Statistisches Bundesamt: Insolvenzen im Oktober 2002
Wiesbaden (ots)
Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, wurden im Oktober 2002 in Deutschland 7 673 Insolvenzen verzeichnet. Davon entfielen 3 250 auf Unternehmen einschließlich Kleinunternehmen und 4 423 auf andere Schuldner. Zu letzteren zählen insbesondere Verbraucher (2 181), natürliche Personen, die beispielsweise als Gesellschafter beteiligt waren (324), ehemals selbstständig Tätige (1 720) und Nachlassinsolvenzen (198).
Ein sinnvoller Vergleich mit den Vorjahreszahlen ist nach wie vor nicht möglich, weil in Folge der jüngsten Reform des Insolvenzrechts ab 1. Dezember 2001 erheblich mehr Insolvenzverfahren eröffnet wurden. Jetzt können natürliche Personen auch dann ein Insolvenzverfahren beantragen, wenn sie mittellos sind, da ihnen die Verfahrenskosten gestundet werden können. Die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens ist Voraussetzung, um - nach einer sechsjährigen "Wohlverhaltensphase" - die Befreiung von den restlichen Schulden zu erlangen. Diese Erleichterung gilt nicht nur für Verbraucher, sondern auch für ehemals selbstständig Tätige und für Kleinunternehmer. Daher sind die Insolvenzverfahren für Unternehmen insgesamt nicht mit den Vorjahreszahlen vergleichbar. Vergleichbar mit dem Vorjahr sind jedoch die Insolvenzen von Kapital- und Personengesellschaften; sie stiegen im Oktober 2002 um rund 7% gegenüber Oktober 2001 auf 2 085 Fälle.
Von Januar bis Oktober 2002 wurden 69 929 Insolvenzen gemeldet, darunter 31 379 von Unternehmen und 17 394 von Verbrauchern. Die Zahl der Insolvenzen von Personen- und Kapitalgesellschaften stieg um 12,4% auf 20 080. Die Gerichte bezifferten die offenen Forderungen der Gläubiger in den ersten zehn Monaten des Jahres 2002 auf 54,6 Mrd. Euro.
Insolvenzen in Deutschland
Januar Oktober 2002 bis Oktober 2002
Insgesamt 7 673 69 929
Unternehmen 3 250 31 379
Übrige Schuldner 4 423 38 550 davon: - Verbraucher 2 181 17 394 - natürliche Personen als Gesellschafter 324 5 726 - ehemals selbstständig Tätige 1 720 13 475 - Nachlässe 198 1 955
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ots-Originaltext Statistisches Bundesamt
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