Statistisches Bundesamt: Straßenpersonenverkehr 2002: Mehr Umsatz mit weniger Personal
Wiesbaden (ots)
Nach vorläufigen Ergebnissen des Statistischen Bundesamtes führten Ende September 2002 in Deutschland 6 360 Unternehmen genehmigungspflichtigen öffentlichen Straßenpersonenverkehr (ÖSPV) mit Omnibussen und Straßenbahnen durch, 0,9% weniger als im Vorjahr. Die Unternehmen beschäftigten 181 000 Personen ausschließlich oder überwiegend im ÖSPV, das waren 0,4% weniger als Ende September 2001. 69% aller Beschäftigten waren dabei im Fahrdienst tätig.
Seit 1992 (201 000 Beschäftigte) ist der Personalbestand kontinuierlich zurückgegangen, der Rückgang zum Stichtag 2002 war jedoch geringer als in den Vorjahren. Während 1992 auf ein Unternehmen im Durchschnitt 32,4 Beschäftigte kamen, waren es 2002 nur noch 28,5.
5 102 der Unternehmen (- 1,2%) hatten ihren wirtschaftlichen Schwerpunkt im ÖSPV, davon 2 616 im Linienverkehr und 2 486 im Reiseverkehr (Gelegenheitsverkehr) mit Omnibussen. 314 Unternehmen betrieben Taxi- und Mietwagenverkehr mit Fahrer. Weitere 944 Unternehmen waren hauptsächlich in anderen Verkehrssektoren (u.a. 442 als Reisebüro bzw. Reiseveranstalter) oder in anderen Wirtschaftsbereichen (u.a. 89 im Bereich Energie- und Wasserversorgung) aktiv und führten ÖSPV nur als Nebentätigkeit durch. Die Unternehmen des ÖSPV verfügten Ende September 2002 über rund 85 000 Omnibusse (- 0,3%) und rund 9 000 Straßenbahnen (- 1,7%).
Im Jahr 2001 bzw. im letzten abgeschlossenen Geschäftsjahr nahmen die Unternehmen für Beförderungsleistungen im ÖSPV mit 10,6 Mrd. Euro 3,8% mehr ein als im Jahr zuvor; gegenüber 1991 war dies ein Plus von 45%. Von den Einnahmen wurden 53% im Linienverkehr und 18% im Gelegenheitsverkehr erwirtschaftet. Weitere 16% kamen als Abgeltungszahlungen von der öffentlichen Hand und 13% waren Vergütungen für Fahrten im Auftrag Dritter. Durchschnittlich erzielte ein Unternehmen Einnahmen von 1,66 Mill. Euro (+ 4,8% gegenüber dem Vorjahr), tatsächlich nahmen jedoch 78% der Unternehmen weniger als 1 Mill. Euro ein.
93% aller Verkehrsunternehmen waren im September 2002 private Unternehmen. Sie erzielten mit 31% der Beschäftigten 39% der Einnahmen für Beförderungsleistungen. Weitere 5,7% waren kommunale und gemischtwirtschaftliche Unternehmen; auf sie entfielen 57% der Beschäftigten und 47% der Einnahmen.
Im Durchschnitt erwirtschafteten die ÖSPV-Unternehmen 58 400 Euro an Einnahmen je Beschäftigten, 4,2% mehr als im Vorjahr (Private Unternehmen: 73 200 Euro, kommunale und gemischtwirtschaftliche Unternehmen: 48 200 Euro je Beschäftigten).
Öffentlicher Straßenpersonenverkehr Ende September 2002
Unternehmen Beschäftigte 1) Einnahmen 2) Verän- Verän- Verän- Unternehmens- derung derung Mill. derung form Anzahl zum Anzahl zum Euro zum Vorjahr Vorjahr Vorjahr in % in % in %
Insgesamt 6 360 -0,9 181 083 -0,4 10 580 3,8
davon: Private Unternehmen 5 922 -1,0 55 820 1,8 4 085 2,0 Kommunale und gemischtwirt- schaftliche Unternehmen 362 0,6 103 305 -0,7 4 984 5,7 Eisenbahnunter- nehmen mit ÖSPV (ohne DB AG) 38 - 3 866 -3,3 234 2,0 Regionalver- kehrsgesell- schaften 38 - 18 092 -5,0 1 277 2,5
1) Beschäftigte, die ausschließlich oder überwiegend im Straßenpersonenverkehr tätig waren. 2) Einnahmen für Beförderungsleistungen im Straßenpersonenverkehr im Jahr 2001 (bzw. im letzten abgeschlossenen Geschäftsjahr), einschließlich Umsatzsteuer.
Weitere Auskünfte erteilt: Bernd Reichel Telefon: (0611) 75-2848, E-Mail: strassenpersonenverkehr@destatis.de
ots-Originaltext Statistisches Bundesamt
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