicher Qualitätsbericht für die Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen findet sich unter www.destatis.de --> Publikationen --> Qualitätsberichte --> Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen.

Die vollständige Pressemitteilung (inklusive PDF-Version) mit Tabellen sowie weitere Informationen und Funktionen sind im Internet-Angebot des Statistischen Bundesamtes unter http://www.destatis.de/presseaktuell zu finden.

Weitere Auskünfte gibt:
VGR-Infoteam,
Telefon: (0611) 75-2626,
www.destatis.de/kontakt

Pressekontakt:

Rückfragen an obigen Ansprechpartner oder an:
Statistisches Bundesamt
Pressestelle
E-Mail: presse@destatis.de

Original-Content von: Statistisches Bundesamt, übermittelt durch news aktuell

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