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Statistisches Bundesamt: Strafgefangene 2002: Zahl gegenüber Vorjahren kaum verändert

Wiesbaden (ots)

Wie das Statistische Bundesamt mitteilt,
befanden sich am 31. März 2002 insgesamt 60 700 Gefangene zur
Verbüßung einer Freiheits- bzw. Jugendstrafe oder in
Sicherungsverwahrung in einer deutschen Strafanstalt. Damit blieb die
Gesamtzahl der in den Strafanstalten Einsitzenden im zweiten Jahr
seit 2000 (60 800, 1999: 60 700) im Wesentlichen unverändert.
Dem gegenwärtigen Stand der Gefangenenzahl war ein deutlicher
Anstieg in den 90er Jahren vorausgegangen. Zwischen 1992 und 2000
erhöhte sich die Zahl der Gefangenen in Deutschland von 39 500 um
mehr als 50%. Sie erreichte damit - gemessen an der jeweiligen
strafmündigen Bevölkerung - wieder annähernd das Niveau von Mitte der
80er Jahre, lag aber unter dem Mitte der 60er Jahre.
Am 31.3.2002 waren 83% (50.300) der Gefangenen in einer
Strafanstalt im früheren Bundesgebiet einschl. Berlin inhaftiert, 17%
(10.400) in den neuen Ländern. Bezogen auf 100.000 strafmündige
Einwohner ab 14 Jahren gab es in Westdeutschland (einschl. Berlin) 86
und in Ostdeutschland 85 Strafgefangene und Sicherungsverwahrte.
Damit hat sich die auf die Bevölkerung umgerechnete Gefangenenzahl
in den alten und neuen Ländern innerhalb von 10 Jahren weitgehend
angeglichen. Infolge einer weitgehenden Amnestie nach der
Wiedervereinigung wurden 1992 in Ostdeutschland nur 13 Strafgefangene
und Sicherungsverwahrte je 100.000 Einwohner ab 14 Jahren
registriert. Der Anstieg der Belegungszahlen in den neunziger Jahren
verlief daher in den neuen Ländern viel steiler als in den alten
Ländern.
In den Strafanstalten befinden sich ganz überwiegend Männer; am
31.3.2002 wurden 58.000 Männer und 2.700 Frauen (5%) gezählt. Von den
Einsitzenden hatten 47 200 Personen die deutsche Staatsangehörigkeit;
der Ausländeranteil lag bei 22%. Mit 10% war der Anteil der
Strafgefangenen ohne deutschen Pass in den neuen Ländern erheblich
geringer als in den alten Ländern und Berlin (25%). 40% der
Gefängnisinsassen (24 600 Personen) waren unter 30 Jahre alt. Bei den
Ausländern lag dieser Anteil bei 46% (Deutsche: 39%).
Für vier von zehn Gefangenen (42% bzw. 25 200 Personen) betrug die
voraussichtliche Dauer ihrer Freiheits- oder Jugendstrafe nicht mehr
als ein Jahr; 1 700 Strafgefangene (3%) verbüßten am 31.3.2002 eine
lebenslange Freiheitsstrafe. Außerdem befanden sich 299 Personen in
der so genannten Sicherungsverwahrung, die bei gefährlichen
Wiederholungstätern im Anschluss an eine Gefängnisstrafe verhängt
werden kann.
Insgesamt 11 400 Gefangene (19%) verbüßten ihre Strafe im offenen 
Vollzug, mit dem die Reintegration von Straftätern in die 
Gesellschaft gefördert werden soll. Diese Vollzugsform wird in den 
neuen Ländern seltener praktiziert als im früheren Bundesgebiet 
einschl. Berlin. So waren 2002 im Osten 8% der Strafgefangenen im 
offenen Vollzug, im Westen dagegen 21%.
Weitere Auskünfte erteilt: Stefan Brings
Telefon: (0611) 75-2446,
E-Mail:  rechtspflegestatistik@destatis.de
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