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Statistisches Bundesamt

Statistisches Bundesamt: Hedonische Preismessung bei Personenkraftwagen

Wiesbaden (ots)

Das Statistische Bundesamt hat in der
Preisstatistik nun auch bei Kraftfahrzeugen (Pkws) die so genannten
hedonischen Methoden zur Qualitätsbereinigung eingesetzt und die
Ergebnisse mit denen nach dem bisher angewandten
Qualitätsbereinigungsverfahren beim Verbraucherpreisindex für
Kraftfahrzeuge verglichen.
Der Vergleich zeigt: Bei den in Deutschland verkauften Pkws werden
die mit dem technischen Fortschritt einhergehenden
Qualitätsänderungen durch das bisher angewandte Verfahren der
Qualitätsbereinigung adäquat abgebildet. Es gab keine systematischen
Abweichungen zwischen den Ergebnissen. Das Statistische Bundesamt
wird daher bei Neuwagen sein Qualitätsbereinigungsverfahren nicht auf
die hedonische Methode umstellen, sondern das bewährte und deutlich
kostengünstigere bisherige Verfahren weiterführen.
Qualitätsänderungen bei Kraftfahrzeugen werden in der
Verbraucherpreisstatistik durch die so genannte
Ausstattungsbereinigung erfasst. Dabei wird der Wert von veränderten
Ausstattungsmerkmalen (zum Beispiel von erstmals serienmäßig im Pkw
eingebauten Zusatzairbags) geschätzt und beim Preisvergleich
berücksichtigt. Diese Qualitätsbereinigung gewährleistet, dass
"Gleiches mit Gleichem" verglichen wird, denn ein mit veränderter
Qualität angebotener Pkw ist nicht unmittelbar mit einem
Vorgängermodell gleichen Typs vergleichbar.
Würden solche Qualitätsänderungen in der Preisstatistik
vernachlässigt und die direkt beobachteten Verkaufspreise für die
Preismessung herangezogen, so käme es bei Automobilen im Durchschnitt
zu einer Überschätzung der Preissteigerungen. Im Zeitraum von 1995
bis 2001 stieg der Preisindex um 5,2%, während die Verkaufspreise mit
17,1% deutlich stärker zugelegt haben. Die Differenz ist auf
Qualitätsverbesserungen der Pkws zurückzuführen, die im gesamten
Zeitraum einen Wertanteil von 11,9% der Verkaufspreise des Jahres
1995 ausmachen. Die preisdämpfende Wirkung von Qualitätsänderungen
zeigt sich auch bei anderen Produkten, die einer raschen technischen
Fortentwicklung unterliegen, wie zum Beispiel bei Personalcomputern.
Qualitätsbereinigungen werden in der deutschen amtlichen
Preisstatistik seit jeher durchgeführt. Die hedonische Methode ist
ein neueres, sehr anspruchsvolles Verfahren der Qualitätsbereinigung.
Hierbei wird ein Gut gedanklich in verschiedene
Qualitätseigenschaften zerlegt; dann wird mit Hilfe der
Regressionsanalyse der Einfluss dieser Qualitätsmerkmale auf dessen
Preis ermittelt. Dadurch lassen sich diejenigen Preisänderungen, die
auf qualitativen Veränderungen bestimmter Eigenschaften beruhen, von
den "reinen" Preisänderungen rechnerisch trennen und eliminieren.
Im Jahr 2002 hat das Statistische Bundesamt ein umfassendes
Programm zur Nutzung hedonischer Verfahren bei der
Qualitätsbereinigung begonnen. In einem ersten Schritt wird seit Juni
2002 die hedonische Methode für die laufende Berechnung der
Preisentwicklung von Personalcomputern eingesetzt. Das Statistische
Bundesamt wird bislang mit herkömmlichen Methoden qualitätsbereinigte
Indizes durch hedonische Preisindizes ersetzen, wenn sich
systematische Abweichungen nach oben oder nach unten zeigen. Auf
Grund der inzwischen gewonnenen Erfahrungen mit hedonischen Methoden
sollen letztere bei der Preismessung von ursprünglich nicht
berücksichtigten Gebrauchtwagen und dem selbstgenutzten Wohneigentum
angewandt werden. Hedonische Preisindizes werden schrittweise bei
folgenden Positionen der amtlichen Preisstatistik zur Evaluierung
bzw. zur laufenden Indexberechnung eingesetzt:
- Verbraucherpreise für Personalcomputer (hedonischer Index seit 
6/2002 implementiert). 
- Verbraucherpreise für Neuwagen (Evaluation 1/2003 abgeschlossen; 
bei der laufenden Indexberechnung kein Einsatz hedonischer Methoden, 
da es keine systematischen Abweichungen gibt). 
- Verbraucherpreise für Neuwagen (Evaluation 1/2003 abgeschlossen; 
kein Einsatz durch hedonische Methoden, da es keine systematischen 
Abweichungen gibt). 
- Verbraucherpreise für Gebrauchtwagen. 
- Erzeuger-, Import- und Exportpreise für EDV-Güter. 
- Verbraucherpreise für elektrische Haushaltsgeräte und 
Unterhaltungselektronik. 
- Verbraucherpreise für selbstgenutztes Wohneigentum.
Weitere Auskünfte erteilt: Dr. Stefan Linz, 
Telefon: (0611) 75-2659,
E-Mail:  stefan.linz@destatis.de
ots-Originaltext
Statistisches Bundesamt

Rückfragen an obigen Ansprechpartner oder an:

Statistisches Bundesamt
Pressestelle
Telefon:(0611) 75-3444
Email:presse@destatis.de

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