Verbraucherpreise Oktober 2016: + 0,8 % gegenüber Oktober 2015/ Inflationsrate auf Zwei-Jahres-Hoch
Wiesbaden (ots)
Die Verbraucherpreise in Deutschland lagen im Oktober 2016 um 0,8 % höher als im Oktober 2015. Damit zieht die Inflationsrate - gemessen am Verbraucherpreisindex - im zweiten Halbjahr weiter an (August 2016: + 0,4 %; September 2016: + 0,7 %). Eine Inflationsrate von + 0,8 % hatte es zuletzt im Oktober 2014 gegeben. Im Vergleich zum September 2016 stieg der Verbraucherpreisindex im Oktober 2016 um 0,2 %. Das Statistische Bundesamt (Destatis) bestätigt damit seine vorläufigen Gesamtergebnisse vom 28. Oktober 2016.
Dämpfend auf die Gesamtteuerung im Oktober 2016 wirkte - wie bereits in den Vormonaten - die Preisentwicklung bei Energie (- 1,4 % gegenüber Oktober 2015). Jedoch hat sich der Rückgang der Energiepreise im Vorjahresvergleich seit Juli 2016 kontinuierlich abgeschwächt (Juli 2016: - 7,0 %; August 2016: - 5,9 %; September 2016: - 3,6 %). Gegenüber Oktober 2015 verbilligte sich vor allem Haushaltsenergie (- 2,3 %, darunter Umlagen für Zentralheizung und Fernwärme: - 7,5 %; Gas: - 3,9 %; leichtes Heizöl: - 1,4 %). Hingegen verteuerten sich binnen Jahresfrist Kraftstoffe (+ 0,4 %, darunter Superbenzin: + 0,7 %; Dieselkraftstoff: + 0,2 %). Die Inflationsrate ohne Berücksichtigung der Energie lag mit + 1,1 % etwas niedriger als im September 2016 (+ 1,2 %).
Die Preise für Nahrungsmittel blieben im Vergleich zum Vorjahresmonat Oktober 2015 unverändert. Deutlich teurer als ein Jahr zuvor waren im Oktober 2016 vor allem Speisefette und Speiseöle (+ 12,2 %, darunter Butter: + 21,7 % und Olivenöl: + 11,0 %). Darüber hinaus verteuerten sich Fisch und Fischwaren (+ 3,8 %) sowie Obst (+ 2,6 %). Weniger bezahlen mussten Verbraucher insbesondere für Molkereiprodukte (- 6,3 %, darunter Quark: - 18,2 %; Sahne: - 15,5 %; H-Milch: - 15,1 %) und Gemüse (- 3,6 %).
Die Preise für Waren insgesamt erhöhten sich von Oktober 2015 bis Oktober 2016 um 0,4 %. Neben einigen Nahrungsmitteln verteuerten sich im Vergleich zum Vorjahr beispielsweise auch pharmazeutische Erzeugnisse (+ 2,3 %), Tabakwaren (+ 3,1 %) sowie Zeitungen und Zeitschriften (+ 4,0 %). Billiger wurden neben der Energie (- 1,4 %) unter anderem Geräte der Unterhaltungselektronik (- 3,4 %). Im Vergleich zum moderaten Preisanstieg bei den Waren erhöhten sich die Preise für Dienstleistungen gegenüber dem Vorjahr mit + 1,3 % deutlicher. Entscheidend für diese Entwicklung war die Erhöhung bei den Nettokaltmieten (+ 1,4 % gegenüber Oktober 2015), da private Haushalte etwa ein Fünftel ihrer Konsumausgaben dafür aufwenden. Noch deutlicher verteuerten sich binnen Jahresfrist unter anderem Dienstleistungen sozialer Einrichtungen (+ 4,4 %) und Versicherungsdienstleistungen (+ 3,1 %). Verbraucherfreundlich war die Preisentwicklung hingegen bei Pauschalreisen (- 1,6 %) und Telekommunikationsdienstleistungen (- 1,4 %).
Veränderung im Oktober 2016 gegenüber dem Vormonat September 2016 Im Vergleich zum September 2016 stiegen die Verbraucherpreise insgesamt leicht um 0,2 %. Energie verteuerte sich im Oktober 2016 um 1,5 %, insbesondere stiegen die Preise für Mineralölprodukte deutlich (+ 4,2 %, davon leichtes Heizöl: + 11,2 %, Kraftstoffe: + 2,4 %). Die Preise für Nahrungsmittel blieben dagegen nahezu stabil (+ 0,1 %). Hier standen den Preiserhöhungen bei Speisefetten und Speiseölen (+ 6,7 %) Preisrückgänge bei Gemüse (- 2,3 %) gegenüber.
Preiserhöhungen im Vormonatsvergleich gab es bei Bekleidungsartikeln (+ 2,0 %). Dabei wirkte sich vor allem noch die Umstellung auf die Herbst-/Winterkollektion aus. Saisonbedingte Preisrückgänge gab es dagegen bei Pauschalreisen (- 3,4 %).
Harmonisierter Verbraucherpreisindex für Deutschland Der für europäische Zwecke berechnete Harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) für Deutschland lag im Oktober 2016 um 0,7 % über dem Stand von Oktober 2015. Damit erreichte die Inflationsrate einen neuen Jahreshöchststand. Im Vergleich zum Vormonat September 2016 stieg der Index im Oktober 2016 um 0,2 %. Die vorläufigen Ergebnisse für den HVPI vom 28. Oktober 2016 wurden damit bestätigt.
Die vollständige Pressemitteilung (inklusive PDF-Version) mit Tabellen sowie weitere Informationen und Funktionen sind im Internet-Angebot des Statistischen Bundesamtes unter http://www.destatis.de/presseaktuell zu finden.
Weitere Auskünfte:
Telefon: +49 (0) 611 / 75 47 77, www.destatis.de/kontakt
Pressekontakt:
Rückfragen an obigen Ansprechpartner oder an:
Statistisches Bundesamt
Telefon: (0611) 75-3444
E-Mail: presse@destatis.de
Original-Content von: Statistisches Bundesamt, übermittelt durch news aktuell