Ausführliche Ergebnisse zur Wirtschaftsleistung im 1. Quartal 2019
Wiesbaden (ots)
Bruttoinlandsprodukt, 1. Quartal 2019 +0,4 % zum Vorquartal (preis-, saison- und kalenderbereinigt) +0,6 % zum Vorjahresquartal (preisbereinigt) +0,7 % zum Vorjahresquartal (preis- und kalenderbereinigt)
Die deutsche Wirtschaft ist zum Jahresbeginn gewachsen: Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) bereits in seiner Schnellmeldung am 15. Mai 2019 mitgeteilt hatte, war das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im 1. Quartal 2019 - preis-, saison- und kalenderbereinigt - um 0,4 % höher als im 4. Quartal 2018. Zuletzt war die deutsche Wirtschaftsleistung mit -0,2 % im 3. und 0,0 % im 4. Quartal 2018 leicht rückläufig beziehungsweise stagnierte.
Wachstumsimpulse zum Vorquartal vor allem aus dem Inland
Positive Impulse kamen im Vorquartalsvergleich (preis-, saison- und kalenderbereinigt) vor allem aus dem Inland: In Ausrüstungen wurde 1,2 % mehr investiert als im 4. Quartal 2018. Die Bauinvestitionen stiegen sogar um 1,9 %. Zudem steigerten die privaten Haushalte ihre Konsumausgaben um 1,2 %. Einen ähnlich starken Anstieg der privaten Konsumausgaben gab es zuletzt 2011. Die staatlichen Konsumausgaben hingegen waren rückläufig (-0,3 %). Die Nachfrage aus dem Ausland ist ebenfalls gestiegen. Den vorläufigen Berechnungen zufolge wurden insgesamt 1,0 % mehr Waren und Dienstleistungen exportiert als im 4. Quartal 2018. Die Importe erhöhten sich im selben Zeitraum etwas schwächer (+0,7 %).
Bruttoinlandsprodukt auch im Vorjahresvergleich gestiegen
Im Vorjahresvergleich war das preisbereinigte BIP im 1. Quartal 2019 um 0,6 % höher (kalenderbereinigt: 0,7 %) als ein Jahr zuvor. Im 4. Quartal 2018 hatte das preisbereinigte BIP um 0,9 % (kalenderbereinigt: 0,6 %) und im 3. Quartal 2018 um 1,1 % (kalenderbereinigt: 1,1 %) höher gelegen als in den jeweiligen Vorjahresquartalen.
Rückgang der Arbeitsproduktivität
Die Wirtschaftsleistung im 1. Quartal 2019 wurde von 44,9 Millionen Erwerbstätigen erbracht, das waren 481 000 Personen oder 1,1 % mehr als ein Jahr zuvor (siehe Pressemitteilung 190/19 vom 17.05.2019).
Die gesamtwirtschaftliche Arbeitsproduktivität - gemessen als preisbereinigtes Bruttoinlandsprodukt je Erwerbstätigenstunde - ist im 1. Quartal 2019 nach vorläufigen Berechnungen gegenüber dem Vorjahr um 0,8 % gesunken. Je Erwerbstätigen gerechnet fiel der Rückgang der Arbeitsproduktivität mit -0,5 % etwas geringer aus. Im Durchschnitt wurden je Erwerbstätigen etwas mehr Arbeitsstunden geleistet als ein Jahr zuvor. Dies ergaben erste vorläufige Berechnungen des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) der Bundesagentur für Arbeit.
Wachstumsimpulse auch im Vorjahresvergleich aus dem Inland
Auch im Vorjahresvergleich kamen die Wachstumsimpulse im 1. Quartal 2019 vor allem aus dem Inland: Die privaten Konsumausgaben stiegen um 1,1 %, die staatlichen Konsumausgaben um 1,4 %. In Ausrüstungen wurde preisbereinigt 2,3 % mehr investiert als im 1. Quartal 2018. Die Bauinvestitionen legten deutlich um 5,3 % zu. Insgesamt war die inländische Verwendung um 1,6 % höher als ein Jahr zuvor.
Im 1. Quartal 2019 wurden vorläufigen Berechnungen zufolge 1,5 % mehr Waren und Dienstleistungen exportiert als im 1. Quartal 2018. Im selben Zeitraum stiegen auch die Importe, der Anstieg fiel mit 4,1 % aber deutlich stärker aus.
Bruttowertschöpfung im Verarbeitenden Gewerbe rückläufig
Auf der Entstehungsseite des Bruttoinlandsprodukts war die preisbereinigte Bruttowertschöpfung im 1. Quartal 2019 mit Ausnahme des Verarbeitenden Gewerbes (-2,4 %) in allen Wirtschaftsbereichen höher als ein Jahr zuvor: Die größten Zuwachsraten gab es im Baugewerbe (+4,6 %), der Land- und Forstwirtschaft, Fischerei (+4,7 %) und im Bereich der Information und Kommunikation (+3,1 %). Insgesamt war die preisbereinigte Bruttowertschöpfung aller Wirtschaftsbereiche um 0,5 % höher als im 1. Quartal 2018.
Arbeitnehmerentgelt kräftig gestiegen
In jeweiligen Preisen gerechnet waren das Bruttoinlandsprodukt und das Bruttonationaleinkommen im 1. Quartal 2019 um 2,7 % höher als im 1. Quartal 2018. Das Volkseinkommen, das sich aus dem Arbeitnehmerentgelt sowie den Unternehmens- und Vermögenseinkommen zusammensetzt, nahm insgesamt um 2,2 % zu. Dabei entwickelten sich die beiden Komponenten sehr unterschiedlich: Während das Arbeitnehmerentgelt um 4,7 % höher war als im 1. Quartal 2018, gingen die Unternehmens- und Vermögenseinkommen nach ersten vorläufigen Berechnungen um 2,6 % zurück. Die Bruttolöhne und -gehälter der Arbeitnehmer waren um 4,6 %, die Nettolöhne und -gehälter um 4,9 % höher als vor einem Jahr. Im Durchschnitt je Arbeitnehmer stiegen die Löhne und Gehälter weniger stark (brutto um 3,1 % und netto um 3,5 %), da auch die Anzahl der Arbeitnehmer im Vergleich zum Vorjahresquartal zunahm (+1,4 %). Das verfügbare Einkommen der privaten Haushalte erhöhte sich um 3,2 % und damit stärker als die privaten Konsumausgaben in jeweiligen Preisen (+2,4 %).
Überarbeitung der bisherigen Ergebnisse
Neben der Erstberechnung des 1. Quartals 2019 wurden auch die bisher veröffentlichten Ergebnisse des letzten Jahres überarbeitet und, soweit erforderlich, neu verfügbare statistische Informationen in die Berechnungen der Ergebnisse einbezogen. Wie bereits in der Schnellmeldung vom 15. Mai 2019 berichtet, ergaben sich dabei für das Bruttoinlandsprodukt keine Änderungen der bisherigen Ergebnisse. In einzelnen Komponenten des BIP kann es - ebenso wie bei den saison- und kalenderbereinigten Reihen - wie üblich zu geänderten Ergebnissen kommen.
Weiterführende Informationen
Ergebnisse der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen können auf den Internetseiten des Statistischen Bundesamts abgerufen werden. In der Fachserie 18 "Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen", Reihe 1.2 "Vierteljahresergebnisse" sowie Reihe 1.3 "Saisonbereinigte Vierteljahresergebnisse nach Census X-12-ARIMA und BV 4.1" stehen tiefer gegliederte Ergebnisse zur Verfügung. Diese und weitere Veröffentlichungen sind unter www.destatis.de de --> Themen --> Wirtschaft --> Volkswirtschaftliche-Gesamtrechnungen-Inlandsprodukt --> Publikationen erhältlich. Ein ausführlicher Qualitätsbericht für die Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen findet sich unter www.destatis.de --> Methoden --> Qualität --> Qualitätsberichte --> Wirtschaft --> Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen, Inlandsprodukt.
Anschauliche aktualisierte Ergebnisse finden sich zudem im neuen, interaktiven VGR-Dashboard unter https://service.destatis.de/DE/vgr_dashboard/bip.html.
Die vollständige Pressemitteilung mit Tabellen sowie weitere Informationen und Funktionen sind im Internet-Angebot des Statistischen Bundesamtes unter http://www.destatis.de zu finden.
Weitere Auskünfte: VGR-Infoteam, Telefon: +49 (0) 611 / 75 26 26, www.destatis.de/kontakt
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