Alle Storys
Folgen
Keine Story von Statistisches Bundesamt mehr verpassen.

Statistisches Bundesamt

21 % weniger ausländische Studienanfängerinnen und -anfänger im Corona-Jahr 2020

WIESBADEN (ots)

Im Studienjahr 2020 (Sommersemester 2020 und Wintersemester 2020/2021) haben sich 488 600 Studienanfängerinnen und Studienanfänger erstmals für ein Studium an einer deutschen Hochschule immatrikuliert. Das waren 20 100 beziehungsweise 4 % weniger als im Studienjahr 2019. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) nach vorläufigen Ergebnissen weiter mitteilt, ging die Zahl der ausländischen Studierenden im 1. Hochschulsemester gegenüber dem Vorjahr um 21% auf 99 400 zurück. Gleichzeitig stieg die Zahl der deutschen Studierenden im 1. Hochschulsemester um 2 % auf 389 200.

Der außergewöhnlich starke Rückgang der ausländischen Studienanfängerinnen und -anfänger ist maßgeblich auf die Corona-Pandemie zurückzuführen, in deren Folge eine Studienaufnahme an einer deutschen Hochschule für Studierende aus dem Ausland erheblich erschwert war. Das zeigen auch die endgültigen Ergebnisse zum Sommersemester 2020. Danach sank die Zahl der Bildungsausländer um 29 %, die Zahl der Bildungsinländer dagegen nur um 8 % im Vergleich zum Sommersemester 2019. Bei den Bildungsinländern wirkt sich das zum 1.1.2000 geänderte Staatsangehörigkeitsrecht aus, nach dem ein Kind ausländischer Eltern die deutsche Staatsangehörigkeit bei der Geburt erwirbt, wenn ein Elternteil seit 8 Jahren rechtmäßig in Deutschland lebt und ein unbefristetes Aufenthaltsrecht besitzt.

Bildungsinländer sind Studierende mit ausländischer Staatsangehörigkeit, die ihre Hochschulzugangsberechtigung aber in Deutschland erworben haben. Bildungsausländer haben diese dagegen im Ausland erlangt. Für das Wintersemester 2020/2021 und damit auch für das Studienjahr 2020 liegen noch keine Ergebnisse zu Bildungsinländern und Bildungsausländern vor.

41 % weniger ausländische Erstimmatrikulierte in den Geisteswissenschaften

Den größten relativen Rückgang bei den ausländischen Studienanfängerinnen und Studienanfängern gab es im Bereich Geisteswissenschaften: Von den 99 400 ausländischen Erstimmatrikulierten im Studienjahr 2020 begannen 9 600 Personen ein solches Studium - das waren 42 % weniger als im Vorjahr. Die meisten Ersteinschreibungen ausländischer Studierender verzeichneten die Fächergruppen Ingenieurwissenschaften (37000) sowie Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften (31 100). Auch in diesen beiden Fächergruppen ging die Zahl der Studienanfängerinnen und -anfänger mit -17 % beziehungsweise -16 % deutlich zurück. Im Studienjahr 2020 begannen zudem 10 200 Erstimmatrikulierte mit ausländischer Staatsangehörigkeit ein Studium im Bereich Mathematik/Naturwissenschaften (-12 %), 4 200 ein kunstwissenschaftliches Studium (-24 %) und 3 400 ein Studium im Bereich Humanmedizin/Gesundheitswissenschaften (-21 %). Mit 2 200 Ersteinschreibungen durch ausländische Studierende verzeichnete die Fächergruppe Agrar-, Forst- und Ernährungswissenschaften, Veterinärmedizin den verhältnismäßig geringsten Rückgang (-7 %).

Insgesamt entfielen mit 199 600 Studienanfängerinnen und -anfängern (41 %) die meisten Ersteinschreibungen im Studienjahr 2020 auf die Fächergruppe Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften. Dahinter folgten mit 26 % die Ingenieurwissenschaften sowie mit 11 % die Fächergruppe Mathematik/Naturwissenschaften.

Das Statistische Bundesamt ist jetzt auch auf Instagram. Folgen Sie uns!

Die vollständige Pressemitteilung sowie weitere Informationen und Funktionen sind im Internet-Angebot des Statistischen Bundesamtes unter https://www.destatis.de/pressemitteilungen zu finden.

Weitere Auskünfte:

Hochschulstatistik,

Telefon: +49 (0) 611 / 75 41 40

www.destatis.de/kontakt

Pressekontakt:

Rückfragen an obigen Ansprechpartner oder an:
Statistisches Bundesamt

Pressestelle

Telefon: +49 611-75 34 44
www.destatis.de/kontakt

Original-Content von: Statistisches Bundesamt, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Statistisches Bundesamt
Weitere Storys: Statistisches Bundesamt
  • 16.03.2021 – 12:00

    Konjunktur zu Jahresanfang 2021: Produktion im zweiten Lockdown bislang robust

    WIESBADEN (ots) - Produktionsnahe Bereiche angesichts der anhaltenden Pandemiesituation mit solidem Start ins Jahr - stationärer Einzelhandel mit teils drastischen Umsatzrückgängen Die zweite Corona-Welle und der zweite harte Lockdown haben die Erholung der deutschen Wirtschaft zum Jahresende 2020 gestoppt. Eine mit dem drastischen Einbruch der Wirtschaftsleistung ...

  • 16.03.2021 – 12:00

    Sterbefallzahlen in der 9. Kalenderwoche 2021: 14 % unter dem Durchschnitt der Vorjahre

    WIESBADEN (ots) - Nach einer Hochrechnung des Statistischen Bundesamtes (Destatis) sind in der ersten Märzwoche (1. bis 7. März 2021) in Deutschland 18 557 Menschen gestorben. Diese Zahl liegt 14 % oder 3 133 Fälle unter dem Durchschnitt der Jahre 2017 bis 2020 für diese Kalenderwoche. Dies geht aus einer Sonderauswertung der vorläufigen Sterbefallzahlen hervor. ...

  • 16.03.2021 – 08:00

    10,3 Kilogramm Elektroabfall pro Kopf in Deutschland im Jahr 2018

    WIESBADEN (ots) - Alte Waschmaschinen, Kühlschränke, Fernseher, Smartphones und Computer: 2018 wurden in Deutschland 853 000 Tonnen Elektro- und Elektronikgeräte entsorgt. Das entsprach 10,3 Kilogramm pro Person, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) anlässlich des Welt-Recycling-Tags am 18. März 2021 mitteilt. Damit stieg der durchschnittliche Elektroabfall pro Kopf im Vergleich zum Vorjahr um 0,2 Kilogramm ...