Statistisches Bundesamt: Insolvenzen im November 2002
Wiesbaden (ots)
In Deutschland wurden im November 2002 7 723 Insolvenzen verzeichnet. Nach Miteilung des Statistischen Bundesamtes entfielen davon 3 266 auf Unternehmen einschließlich Kleinunternehmen und 4 457 auf andere Schuldner. Zu letzteren zählen insbesondere Verbraucher (2 159), natürliche Personen, die beispielsweise als Gesellschafter beteiligt waren (355), ehemals selbstständig Tätige (1 728) und Nachlassinsolvenzen (215).
Ein sinnvoller Vergleich mit den Vorjahreszahlen ist nach wie vor nicht möglich, weil in Folge der jüngsten Reform des Insolvenzrechts ab 1. Dezember 2001 erheblich mehr Insolvenzverfahren eröffnet wurden. Jetzt können natürliche Personen auch dann ein Insolvenzverfahren beantragen, wenn sie mittellos sind, da ihnen die Verfahrenskosten gestundet werden können. Die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens ist Voraussetzung, um - nach einer sechsjährigen "Wohlverhaltensphase" - die Befreiung von den restlichen Schulden zu erlangen. Diese Erleichterung gilt nicht nur für Verbraucher, sondern auch für ehemals selbstständig Tätige und für Kleinunternehmer. Daher sind die Insolvenzverfahren für Unternehmen insgesamt nicht mit den Vorjahreszahlen vergleichbar. Vergleichbar mit dem Vorjahr sind jedoch die Insolvenzen von Kapital- und Personengesellschaften; sie stiegen im November 2002 um rund 18% gegenüber November 2001 auf 2 064 Fälle.
Von Januar bis November 2002 wurden 77 652 Insolvenzen gemeldet, darunter 34 645 von Unternehmen und 19 553 von Verbrauchern. Die Zahl der Insolvenzen von Personen- und Kapitalgesellschaften stieg um 12,9% auf 22 144. Die Gerichte bezifferten die offenen Forderungen der Gläubiger in den ersten elf Monaten des Jahres 2002 auf 58,5 Mrd. Euro.
Insolvenzen in Deutschland
Januar November 2002 bis November 2002
Insgesamt 7 723 77 652
Unternehmen 3 266 34 645
Übrige Schuldner 4 457 43 007 davon: - Verbraucher 2 159 19 553 - natürliche Personen als Gesellschafter 355 6 081 - ehemals selbstständig Tätige 1 728 15 203 - Nachlässe 215 2 170
Weitere Auskünfte erteilt: Jürgen Angele, Telefon: (0611) 75-2978, Mail: juergen.angele@destatis.de
ots-Originaltext Statistisches Bundesamt
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