Einnahmen der öffentlichen Haushalte im ersten Halbjahr 2002: - 2,1 %
Wiesbaden (ots)
Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, gingen die Einnahmen der öffentlichen Haushalte (Bund, Sondervermögen des Bundes, Länder, Gemeinden und Sozialversicherung) im ersten Halbjahr 2002 gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum um 2,1 % auf 432,1 Mrd. Euro zurück. Dagegen stiegen die öffentlichen Ausgaben um 2,2 % auf 490,1 Mrd. Euro. Das Finanzierungsdefizit der öffentlichen Haushalte in Abgrenzung der Finanzstatistik erreichte dadurch im ersten Halbjahr 2002 fast 58 Mrd. Euro und lag um 20,0 Mrd. Euro über dem vergleichbaren Vorjahresergebnis.
Zu dem Einnahmenrückgang trugen insbesondere geringere Steuereinnahmen der Gebietskörperschaften (Bund, Länder, Gemeinden) bei. Mit 188,2 Mrd. Euro fielen sie um 6,1 % niedriger aus als im ersten Halbjahr 2001. Hierfür dürften das abgeschwächte Wirtschaftswachstum und die Entlastungen aus der Steuerreform maßgebend gewesen sein. Den rückläufigen Steuereinnahmen standen beim Bund höhere Einnahmen aus dem Bundesbankgewinn (11,2 Mrd. Euro gegenüber 8,4 Mrd. Euro im entsprechenden Vorjahreszeitraum) gegenüber. Die Einnahmen der gesetzlichen Sozialversicherung aus Beiträgen erhöhten sich im ersten Halbjahr 2002 leicht um 1,6 % auf 177,6 Mrd. Euro.
Von den großen Ausgabeblöcken nahmen die Personalausgaben um 2,0 % auf 89,9 Mrd. Euro und die laufenden Sachaufwendungen um 1,0 % auf 104,3 Mrd. Euro zu. Überdurchschnittlich erhöhten sich die Ausgaben für Sozialleistungen (+ 3,8 % auf 176,3 Mrd. Euro) und die Zinsausgaben (+ 3,6 % auf 36,1 Mrd. Euro). Die Bauausgaben der öffentlichen Haushalte gingen um 5,2 % auf 10,5 Mrd. Euro zurück.
Nach Ebenen betrachtet stiegen die Ausgaben bis Ende Juni 2002 beim Bund um 6,0 %. Der Ausgabenzuwachs bei den Ländern betrug 1,7 % und bei den Gemeinden 1,5 %. Die Ausgaben der gesetzlichen Sozialversicherung erhöhten sich insgesamt um 3,1 %. Geprägt wurde die Entwicklung durch ein Plus bei den Ausgaben der gesetzlichen Rentenversicherung von 3,7 %. Die Ausgaben der gesetzlichen Krankenversicherung nahmen um 2,7 % zu und die der Pflegeversicherung um 2,2 %. Der Schuldenstand der öffentlichen Haushalte erhöhte sich bis 30. Juni 2002 um 4,7 % auf 1 223,8 Mrd. Euro.
Bei der Interpretation der Ergebnisse für die öffentlichen Haushalte im ersten Halbjahr 2002 ist zu berücksichtigen, dass hieraus wegen der unterjährigen Schwankungen bei den Ausgaben und Einnahmen noch keine Rückschlüsse auf das Jahresergebnis gezogen werden können.
Die detaillierte Analyse des Halbjahresergebnisses der öffentlichen Haushalte 2002 wird in Wirtschaft und Statistik , Heft 10, 2002, veröffentlicht.
Weiter Auskünfte erteilt: Renate Schulze-Steikow, Telefon: (0611) 75-4166, E-Mail: gesamthaushalt@destatis.de
ots-Originaltext Statistisches Bundesamt
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