SPERRFRISTMELDUNG: Freigabe , 14.01.2003, 08:00 Uhr
Verbraucherpreise 2002 um 1,3% über dem Vorjahresstand
Wiesbaden (ots)
ACHTUNG SPERRFRISTMELDUNG: Freigabe , 14.01.2003, 08:00 Uhr
Wie das Statistische Bundesamt aufgrund endgültiger Berechnungen mitteilt, ist der Preisindex für die Lebenshaltung aller privaten Haushalte in Deutschland im Jahresdurchschnitt 2002 gegenüber 2001 um 1,3% gestiegen, nach 1,9% in 2000 und 2,5% in 2001. Dies ist die niedrigste Jahresteuerungsrate seit 1999.
Ohne Heizöl und Kraftstoffe hätte sich der Index im Jahresdurchschnitt um 1,4% erhöht. Obwohl die Preisentwicklung bei Heizöl und Kraftstoffen im Verlauf des Jahres sehr unterschiedlich war, hat sie keinen nennenswerten Einfluss auf den Jahresdurchschnitt. Heizöl und Kraftstoffe haben sich im Jahresdurchschnitt um 0,1% gegenüber 2001 verteuert.
Im Dezember 2002 stieg der Preisindex gegenüber Dezember 2001 um 1,1%. Im Vergleich zum Vormonat ergibt sich eine Zunahme von 0,1%. Die Schätzung für Dezember 2002 aufgrund der Ergebnisse aus sechs Bundesländern wurde damit bestätigt. In den Vormonaten November und Oktober 2002 sind die Preise im Vorjahresvergleich um 1,1% bzw. 1,3% gestiegen.
Ohne Mineralölerzeugnisse hätte die Inflationsrate im Dezember 2002 nur 0,6% betragen. Die Preise für leichtes Heizöl erhöhten sich von Dezember 2001 auf Dezember 2002 um 12,4%. Die Preise für Kraftstoffe stiegen im gleichen Zeitraum um 9,5%. Auch gegenüber dem Vormonat sind die Preise für Mineralölerzeugnisse gestiegen (leichtes Heizöl: 6,3%; Kraftstoffe: 0,2%).
Überdurchschnittliche Preisrückgänge waren im Dezember 2002 im Jahresvergleich bei Nahrungsmitteln und alkoholfreien Getränken zu beobachten (- 1,0%), binnen Monatsfrist ergaben sich leichte Preissteigerungen (+ 0,3%). Preissenkend wirkten sich im Jahresvergleich vor allem Fleisch und Fleischwaren (- 2,0%), Gemüse (- 8,9%) und Kaffee, Tee und Kakao (- 3,1%) aus, während für Fische und Fischwaren eine überdurchschnittlich hohe Veränderung von + 3,0% zu beobachten war.
Zur Teuerung trug im Dezember 2002 weiterhin - wie schon seit Jahresbeginn - die Preissteigerung für Tabakwaren (+ 5,7%) bei. Hervorzuheben sind ebenfalls die Preiserhöhungen bei einigen Dienstleistungen, unter anderem Schuhreparaturen (+ 4,6%), chemische Reinigung (+ 3,2%) sowie Beherbergungsdienstleistungen (+ 3,7%).
Für das frühere Bundesgebiet ergab sich im Jahresdurchschnitt 2002 eine Preissteigerungsrate von 1,4%. Der Dezember weist im Vorjahresvergleich einen Anstieg von 1,2% auf. Im Vergleich zum November 2002 stieg der Index um 0,2%.
Für die neuen Länder und Berlin-Ost wurde für das Jahr 2002 eine Teuerungsrate von 1,1% ermittelt. Die Steigerung von Dezember 2002 gegenüber Dezember 2001 liegt bei 0,5%. Im Vergleich zum November 2002 blieb der Index unverändert. Der für europäische Zwecke berechnete harmonisierte Verbraucherpreisindex für Deutschland ist im Jahresdurchschnitt ebenfalls um 1,3% gestiegen. Die Teuerung von Dezember 2002 gegenüber Dezember 2001 betrug 1,1%. Im Vergleich zum Vormonat stieg der Index um 0,2%. Die Schätzung vom 20. Dezember 2002 wurde geringfügig nach oben korrigiert.
Weitere Angaben enthalten der Eil- und der Monatsbericht Dezember 2002 der Fachserie 17, Reihe 7, "Preisindizes für die Lebenshaltung", die auch online im Statistik-Shop des Statistischen Bundesamtes unter http:// www.destatis.de/shop erhältlich sind.
Preisindex für die Lebenshaltung aller privaten Haushalte
Veränderung Gesamtindex/Abteilungen gegenüber Veränderung -------- 1995 = 100 Vorjahres- gegenüber Jahr/Monat zeitraum Vormonat % %
Gesamtindex im Dezember 2002 110,8 1,1 0,1
Nahrungsmittel und alkohol- freie Getränke 105,1 - 1,0 0,3 Alkoholische Getränke, Tabakwaren 113,8 3,8 0,0 Bekleidung und Schuhe 103,0 - 0,6 - 0,6 Wohnung, Wasser, Strom, Gas u.s.w. 115,2 1,1 0,2 Einrichtungsgegenstände, Haushaltsgeräte u.ä. 104,2 0,6 0,0 Gesundheitspflege 112,6 - 0,1 0,0 Verkehr 119,5 3,4 0,2 Nachrichtenüber- mittlung 82,5 0,6 - 0,1 Freizeit, Unterhaltung u.ä. 106,6 0,2 0,5 Bildungswesen 125,2 3,0 0,1 Beherbergungs- und Gast- stättendienstleistungen 111,5 3,2 0,4 Andere Waren und Dienstleistungen 112,5 1,8 0,0
Gesamtindex
1998 D 104,3 1,0 - 1999 D 104,9 0,6 - 2000 D 106,9 1,9 - 2001 D 109,6 2,5 - 2002 D 111,0 1,3 -
2001 Dezember 109,6 1,7 0,1
2002 Januar 110,6 2,1 0,9 Februar 110,9 1,7 0,3 März 111,1 1,8 0,2 April 111,2 1,6 0,1 Mai 111,2 1,1 0,0 Juni 111,1 0,8 - 0,1 Juli 111,3 1,0 0,2 August 111,2 1,1 - 0,1 September 111,1 1,0 - 0,1 Oktober 111,1 1,3 0,0 November 110,7 1,1 - 0,4 Dezember 110,8 1,1 0,1 ______________________ D = Jahresdurchschnitt
Weitere Auskünfte erhalten Sie über unsere Service-Nummer, Telefon: (0611) 75-2621, E-Mail: verbraucherpreisindex@destatis.de
Zusätzliche Informationen
1. Mit Berichtsmonat Januar 2003 wird das Statistische Bundesamt den Preisindex für die Lebenshaltung auf das neue Basisjahr 2000 (bisher 1995) umstellen und damit den Warenkorb an veränderte Verbrauchsgewohnheiten anpassen. Am 26. Februar 2003 wird das Statistische Bundesamt in einer Pressekonferenz in Frankfurt/Main die auf Basis 2000=100 neuberechneten Ergebnisse bekannt geben.
2. um gleichen Zeitpunkt wird die Berechnung eigenständiger Preisindizes für das frühere Bundesgebiet und für die neuen Länder und Berlin-Ost sowie für spezielle Haushaltstypen eingestellt. Künftig wird es allein den "Verbraucherpreisindex für Deutschland" geben, der die Entwicklung der Verbraucherpreise aller privaten Haushalte in Deutschland abbildet. Für die Nutzung von Preisindizes in Wertsicherungsklauseln empfiehlt die amtliche Statistik die Umstellung auf den neuen "Verbraucherpreisindex für Deutschland" und bereitet hierzu umfangreiche Informationen vor.
Eine Beratung zu rechtlichen Fragen im Zusammenhang mit Wertsicherungsklauseln durch die statistischen Ämter des Bundes und der Länder ist nach dem Rechtsberatungsgesetz nicht erlaubt.
ots-Originaltext Statistisches Bundesamt
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