Statistisches Bundesamt: Knapp 1% weniger Schüler in allgemein bildenden Schulen
Wiesbaden (ots)
Im laufenden Schuljahr 2002/2003 besuchen rund 9,8 Mill. Schülerinnen und Schüler allgemein bildende Schulen in Deutschland. Das sind 92 500 (- 0,9%) weniger als im Vorjahr. Wie das Statistische Bundesamt weiter mitteilt, steht dabei einem leichten Zuwachs von 0,4% (+ 30 000) im früheren Bundesgebiet ein Rückgang von 6,4% (- 122 500) in den neuen Ländern und Berlin gegenüber. Für die kommenden Jahre wird mit weiter sinkenden Schülerzahlen für Deutschland gerechnet.
Im Primarbereich, den im wesentlichen Grundschulen abdecken, werden im laufenden Schuljahr 3,2 Mill. Kinder unterrichtet; 67 600 oder 2,1% weniger als im Vorjahr. Hier verringerten sich die Schülerzahlen sowohl in Ost- (- 15 500; - 3,6%) als auch in Westdeutschland (- 52 100; - 1,8%). Diese Entwicklung wird sich in den kommenden Jahren mit dem Aufrücken der Schüler und Schülerinnen in höhere Klassenstufen auch auf weiterführende Schulen auswirken. Im Sekundarbereich I (Klassenstufen 5 bis 10) gibt es in Deutschland mit 5,3 Mill. 26 600 (- 0,5%) weniger Schüler als im Schuljahr 2001/2002. Einem Plus von 1,8% (+ 77 000) in den westlichen Bundesländern steht ein Minus von 8,7% (- 103 600) in den östlichen Bundesländern einschließlich Berlin gegenüber. Die vom kräftigen Geburtenrückgang seit Beginn der 90er Jahre betroffenen Altersjahrgänge haben mittlerweile den Sekundarbereich I erreicht. Im Sekundarbereich II (Klassenstufen 11 bis 13) steigen die Schülerzahlen (+ 6 200), allerdings nur im früheren Bundesgebiet (+ 6 200; + 1,1%).
Die Veränderungen bei den Schularten dürften im Schuljahr 2002/2003 weitgehend strukturbedingt sein: Der mit 9,3% (- 36 000) deutliche Rückgang der Schülerzahlen in der schulartunabhängigen Orientierungsstufe ist vor allem auf die Aufhebung der flächendeckenden Orientierungsstufe in Brandenburg und Sachsen-Anhalt zurückzuführen. Dies beeinflusst die Schülerentwicklung bei anderen Schularten in Deutschland. Auch in Integrierten Gesamtschulen (- 500; - 0,1%), Hauptschulen (- 2 300; - 0,2%) und Schularten mit mehreren Bildungsgängen (- 2 700; - 0,6%) gibt es in diesem Schuljahr weniger Schüler. Dagegen verzeichneten Freie Waldorfschulen ein Plus von 1,9% (+ 1 300) gefolgt von Sonderschulen (0,8%; + 3 500), Gymnasien (0,5%; + 11 000) und Realschulen (0,4%; + 4 800).
49,2% der Schüler an allgemein bildenden Schulen in Deutschland sind Mädchen oder junge Frauen. Der Mädchen-/Frauenanteil bei den Schularten ist jedoch unterschiedlich: Die Spanne reicht von 36,7% in Sonderschulen über 43,6% in Hauptschulen bis zu 54,4% in Gymnasien.
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ots-Originaltext Statistisches Bundesamt
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