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Statistisches Bundesamt

Statistisches Jahrbuch 2002 erschienen

Wiesbaden (ots)

Der Präsident des Statistischen Bundesamtes,
Johann Hahlen, hat heute in Berlin das Statistische Jahrbuch 2002 
der Öffentlichkeit vorgestellt. Als umfassendes Nachschlagewerk 
bietet es in seinen beiden Bänden Informationen über die Lage und 
die Entwicklung der Verhältnisse in Deutschland sowie wichtige 
Eckdaten aus Europa und der übrigen Welt. "Objektive und 
zuverlässige Daten haben für die politische Willensbildung der 
Bürgerinnen und Bürger, aber auch für Entscheidungen in fast allen 
Politik- und Unternehmensbereichen eine immer größere Bedeutung. 
Dazu gehört auch, die Öffentlichkeit vollständig zu informieren, 
ohne schlechte Nachrichten oder unbequeme Themen auszusparen," 
betonte Johann Hahlen.
Nachstehend einige Angaben zur Bevölkerung und ausgewählte 
Indikatoren zur wirtschaftlichen Entwicklung in Deutschland.
Die Abwanderung von Ost- nach Westdeutschland hat im Jahr 2001 einen 
neuen Höhepunkt erreicht: Die neuen Länder verloren per saldo rund 
98 000 Personen an den Westen. Die Zahl der Nettoabwanderungen aus 
dem Osten hatte nach der Vereinigung Deutschlands mit 10 000 
Personen im Jahr 1997 einen Tiefststand erreicht und war ab 1998 
wieder gestiegen. Im Jahr 2000 verlor der Osten 61 000 Personen 
durch Abwanderung.
Immer mehr Ausländer werden deutsche Staatsbürger: 1991 gab es 27 
300 Einbürgerungen, dagegen erwarben im Jahr 2001 178 100 Personen 
die deutsche Staatsangehörigkeit. Nach In-Kraft-Treten des neuen 
Staatsangehörigkeitsrechts ließen sich im Jahr 2000 186 700 
Ausländer einbürgern, das waren 30 % mehr als 1999 (143 300). Von 
den im Jahr 2001 eingebürgerten Personen waren gut 42 % ehemalige 
türkische Staatsangehörige.
Im ersten Halbjahr 2002 hatten 38,5 Mill. Erwerbstätige ihren 
Arbeitsplatz in Deutschland, 0,4 % weniger als im ersten Halbjahr 
2001: Hohe Arbeitsplatzverluste gab es im Vergleich zum ersten 
Halbjahr 2001 im Produzierenden Gewerbe mit 156 000 Erwerbstätigen 
weniger (- 1,8 %) und im Baugewerbe (155 000 bzw. 6,0 % weniger 
Personen). In den Dienstleistungsbereichen waren dagegen 153 000 
Personen oder 0,6 % mehr erwerbstätig als im ersten Halbjahr 2001. 
Die standardisierte (europaweit vergleichbare) Erwerbslosenquote in 
Deutschland betrug im Juli 2002 saisonbereinigt 8,3 %. Sie war damit 
ebenso hoch wie die Erwerbslosenquote der Eurozone, lag aber 
deutlich höher als die durchschnittliche Erwerbslosenquote aller 15 
EU-Mitgliedstaaten (7,7 %). Am geringsten war die Erwerbslosenquote 
in Luxemburg (2,4 %) und am höchsten in Spanien (11,3 %).
Deutschlands Bruttoinlandsprodukt hat im Jahr 2001 im Vergleich zum 
Vorjahr real um 0,6 % zugenommen. Im europäischen Vergleich - die 
Wirtschaft der EU wuchs nach Angaben des Statistischen Amtes der 
Europäischen Gemeinschaften (Eurostat) im Jahr 2001 um 1,5 % - 
gehörte Deutschland damit zu den Ländern mit dem geringsten 
Wachstum. Die US-Wirtschaft wuchs um 0,3 % und in Japan ging das 
Bruttoinlandsprodukt im Jahr 2001 real um 0,2 % zurück. Deutschlands 
Wirtschaftswachstum wird vom Export getragen: Im Jahr 2001 hatte der 
reale Exportüberschuss (Außenbeitrag) mit 1,6 %-Punkten zum 
Wirtschaftswachstum beigetragen und den Rückgang der inländischen 
Verwendung (- 1,0 %-Punkte) mehr als ausgeglichen.
Im Jahr 2001 betrug das Finanzierungsdefizit des Staates mit 57,5 
Mrd. Euro (in der Abgrenzung der Volkswirtschaftlichen 
Gesamtrechnungen) 2,8 % des Bruttoinlandsprodukts und blieb damit 
knapp unter der Drei-Prozent-Defizitquote des Europäischen 
Stabilitäts- und Wachstumspaktes von 1997. Die Staatsverschuldung in 
Höhe von 1 232,8 Mrd. Euro lag bei 59,5 % des Bruttoinlandsprodukts 
und damit knapp unter der Schwelle des Stabilitätspakts von 60 %.
In der ersten Jahreshälfte 2002 war das Preisklima in Deutschland im 
Vergleich zur entsprechenden Vorjahresperiode insgesamt ruhig: Der 
Preisindex für die Lebenshaltung aller privaten Haushalte in 
Deutschland stieg im September 2002 - nach vorläufigen Ergebnissen - 
um 1,1 %, nach zuletzt ebenfalls 1,1 % im August und 1,0 % im Juli 
2002. Die Euro-Bargeldeinführung Anfang Januar 2002 hat nach 
Analysen des Statistischen Bundesamtes auf die Lebenshaltungskosten 
insgesamt keinen wesentlichen Einfluss gehabt.
Die in den Jahrbüchern enthaltenen Daten sind zum größten Teil 
Ergebnisse der Arbeit der sechzehn Statistischen Landesämter und des 
Statistischen Bundesamtes; darüber hinaus haben weitere Verwaltungen 
und Institutionen Daten aus ihren Bereichen zur Verfügung gestellt.
In Buchform können das Statistische Jahrbuch 2002 für die 
Bundesrepublik Deutschland und das Jahrbuch für das Ausland im 
Schuber zusammen mit der entsprechenden CD-ROM (Einstecktasche) zum 
Vorzugspreis von 80,50 Euro (Bestell-Nr. 1010100-02700, ISBN 
3-8246-0656-9) erworben werden. Einzeln kostet das Statistische 
Jahrbuch 2002 für die Bundesrepublik Deutschland 65,- Euro 
(Bestell-Nr. 1010110-02700, ISBN
3-8246-0657-7) und das Statistische Jahrbuch 2002 für das Ausland 
29,- Euro (Bestell-Nr. 1010120-02700, ISBN 3-8246-0658-5). Das 
Statistische Jahrbuch 2002 allein auf CD-ROM (Bestell-Nr. 
1010130-02700, ISBN 3-8246-0659-3) kostet 25,- Euro. Alle Produkte 
können im Buchhandel oder über den Metzler-Poeschel-Verlag 
(SFG-Servicecenter Fachverlage GmbH, Postfach 4343, 72774 
Reutlingen, Telefon: 07071/935350 oder Fax: 07071/935335, E-Mail:  
destatis@s-f-g.com, Internet: www.s-f-g.com) bezogen werden. Sie 
sind auch online im Statistik-Shop des Statistischen Bundesamtes 
unter www.destatis.de/shop bestellbar.
Journalisten erhalten Rezensionsexemplare des Statistischen 
Jahrbuchs 2002 bei der Pressestelle des Statistischen Bundesamtes 
(Telefon: 0611/75-3444, E-Mail:  presse@destatis.de).
Weitere Auskünfte erteilt: Peter Knoche, 
Telefon: (0611) 75-2809,
E-Mail:  peter.knoche@destatis.de
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Telefon:(0611) 75-3444
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