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Tarifverdienste im 2. Quartal 2020: +1,5 % zum Vorjahresquartal

Wiesbaden (ots)

Die Tarifverdienste in Deutschland sind im 2. Quartal 2020 um durchschnittlich 1,5 % gegenüber dem Vorjahresquartal gestiegen. Im Ergebnis berücksichtigt sind tarifliche Grundvergütungen und durch Tarifabschlüsse festgelegte Sonderzahlungen wie Einmalzahlungen, Jahressonderzahlungen oder tarifliche Nachzahlungen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, lag der Anstieg ohne Sonderzahlungen im Vorjahresvergleich bei 2,5 %. Im gleichen Zeitraum stiegen die Verbraucherpreise um 0,8 %.

Einmalige Zahlungen im Vorjahresquartal dämpfen aktuell den Anstieg der Tarifverdienste

Der im Vergleich zu den Vorquartalen schwache Anstieg der Tarifverdienste ist vor allem auf einmalige Sonderzahlungen im 2. Quartal 2019 zurückzuführen. So erhielten im Vorjahresquartal beispielsweise die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer im öffentlichen Dienst der Länder (TV-L) hohe Sonderzahlungen in Form von Nachzahlungen, resultierend aus der verspäteten Auszahlung der Tariferhöhung des Tarifabschlusses 2019. Dies führte im 2. Quartal 2020 in mehreren Wirtschaftsbereichen dazu, dass der Index mit Sonderzahlungen im Vorjahresvergleich deutlich schwächer gestiegen ist als der Index ohne Sonderzahlungen, etwa im Bereich Erziehung und Unterricht (+2,4 % mit Sonderzahlungen gegenüber +5,0 % ohne Sonderzahlungen), in der Öffentlichen Verwaltung (+2,0 % gegenüber +3,5 %) sowie im Gesundheits- und Sozialwesen (+1,9 % gegenüber +2,3 %). Die rückläufige Entwicklung des Index mit Sonderzahlungen im Baugewerbe (-1,6 %) resultiert aus einer Einmalzahlung in Höhe von 600 Euro im 2. Quartal 2019.

Der unterdurchschnittliche Anstieg des Tarifindex mit Sonderzahlungen im Verarbeitenden Gewerbe (+0,3 %) ist vor allem darauf zurückzuführen, dass für die Metall- und Elektroindustrie in der Tarifrunde 2019 keine prozentuale Tariferhöhung, sondern Sonderzahlungen für das jeweils 3. Quartal 2019 und 2020 vereinbart wurden.

Überdurchschnittlich entwickelten sich die Tarifverdienste mit Sonderzahlungen im Vergleich zum 2. Quartal 2019 unter anderem in der Land- und Forstwirtschaft (+2,9 %), im Bergbau und der Gewinnung von Steinen und Erden (+2,9 %), im Handel (+2,8 %) sowie bei der Information und Kommunikation (+2,6 %).

Der gestiegene Einsatz von Kurzarbeit aufgrund der Corona-Pandemie hat keinen Einfluss auf die Tarifindizes, da sie die durchschnittliche Veränderung der durch Tarifabschlüsse vereinbarten Monats- und Stundenverdienste der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer messen. Änderungen der tatsächlich bezahlten Arbeitszeit fließen in den Tarifindex nicht ein.

Die vollständige Pressemitteilung sowie weitere Informationen und Funktionen sind im Internet-Angebot des Statistischen Bundesamtes unter https://www.destatis.de/pressemitteilungen zu finden.

Weitere Auskünfte:

Tarifverdienste Telefon: +49 (0) 611 / 75 43 27 www.destatis.de/kontakt

Pressekontakt:

Rückfragen an obigen Ansprechpartner oder an:
Statistisches Bundesamt

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Telefon: +49 611-75 34 44
www.destatis.de/kontakt

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