Statistisches Bundesamt: Im Jahr 2002 6,8% weniger neue Ausbildungsverträge als im Vorjahr
Wiesbaden (ots)
Nach Mitteilung des Statistischen Bundesamtes haben nach vorläufigen Ergebnissen im Jahr 2002 rund 568 000 Jugendliche einen neuen Ausbildungsvertrag im Rahmen des dualen Systems abgeschlossen, das waren 6,8% (- 41 600) weniger als im Vorjahr. Gleichzeitig haben im Jahr 2002 mehr Schülerinnen und Schüler als 2001 die allgemein bildenden Schulen verlassen sowie mehr Jugendliche berufsvorbereitende Ausbildungsgänge oder rein schulische Berufsausbildungen bzw. ein Studium begonnen.
Der Rückgang bei den Ausbildungsverträgen fiel im früheren Bundesgebiet (- 6,9%, - 32 900) und in den neuen Ländern (- 6,4%, - 8 700) etwa gleich hoch aus. Allerdings wird in Ostdeutschland nahezu jeder vierte Ausbildungsanfänger außerbetrieblich ausgebildet. Deutliche Unterschiede gab es zwischen den Ländern: Die Spanne der Rückgangsraten reichte von - 2,6% in Schleswig-Holstein und - 3,6% in Brandenburg bis zu - 8,7% im Saarland und - 9,2% in Sachsen.
Im größten Ausbildungsbereich "Industrie und Handel" (zu dem u.a. Banken, Versicherungen, Gast- und Verkehrsgewerbe gehören) war im Jahr 2002 auch die größte Abnahme zu verzeichnen: 8,0% (- 26 500) weniger Jugendliche begannen hier ihre Ausbildung; der Rückgang war im früheren Bundesgebiet mit 8,6% deutlich höher als in den neuen Ländern (- 6,1%). Im zweitgrößten Ausbildungsbereich "Handwerk" wurden 7,2% (- 13 700) weniger neue Ausbildungsverträge abgeschlossen (- 9,3% in Ostdeutschland und - 6,6% in Westdeutschland). Auch in den übrigen Ausbildungsbereichen verminderte sich die Zahl der Ausbildungsanfänger im Vergleich zum Vorjahr, und zwar um 3,6% (- 500) im Ausbildungsbereich "Öffentlicher Dienst" und um 1,9% (- 1 000) im Ausbildungsbereich "Freie Berufe". Lediglich im Ausbildungsbereich "Landwirtschaft", war eine leichte Zunahme um 0,9% (+ 100) zu verzeichnen.
Die Zahl der weiblichen Jugendlichen, die im Jahr 2002 einen Ausbildungsvertrag abschlossen, sank um 7,3% (- 19 200), etwas stärker als die der männlichen Jugendlichen (- 6,5%, - 22 400). Damit verminderte sich der Anteil der Frauen an neu abgeschlossenen Ausbildungsverträgen geringfügig um 0,2 Prozentpunkte auf 42,9%. Dabei ist zu berücksichtigen, dass Frauen häufiger als Männer eine rein schulische Berufsausbildung, z.B. in Sozial- oder Gesundheitsdienstberufen durchlaufen.
Insgesamt befanden sich am 31. Dezember 2002 1,62 Mill. Jugendliche in einer Ausbildung im dualen System. Das sind 3,7% (- 62 400) weniger als im Vorjahr.
Neu abgeschlossene Ausbildungsverträge im Jahr 2002
Veränderung Anzahl gegenüber dem Vorjahr in %
Nach Ausbildungsbereichen
Industrie und Handel 304 995 - 8,0 Handwerk 177 060 - 7,2 Landwirtschaft 14 169 0,9 Öffentlicher Dienst 14 620 - 3,6 Freie Berufe 52 140 - 1,9 Hauswirtschaft 4 869 1,4 Seeschifffahrt 159 13,6 Insgesamt 568 012 - 6,8
Nach Ländern
Baden-Württemberg 72 818 - 5,9 Bayern 92 413 - 7,1 Berlin 21 230 - 6,9 Brandenburg 18 480 - 3,6 Bremen 5 342 - 4,4 Hamburg 11 880 - 5,5 Hessen 38 342 - 7,8 Mecklenburg-Vorpommern 16 838 - 5,8 Niedersachsen 53 861 - 5,4 Nordrhein-Westfalen 113 879 - 8,2 Rheinland-Pfalz 27 428 - 8,5 Saarland 7 745 - 8,7 Sachsen 30 851 - 9,2 Sachsen-Anhalt 19 582 - 5,6 Schleswig-Holstein 18 145 - 2,6 Thüringen 19 178 - 5,2
Nachrichtlich:
Früheres Bundesgebiet 441 853 - 6,9 Neue Länder 1) 126 159 - 6,4
1) Einschließlich Berlin
Weitere Auskünfte erteilt: Marianne Renz, Telefon: (0611) 75-4141, E-Mail: berufsbildungsstatistik@destatis.de
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