Sozialhilfeempfänger 2001: Unverändert im Westen, Anstieg im Osten
Wiesbaden (ots)
Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, erhielten am Jahresende 2001 in Deutschland rund 2,70 Mill. Personen in 1,42 Mill. Haushalten laufende Hilfe zum Lebensunterhalt außerhalb von Einrichtungen (= sog. "Sozialhilfe im engeren Sinne"), um ihren Grundbedarf vor allem an Nahrung, Kleidung, Unterkunft und Heizung decken zu können (sog. "soziokulturelles Existenzminimum"). Das waren - wie im Vorjahr - 3,3 % der Bevölkerung.
Am Jahresende 2001 gab es 0,8 % mehr Sozialhilfebezieher im engeren Sinne als Ende 2000. Der seit 1998 festgestellte Rückgang der Empfängerzahl hat sich somit im Jahr 2001 nicht fortgesetzt. Gegenüber dem bisherigen Höchststand Ende 1997 lag die Zahl der Hilfebezieher im Jahr 2001 um 6,7 % niedriger.
Mittels der Sozialhilfequote (Anteil der Hilfebezieher an der jeweiligen Bevölkerung) kann die Inanspruchnahme von Sozialhilfe durch verschiedene Bevölkerungsgruppen quantifiziert werden. Im einzelnen ergeben sich dabei für das Jahresende 2001 folgende Zusammenhänge: - Kinder (unter 18 Jahren) gehören mit einer Sozialhilfequote von 6,4 % relativ häufiger zu den Sozialhilfeempfängern als ältere Menschen (65 Jahre und älter), deren Quote 1,4 % beträgt. - Frauen beanspruchen mit einer Quote von 3,6 % relativ häufiger Sozialhilfe als Männer (2,9 %). - Ausländer haben mit 8,3 % eine deutlich höhere Sozialhilfequote als Deutsche (2,8 %).
1,63 Millionen Sozialhilfeempfänger (60,5 % aller Hilfebezieher) waren im erwerbsfähigen Alter, also zwischen 15 und 64 Jahre alt. Rund 682 000 Personen (41,8 % aller Empfänger im erwerbsfähigen Alter) waren arbeitslos gemeldet, ihre Zahl ist gegenüber dem Vorjahr um 5,9 % gestiegen. 34,1 % der arbeitslos gemeldeten Sozialhilfeempfänger erhielten auch Leistungen nach dem Arbeitsförderungsrecht.
Am Jahresende 2001 lebten rund 2,06 Mill. Sozialhilfeempfänger im früheren Bundesgebiet (ohne Berlin-West) und 379 000 in den neuen Ländern (ohne Berlin-Ost). Während die Empfängerzahl im Westen gegenüber dem Vorjahr unverändert blieb (+/- 0,0 %), ist sie im Osten Deutschlands deutlich gestiegen (+ 7,5 %). Trotz dieser unterschiedlichen Entwicklung ist die Sozialhilfequote im Westen mit 3,2 % nach wie vor höher als im Osten (2,7 %).
Die höchsten Sozialhilfequoten gab es Ende 2001 - wie in den Jahren zuvor - in den drei Stadtstaaten Bremen (9,2 %), Berlin (7,7 %) und Hamburg (6,8 %). Unter den Flächenländern wiesen das Saarland (4,3 %) und Schleswig-Holstein (4,2 %) die höchsten Quoten auf. Die niedrigsten Sozialhilfequoten hatten Bayern (1,7 %), Baden-Württemberg (2,0 %) und Thüringen (2,1 %).
Die vollständige Pressemitteilung, incl. Tabellen, ist im Internet-Angebot des Statistischen Bundesamtes unter www.destatis.de zu finden.
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ots-Originaltext Statistisches Bundesamt
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