Alle Storys
Folgen
Keine Story von Statistisches Bundesamt mehr verpassen.

Statistisches Bundesamt

Verbraucherpreise August 2017:+ 1,8 % gegenüber August 2016
Inflationsrate hat den dritten Monat in Folge angezogen

Wiesbaden (ots)

Die Verbraucherpreise in Deutschland lagen im August 2017 um 1,8 % höher als im August 2016. Damit zog die Inflationsrate - gemessen am Verbraucherpreisindex - den dritten Monat in Folge leicht an. Im Vergleich zum Juli 2017 stieg der Verbraucherpreisindex im August 2017 um 0,1 %. Das Statistische Bundesamt (Destatis) bestätigt somit seine vorläufigen Gesamtergebnisse vom 30. August 2017.

Ein wesentlicher Grund für den erneuten Anstieg der Inflationsrate im August 2017 war die Entwicklung der Energiepreise. Im August 2017 verteuerte sich Energie binnen Jahresfrist um 2,3 %. Im Juli 2017 hatte die Teuerungsrate für Energie noch bei + 0,9 % gelegen. Im August 2017 waren vor allem Mineralölprodukte (+ 5,2 %, davon leichtes Heizöl: + 10,4 %; Kraftstoffe: + 3,9 %) und Strom (+ 2,0 %) teurer als ein Jahr zuvor. Hingegen verbilligte sich Gas um 2,9 %. Die Preise für Umlagen von Zentralheizung und Fernwärme gingen leicht zurück (- 0,2 %).

Die Preise für Nahrungsmittel erhöhten sich von August 2016 bis August 2017 um 3,0 %. Im Juli 2017 hatte die Teuerungsrate für Nahrungsmittel gegenüber dem Vorjahresmonat bereits bei + 2,7 % gelegen. Damit liegt der Preisanstieg für Nahrungsmittel im August 2017 weiterhin deutlich über der Gesamtteuerung. Teurer als ein Jahr zuvor waren im August 2017 vor allem Speisefette und Speiseöle (+ 28,1 %), insbesondere kostete Butter (+ 59,7 %) erheblich mehr. Auch für Molkereiprodukte (+ 14,3 %) mussten die Verbraucher durchweg deutlich mehr bezahlen. Weitere Preiserhöhungen gab es unter anderem bei Fisch und Fischwaren (+ 3,3 %) sowie Fleisch und Fleischwaren (+ 2,6 %). Hingegen gingen binnen Jahresfrist die Preise für Gemüse insgesamt zurück (- 4,5 %). Ohne Berücksichtigung der Preise für Energie und Nahrungsmittel hätte die Inflationsrate im August 2017 bei + 1,6 % gelegen.

Die Preise für Waren insgesamt erhöhten sich von August 2016 bis August 2017 um 2,0 %. Unter den Waren verteuerten sich neben Nahrungsmitteln und den Energieprodukten unter anderem Zeitungen und Zeitschriften (+ 4,8 %), Tabakwaren (+ 4,6 %) sowie pharmazeutische Erzeugnisse (+ 2,7 %) deutlich.

Die Preise für Dienstleistungen insgesamt stiegen im August 2017 gegenüber dem Vorjahresmonat um 1,6 % und damit etwas weniger stark als die Preise für Waren. Bedeutsam für die Preiserhöhung der Dienstleistungen waren die Nettokaltmieten (+ 1,7 % gegenüber August 2016), da private Haushalte einen großen Teil ihrer Konsumausgaben dafür aufwenden. Noch stärker verteuerten sich zum Beispiel Wartung und Reparatur von Fahrzeugen (+ 3,5 %), stationäre Gesundheitsdienstleistungen (+ 3,5 %) und Verpflegungsdienstleistungen (+ 2,4 %). Einige Dienstleistungen waren hingegen auch günstiger, insbesondere Dienstleistungen sozialer Einrichtungen (- 7,2 %) in Folge der Umsetzung des Pflegestärkungsgesetzes II im Januar 2017. Zudem gingen die Preise binnen Jahresfrist für Telekommunikationsdienstleistungen (- 0,8 %) sowie für Bildungsdienstleistungen des Elementar- und Primarbereichs (- 0,2 %) leicht zurück.

Veränderung im August 2017 gegenüber dem Vormonat Juli 2017 Im Vergleich zum Juli 2017 stieg der Verbraucherpreisindex im August 2017 geringfügig um 0,1 %. Die Preise für Energie insgesamt erhöhten sich binnen Monatsfrist um 0,5 %. Preisanstiege gab es hier sowohl bei leichtem Heizöl (+ 1,9 %) als auch bei Kraftstoffen (+ 0,9 %, darunter Superbenzin: + 0,7 %; Dieselkraftstoff: + 1,3 %). Deutlicher waren die Preiserhöhungen bei Bekleidungsartikeln (+ 3,4 %), hier insbesondere aufgrund der beginnenden Umstellung auf die Herbst-/Winterkollektion. Auffällig war zudem der Preisanstieg von 12,0 % bei Dienstleistungen für Tiere in Folge der Änderung der Gebührenordnung für Tierärzte.

Die Preise für Nahrungsmittel insgesamt gingen im August 2017 binnen Monatsfrist um 0,2 % zurück. Günstiger wurde hier vor allem Gemüse (- 2,2 %, darunter Kartoffeln: - 7,5 %; Gurken: - 12,8 %). Hingegen erhöhten sich erneut die Preise für Speisefette und Speiseöle (+ 2,0 %, darunter Butter: + 3,3 %).

Harmonisierter Verbraucherpreisindex für Deutschland Der für europäische Zwecke berechnete Harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) für Deutschland lag im August 2017 um 1,8 % über dem Stand von August 2016. Im Vergleich zum Juli 2017 stieg der Index im August 2017 um 0,2 %. Die vorläufigen Ergebnisse für den HVPI vom 30. August 2017 wurden damit bestätigt.

Die vollständige Pressemitteilung (inklusive PDF-Version) mit Tabellen sowie weitere Informationen und Funktionen sind im Internet-Angebot des Statistischen Bundesamtes unter http://www.destatis.de/presseaktuell zu finden.

Weitere Auskünfte:
Telefon: +49 (0) 611 / 75 47 77,
www.destatis.de/kontakt

Pressekontakt:

Rückfragen an obigen Ansprechpartner oder an:
Statistisches Bundesamt
Pressestelle
E-Mail: presse@destatis.de

Original-Content von: Statistisches Bundesamt, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Statistisches Bundesamt
Weitere Storys: Statistisches Bundesamt
  • 12.09.2017 – 11:00

    2015: Arzneimittelausgaben in Deutschland um 4,3 % gestiegen

    Wiesbaden (ots) - Die Ausgaben für Arzneimittel einschließlich Verbandmittel beliefen sich in Deutschland im Jahr 2015 auf 53,2 Milliarden Euro oder 652 Euro je Einwohner. Dies teilt das Statistische Bundesamt (Destatis) anlässlich der Internationalen pharmazeutischen Fachmesse EXOPHARM vom 13.09. - 16.09.2017 in Düsseldorf mit. Die Arzneimittelausgaben stiegen gegenüber 2014 um 4,3 %. Die größten Ausgabenträger ...

  • 12.09.2017 – 08:00

    59 % der deutschen Exportgeschäfte mit Drittländern wurden in Euro abgewickelt

    Wiesbaden (ots) - Im Jahr 2016 war bei deutschen Exporten in Länder außerhalb der Europäischen Union (Drittländer) der Euro weiterhin das am häufigsten verwendete Zahlungsmittel. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, wurden die deutschen Exportgeschäfte in diese Drittländer wertmäßig zu 59,4 % in Euro abgewickelt. In US-Dollar wurden 27,7 % der ...

  • 12.09.2017 – 08:00

    2016: 52 % weniger wassergefährdende Stoffe bei Unfällen freigesetzt als 2015

    Wiesbaden (ots) - Im Jahr 2016 wurden 2 721 Unfälle mit wassergefährdenden Stoffen registriert, 121 mehr als 2015. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, traten dabei fast 7,5 Millionen Liter wassergefährdende Stoffe unkontrolliert in die Umwelt aus. Das waren 8,0 Millionen Liter oder knapp 52 % weniger als im Vorjahr. Im Jahr 2015 waren vier ...